München, 26. Januar 2011 - Ahnen- und Familienforschung mit Unterstützung des Bundesverteidigungsministeriums: Dies ist ab sofort durch eine neue Kooperation von Ancestry.de für jedermann möglich. Die Experten des Ahnenforschungsportals haben von dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt in Potsdam (MGFA) im Rahmen einer Zusammenarbeit Zugang zu tausenden seltenen militärhistorischen Unterlagen erhalten und diese digitalisiert. Somit sind bislang für die Ahnenforschung kaum beachtete Dokumente mit Millionen von Personennamen und Ortsangaben nun erstmals für die Allgemeinheit verfügbar und können online durchsucht werden. Die Veröffentlichungs-Premiere ist ein schönes Beispiel dafür, wie private und öffentliche Institutionen zusammen arbeiten und die Allgemeinheit davon profitiert. Zugleich zeigt sie durch die Fülle und Qualität der Informationen, welch bislang zu wenig beachteten Stellenwert das Militärwesen für die Familien- und Geschichtsforschung hat.
Für das Bundesverteidigungsministerium und das MGFA bietet die Kooperation mit Ancestry.de wichtige Vorteile: Durch die Digitalisierung sind die umfangreichen Forschungsdokumente nun für alle Interessierten erheblich leichter zugänglich und durchsuchbar, die darin enthaltenen Informationen per Mausklick schnell verfügbar und werden zudem der Nachwelt langfristig erhalten.
Fast 450 Jahre deutsche Soldaten- und Militärgeschichte
Die Originale der Unterlagen werden im MGFA in Potsdam, der zentralen Forschungsstelle für Militärgeschichte des Bundesverteidigungsministeriums, aufbewahrt und reichen weit in die Vergangenheit zurück. So stellen sie nicht nur für geschichtlich Interessierte eine spannende Recherchequelle dar, sondern unterstützen auch Ahnenforscher bei der Spurensuche nach ihren Vorfahren. Die Sammlungen umspannen den enormen Jahreszeitraum von 1500 bis 1942 und beinhalten zahlreiche digitalisierte militärische Zeitschriften, mehr als 1.000 historische Abhandlungen zur Militärgeschichte zwischen 1760 und 1919 sowie 107 Offizierslisten.
Logbuch des Militäralltags
Die jetzt online veröffentlichten Sammlungen des MGFA machen deutlich: Geschichts- und Ahnenforscher profitieren heute von der guten Organisation des Militärs. Wie in keiner anderen Behörde wurden Aufzeichnungen sehr strukturiert und fast lückenlos erfasst. Ob Details zu den Lebensumständen der Soldaten und Offiziere oder ganze Regimentsgeschichten - die Daten spiegeln nicht nur ausführlich die geschichtlichen und politischen Aspekte der damaligen Zeit wider, sondern gelten auch als wertvolle Quellen für alle, die Näheres zu ihren Vorfahren und deren Schicksal erforschen und bereits vorhandene Informationen ergänzen möchten. Selten zuvor lagen persönliche Biografien und Weltgeschichte so eng bei einander.
Spuren zum "Roten Baron" und Falträder für die Armee
Die Recherchen in den Militärlisten des MGFA stehen aber nicht nur für sich alleine, sondern ergänzen die bereits auf Ancestry.de veröffentlichten digitalisierten Sammlungen historischer Aufzeichnungen optimal und laden zu spannenden Entdeckungsreisen in 450 Jahre Geschichte ein: So lässt sich beispielsweise die Linie des "Roten Barons" sowohl in den "Kriegsranglisten und -stammrollen des Königreichs Bayern aus dem 1. Weltkrieg" als auch in den jetzt veröffentlichten "Militärischen Wochenblättern" und "Offizier-Stammlisten" nachvollziehen. In Letzteren erleichtern teilweise vollständige Lebensläufe mit Hinweisen auf Familienmitglieder die Verifizierung. Auch kuriose Entdeckungen, wie beispielsweise die ausführliche Beschreibung des Gérard-Klapprads im Armee-Einsatz, machen die Listen zu einer spannenden Lektüre.
Nikolai Donitzky, Leiter Management Partnerschaften, Ancestry.de: "Über die fruchtbare Partnerschaft mit dem Bundesverteidigungsministerium freuen wir uns sehr. Hier können Militärhistoriker, Geschichts- und Ahnenforscher intensiv in die damalige Zeit eintauchen und wertvolle Details recherchieren. Die Listen ergänzen damit perfekt unsere anderen militärhistorischen Dokumente, die wir unseren Nutzern bereits online zur Verfügung stellen."
Prof. Dr. Michael Epkenhans, Leiter Abteilung Forschung des MGFA, ergänzt: "Bei den in unserer Bibliothek lagernden Sammlungen handelt es sich um wahre Schätze für die militärgeschichtliche Forschung, und ich bin sicher, es gibt hier noch viel zu entdecken. Durch die Digitalisierungsarbeit von Ancestry.de sind die umfangreichen Daten nun viel übersichtlicher und die Recherche erheblich einfacher. Wir freuen uns, dass die Unterlagen nun leichter zugänglich und für jeden Interessierten im Internet durchsuchbar sind. So werden die Bestände auch vor Abnutzung geschont."
Die im Rahmen der Kooperation zwischen Ancestry.de und dem Bundesministerium für Verteidigung digitalisierten und durchsuchbaren Sammlungen decken eine Zeitspanne von fast 450 Jahren (1500 - 1942) ab, umfassen insgesamt über 256.000 Seiten in 1.172 Büchern und beinhalten mehr als 4.450.000 Namen.
Die jetzt online veröffentlichten Sammlungen aus dem MGFA sind unter folgendem Link einsehbar: www.ancestry.de/deutsche-militaergeschichte.
Sie beinhalten im Einzelnen:
Militärische Wochen- und Verordnungsblätter, 1816-1942
Soldatenlisten (Offiziere und Unteroffiziere) und Militärhandbücher der deutschen Armeen, 1500-1914
Geschichten militärischer Einheiten (Deutschland und Österreich), 1760 - 1919
Eine Übersicht zu den weiteren militärhistorischen Sammlungen auf Ancestry.de ist hier einsehbar: http://search.ancestry.de/search/category.aspx?cat=39