fit und munter - "Report Mainz", heute, 11. Oktober 2011, 21.45 Uhr im Ersten Massive Kritik an d

fit und munter

"Report Mainz", heute, 11. Oktober 2011, 21.45 Uhr im Ersten Massive Kritik an d


Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene
(DGKH) kritisiert die Ausbildung von "Krankenhaushygienikern" in
Hessen massiv. Am Universitätsklinikum Gießen sollen Ärzte die
Zusatzbezeichnung "Krankenhaushygiene" erhalten, wenn sie unter
anderem an einem 200-stündigen Theorie-Kurs teilnehmen. Im Gespräch
mit dem ARD-Politikmagazin "Report Mainz" sagte DGKH-Sprecher
Klaus-Dieter Zastrow: "Das hessische Modell ist natürlich kein gutes
Modell, weil die 200 Stunden viel zu wenig sind." Es handele sich
hier um "Fragmente von Krankenhaushygiene", die "auch noch inhaltlich
nicht ausreichend" seien. Weiter sagte Zastrow: "Das ist wie Abitur
nach der 3. Klasse, das kann man so nicht machen."

Um die Infektionen mit Krankenhauskeimen strategisch bekämpfen zu
können, ist laut DGKH eine viel längere Ausbildungszeit erforderlich.
"3.500 Stunden sind Minimum für den Krankenhaushygieniker, nur dann
ist er in der Lage, sachgerechte Krankenhaushygiene zu betreiben", so
Zastrow. Professor Thomas Eikmann vom Universitätsklinikum Gießen und
Marburg verteidigt dagegen die 200-Stunden-Lösung: "Wir haben
natürlich durch die Teilnahme an dem 200-Stunden-Kurs und durch die
abschließende Prüfung auch die Garantie, dass wir gut qualifizierte
Krankenhaushygieniker dann in die Krankenhäuser entlassen. Ich denke
schon, dass diese Qualifikation, diese Zusatzbezeichnung
'Krankenhaushygiene' auch bundesweit durchaus ein gutes Modell sein
könnte."

Nach den Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums erkranken
jährlich 400.000 bis 600.000 Patientinnen und Patienten an
Krankenhausinfektionen. Bis zu 15.000 sterben daran. Im Sommer hatte
die Bundesregierung mit der Überarbeitung des
"Infektionsschutzgesetzes" unter anderem das Ziel, dass mehr
Krankenhaushygieniker, also Fachärzte mit einer Spezialausbildung, in
den Kliniken tätig werden. Krankenhaushygieniker sollen
Hygiene-Probleme frühzeitig erkennen und strategisch bekämpfen. In
Hessen wird jetzt unter anderem ein berufsbegleitender
200-Stunden-Kurs angeboten. Die Teilnehmer müssen in einer
Weiterbildung fünf Theorie-Blöcke à 40 Stunden innerhalb von zwei
Jahren absolvieren. Insgesamt 15 Ärzte haben den ersten Block bereits
absolviert und arbeiten jetzt als "hygienebeauftragte Ärzte" zwei bis
drei Stunden pro Woche im Bereich "Hygiene".

Weitere exklusive Informationen finden Sie auf der Internet-Seite
www.reportmainz.de.

Zitate gegen Quellenangabe frei.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an "Report Mainz", Tel.:
06131/929-3351.
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