fit und munter - Die Schilddrüse - kleiner Schmetterling mit großer Wirkung

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Die Schilddrüse - kleiner Schmetterling mit großer Wirkung


München, 04. Mai 2010 - Seit einigen Wochen bemerkt Herr Schneider, dass seine Hemden am Hals zu eng werden. Manchmal bereitet ihm das Schlucken ebenfalls Probleme. Als er schließlich zum Arzt geht, diagnostiziert dieser eine Vergrößerung der Schilddrüse. Der Grund dafür ist ein Iod-Mangel, erläutert jameda- Gesundheitsredakteurin, Dr. Iris Hinneburg.

Die Schilddrüse ist nur ein kleines schmetterlingsförmiges Organ - aber sie hat großen Einfluss auf den gesamten Organismus: In der Schilddrüse werden die Schilddrüsenhormone produziert, die den Stoffwechsel in Schwung halten und für Wachstum sorgen. Wenn die Hormone nicht in der richtigen Menge produziert werden, sind die Auswirkungen schnell zu spüren. Bei einem Mangel an Schilddrüsenhormonen ist der gesamte Stoffwechsel verlangsamt. Betroffene frieren leicht, nehmen schnell zu, sind müde und klagen häufig über Verstopfung. Genau das Gegenteil zeigt sich bei einer Überproduktion der Hormone: Patienten mit einer Überfunktion der Schilddrüse sind typischerweise durch den beschleunigten Stoffwechsel sehr schlank, obwohl sie reichlich essen und sehr aktiv. Allerdings treten auch unangenehme Symptome wie Unruhe und Herzrasen auf.

Die Ursachen für Störungen der Schilddrüse sind vielfältig: Neben angeborenen Fehlern kann etwa ein Iod-Mangel dazu führen, dass die Schilddrüse ihrer Aufgabe nicht ausreichend nachkommen kann, denn Iod wird für die Produktion der Schilddrüsenhormone benötigt. Wenn zu wenig Iod im Körper vorliegt, reagiert die Schilddrüse zuerst mit einer Vergrößerung der hormonproduzierenden Zellen: Ein Kropf entsteht. Allerdings kann sich ein Kropf auch bei Erkrankungen bilden, bei denen die Schilddrüse Hormone im Übermaß produziert. Ein prominentes Beispiel ist der Morbus Basedow, eine Autoimmunerkrankung, bei der die Regulation der Hormone gestört ist.

Ein Kropf muss nicht zwangsläufig nach außen hin sichtbar sein. Eine vergrößerte Schilddrüse kann auch auf innere Gewebe drücken. Werden die Luft- oder Speiseröhre eingeengt, bemerken die Betroffenen - wie Herr Schneider - das zuerst an Schwierigkeiten beim Atmen oder Schlucken bzw. einem Druck am Hals, als ob der Hemdkragen zu eng ist. Bei solchen Symptomen sollte so bald wie möglich der Hausarzt aufgesucht werden. Ein einfacher Selbsttest kann ebenfalls Hinweise darauf geben, ob ein Arztbesuch angeraten ist. Für den sogenannten "Schlucktest" brauchen Sie lediglich ein Handspiegel sowie ein Glas Wasser. Mit Hilfe des Spiegels beobachten Sie den Bereich des Halses zwischen Kehlkopf und Schlüsselbein. Wenn beim Schlucken unterhalb des Kehlkopfs größere oder kleinere Schwellungen hervortreten, können Veränderungen an der Schilddrüse vorliegen, die ärztlich abgeklärt werden sollten.

Der Arzt kann mit einer einfachen Tastuntersuchung feststellen, ob die Schilddrüse tatsächlich vergrößert ist. Genau bestimmen lässt sich eine Veränderung mit Hilfe eines Ultraschallgerätes. Im Ultraschall können auch Gewebeveränderungen wie Knoten entdeckt werden, die dann weiter untersucht werden müssen. Die Analyse einer Blutprobe gibt Aufschluss über die Hormone, die die Funktion der Schilddrüse regulieren.


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