fit und munter - Wintersport ist oft nicht ungefährlich

fit und munter

Wintersport ist oft nicht ungefährlich

Schneebedeckte Berge, Wiesen und Wälder - die Winteridylle lockt viele Familien hinaus in die Natur. Zahlreiche Hobbys stehen auf dem Plan fürs Wochenende: Zum Beispiel Skifahren, Rodeln, Eislaufen oder vielleicht sogar das trendige Snowkiting. Doch Vorsicht: Nicht selten endet ein zunächst traumhafter Ausflug mit einem unglücklichen Sturz. Vor allem Fuß- und Beinverletzungen stehen auf der winterlichen Unfallstatistik weit oben. Wer sich gut vorbereitet, bleibt meistens verschont.
Landläufig gilt Rodeln als harmloser Winterspaß. Der Schlitten ist schnell aus dem Keller geholt, der nächste Hügel schnell erreicht. Die Bewegung in der klaren Winterluft tut gut und außer genügend Schnee und ein passendes Gefährt braucht man eigentlich nichts.

Doch der Schein trügt: Zwar gibt es beim Schlittenfahren weniger Unfälle als beim Skifahren, aber besonders bei Kindern sind Prellungen und Beinbrüche keine Seltenheit. Zu den Unfallursachen zählen Zusammenstöße mit Bäumen, Zäunen, anderen Rodlern sowie Stürze aufgrund von Bodenunebenheiten oder zu schnellem Fahren. Die Mädchen und Jungen überschätzen ihr Können auf der Piste und erkennen mögliche Gefahrenquellen nicht.

Der ADAC hat Rodelbahnen getestet – mit katastrophalen Ergebnissen

Richtig gefährlich kann es werden, wenn man sich zum Rodeln auf eine professionelle Rodelbahn in einem beliebten Wintersportort begibt. Der ADAC hat Rodelbahnen bezüglich der Sicherheit unter die Lupe genommen - mit einem beängstigenden Ergebnis: Bei vielen gewerblich betriebenen, getesteten Rodelbahnen mangelt es an Sicherheit, so der ADAC. Kreuzende Skiabfahrten, fehlende Absturzsicherungen an Gefahrenstellen, Bahngleis- und Straßenüberquerungen, fehlende Warnhinweise und vereiste Abfahrten – die Liste der beanstandeten Mängel ist lang.

Eislaufen gehört zu den Sportarten mit den schwersten Verletzungen. Eine Studie zeigt, dass innerhalb der ersten Stunde auf der Eisbahn drei Viertel aller Unfälle passieren. Die häufigste Ursache: der Alleinsturz – aufgrund zu großer Geschwindigkeit, mangelnder Übung oder Überschätzung der eigenen Fähigkeiten. Verletzungen auf dem Eis entstehen oft auch bei Kollisionen, beim Eishockey und „Fangen spielen“. Anfänger, vor allem Kinder, fallen in der Regel nach hinten und schlagen im schlimmsten Fall mit dem Kopf auf das Eis auf. Bei Jugendlichen verteilen sich die Verletzungen gleichmäßig auf Arme und Beine.

Skifahren ist laut Statistik die gefährlichste aller Wintersportarten. Kniegelenk und Schulter sind am häufigsten betroffen. Verletzungen des Unterschenkels, Sprunggelenks und Fuß kommen ebenfalls oft vor.

Bei Snowboardern sind beide Beine starr auf dem Snowboard fixiert. So verletzen sie sich bei einem Sturz eher das Handgelenk und die Schulter als das Kniegelenk. Bei schweren Stürzen kann es jedoch zu erheblichen Verletzungen des Sprunggelenks kommen, zum Beispiel zum Bruch des Außenknöchels.

Snowkiting: Mit teilweise 100 km/h über den Schnee

Beim trendigen Snowkiting lässt man sich mit einem Drachen über den Schnee ziehen – entweder auf Skiern oder einem Snowboard. Je nach Windstärke kann schnell eine hohe Geschwindigkeit erreicht werden. Ungeübte Sportler stürzen mitunter schwer. Prellungen und Knochenbrüche sind mögliche Folgen.

Relativ ungefährlich leben Ski-Langläufer. Sehr selten kommt es bei diesem Winterhobby zu Verletzungen. Der Grund: In der Regel fahren sie eher langsam, und zu Kollisionen mit anderen Sportlern kann es eigentlich auch nicht kommen.

Auch das derzeit beliebte Schneeschuhgehen führt dank geringer Geschwindigkeit kaum zu Stürzen. Die Skistöcke, die gleichzeitig für das Stapfen durch den verschneiten Wald verwendet werden, geben zusätzlichen Halt.

Um Wintersportverletzungen vorzubeugen, ist vor allem das Aufwärmen unmittelbar vor dem Sport zu empfehlen. Wichtig ist auch eine langfristige Vorbereitung. Wer zum Beispiel einen Skiurlaub bucht, beginnt im Idealfall schon einige Wochen vor der Abreise mit gezielter Skigymnastik. Am geringsten ist das Verletzungsrisiko für Menschen, die das ganze Jahr über Sport treiben. So sind die Muskeln und Gelenke bereits an Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit gewöhnt.

Und wenn man sich doch verletzt? Bei Verletzungen des Sprunggelenks oder Fußes helfen moderne Schienen wie der VACOankle oder der VACOped. Diese Orthesen stabilisieren und schützen das Gelenk optimal. Das bayerische Medizintechnik-Unternehmen OPED hat für fast jede Verletzung die passende Orthese. Diese werden von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Mehr unter www.oped.de.


Info-Kasten

So macht das Rodeln Spaß

● Kaufen Sie nur Schlitten mit dem TÜV-Siegel oder dem GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit.
● Ein Fahrrad- oder Skihelm schützt bei Stürzen und ist besonders kleinen Kindern zu empfehlen.
● Wählen Sie eine Piste mit einem nicht zu starken Gefälle. Sie sollte auch breit genug sein, um gegebenenfalls ausweichen zu können.
● Niemals auf Straßen und Wegen rodeln, die Straßen kreuzen. Die Kollision mit einem Auto könnte tödlich enden.
● Lassen Sie Kinder nur dann alleine rodeln, wenn diese sicher lenken und bremsen können.
● Die Schneedecke sollte nicht gefroren sein. Auf vereistem Untergrund erhöht sich die Geschwindigkeit und das Unfallrisiko steigt.
● Niemals liegend rodeln! Besser ist eine aufrechte Sitzposition mit leicht nach hinten geneigtem Oberkörper. So kann man besser lenken und bremsen.
● Ein wasserdichter, gepolsterter Skianzug schützt nicht nur vor Kälte, sondern kann mögliche Stürze abfedern. Wichtig sind auch Handschuhe und feste Schuhe mit Profilsohlen.
● Um Unfälle zu vermeiden, immer genügend Abstand zum Vordermann halten.
● Nach der Abfahrt die Rodelbahn zügig und in Fahrtrichtung verlassen und nur am Rand der Rodelbahn hochlaufen.
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