Mit einem Festakt im niedersächsischen Berne
feierte die Johanniter-Unfall-Hilfe am 23. Juli 2015 das 30-jährige
Jubiläum des Hausnotrufsystems. Die Johanniter sind mit 131 188
Kunden bundesweit einer der großen Hausnotrufanbieter in Deutschland.
Per Knopfdruck stellt der Kunde eine Verbindung zur Notrufzentrale
her, die umgehend Hilfsmaßnahmen veranlasst. Bundesbildungsministerin
Johanna Wanka, die sich an der anschließenden Podiumsdiskussion
beteiligte, sagte zur Zukunft technischer Assistenzsysteme: "Wir
brauchen individualisierte, praxistaugliche Lösungen, die sich an den
Bedürfnissen der Menschen, der Endnutzer orientieren".
Vor 30 Jahren entschlossen sich die Johanniter im Ortsverband
Stedingen, ein Hausnotrufsystem aufzubauen. "Ziel war es von Anfang
an, Menschen zu unterstützen, länger in den eigenen vier Wänden leben
zu können", erinnert sich der damalige Ortsbeauftragte Diether
Liedtke. Am 16. Juli 1985 konnten die Johanniter die erste Kundin
begrüßen. Damals standen den Johannitern zwei Telefone, eine Zentral-
und eine umgeleiteten Nebennummer, und ein Ordner mit Datenblättern
zur Verfügung. Schon damals galt: Erreichbarkeit rund um die Uhr, 365
Tage im Jahr. Nach zwei Jahren waren es schon 80 Kunden. Der Dienst
wurde zunächst ehrenamtlich - mit Unterstützung von
Zivildienstleistenden - angeboten. Die große Nachfrage führte dazu,
dass Anfang der 1990er Jahre der Hausnotruf nur noch mit
hauptamtlichen Mitarbeitern besetzt wurde.
Die Hausnotrufzentrale in Berne ist heute die größte der insgesamt
neun Zentralen der Johanniter bundesweit. Allein in Niedersachsen und
Bremen werden weit über 27 000 Hausnotrufteilnehmer betreut.
Bundesweit kümmern sich rund 150 Mitarbeiter rund um die Uhr um die
mehr als 130 000 Hausnotrufkunden in ganz Deutschland. Jeder
Disponent nimmt heute jährlich rund 25 000 Rufe an. Das sind rund
1500 Rufe pro Tag.
Heute wird der klassische Hausnotruf oft mit etwa Bewegungs- und
Rauchwarnmeldern verbunden. Und es gibt zahlreiche
Forschungsprojekte: Der Fachbereich Forschung & Entwicklung im
Landesverband Niedersachsen/Bremen der Johanniter untersucht etwa die
Einbindung neuer Technologien in das häusliche Umfeld. "Wir möchten
innovative Entwicklungen dazu einsetzen, das Leben unserer Kunden
sicherer und einfacher zu machen", sagt Thomas Mähnert,
Landesvorstand der Johanniter in Niedersachsen/Bremen während der
Veranstaltung.
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Verena Götze
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Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
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