Die große Koalition schafft 8000 neue Stellen in der
Pflege. Schöne Schlagzeile. Aber es fehlt noch der Text dazu. Denn es
wird nicht deutlich, wo oder wie diese Stellen geschaffen werden
sollen. In den meisten Fällen liegt es an privaten Betreibern,
Personal einzustellen. Und das lässt sich nunmal nur schwer von
Berlin aus dirigieren. Das Gleiche gilt für die Qualität der Pflege.
Was hinter den Türen der Heime passiert, geschieht oft genug
außerhalb unseres Blicks. Berichte wie die des Medizinischen Dienstes
können dazu beitragen, uns ein Bild zu geben. Aber dessen
Aussagekraft hat Grenzen: Wie ehrlich sind Personal und Leitung? Wie
stark können die Bewohner noch ihre eigenen Interessen vertreten? Wie
objektiv sind die Kriterien des Dienstes? Was hingegen sicher ist:
Immer mehr Menschen brauchen Pflege, das Geld ist jetzt schon zu
knapp, es fehlt an Pflegern und da diese schlecht bezahlt werden,
werden zusätzliche Kräfte nicht leicht zu finden sein. Das heißt für
die Verantwortlichen in der Politik: Als schneller Schritt muss mehr
Geld ins System. Langfristig muss dieses besser verteilt werden. Wenn
es der Markt nicht regelt und Pfleger weiterhin viel zu schlecht
bezahlt werden, dann muss die Politik halt eingreifen. Der Bereich
Pflege und Gesundheit kann von seiner Natur her nie gänzlich frei von
staatlichen Regeln sein. Da die schlechte Bezahlung von Pflegern
eines der Hauptprobleme in der Versorgung ist, wäre es nicht
einzusehen, warum ausgerechnet diese Aufgabe nicht geregelt wird. Gut
bezahlte, gut ausgebildete und ausgeruhte Pfleger sind die beste
Garantie, dass sich die Situation in den Heimen verbessert.
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Wolfgang Bürkle
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