fit und munter - Oktoberfest ohne Reue / Bei Gicht gilt: Bier& Co in Maßen genießen (BILD)

fit und munter

Oktoberfest ohne Reue / Bei Gicht gilt: Bier& Co in Maßen genießen (BILD)



Seit dem 21. September heißt es wieder "O´zapft is!" auf der
Münchner Wiesn und den regionalen Ablegern des Kultfestes. Bier,
Brezn und Lebkuchenherz gehören zum Oktoberfest - und auch Backhendl,
Spanferkel und Schweinshaxe locken. Doch für Gichtpatienten sind
diese deftigen Spezialitäten, vor allem in Kombination mit einer
kühlen Maß Bier, nicht ohne Tücken. Denn Bier und viele dieser
Nahrungsmittel können den Harnsäurespiegel im Körper erhöhen und so,
bei Menschen mit der entsprechenden Veranlagung, Gichtanfälle
auslösen. Betroffene sollten deshalb eher auf eine purinarme
Ernährung achten. Diese kann in Ergänzung mit modernen
harnsäuresenkenden Medikamenten dazu beitragen, den erhöhten
Harnsäurespiegel, der die Gicht-Erkrankung verursacht, dauerhaft zu
senken.

Gicht ist eine vielschichtige Erkrankung, die sich durch
verschiedene Ausprägungen bemerkbar machen kann. Die Ursache ist aber
immer ein zu hoher Harnsäurespiegel im Blut - meist aufgrund
erblicher Veranlagung. Die Nieren sind bei Betroffenen nicht in der
Lage, ausreichend Harnsäure auszuscheiden, sodass sich Ablagerungen
an Gelenken und Organen bilden können. Sogenannte Gichtknoten können
entstehen. Außerdem können die Harnsäurekristalle zum Beispiel
Gelenke stark schädigen oder zu Nierensteinen führen. Um langfristig
schwere Folgeschäden zu verhindern, muss der erhöhte Harnsäurespiegel
im Blut dauerhaft gesenkt werden. Moderne Medikamente können dabei
helfen, den Harnsäure-Zielwert dauerhaft unter 6 mg/dl (360 µmol/l)
zu senken. So können bereits vorhandene Gichtknoten gelöst und die
Bildung neuer Ansammlungen von Harnsäurekristallen verhindert werden.
Betroffene können über die Medikamenteneinnahme hinaus aber auch
selbst aktiv werden und somit eine erfolgreiche Behandlung der Gicht
ermöglichen.

Eine purinarme Ernährung kann Therapieerfolg unterstützen

Gerade in der kühleren Jahreszeit, wenn das Essen deftiger und
üppiger wird, fällt es Gichtpatienten häufig schwer, den
verschiedenen Verlockungen zu widerstehen und sich purinarm zu
ernähren. Purine, die in den verschiedenen Lebensmitteln in
unterschiedlicher Konzentration enthalten sind, werden im Körper zu
Harnsäure abgebaut. Nehmen Betroffene zu viele Purine zu sich, kann
dies einen Gichtanfall auslösen. Daher ist es für die Patienten
wichtig zu wissen, wie hoch die Menge der mit der Nahrung
aufgenommenen Purine sein darf und welche Nahrungsmittel und Getränke
den Purinhaushalt negativ beeinflussen.

"Eine gezielte, purinarme Ernährung kann in Ergänzung zu
Medikamenten den Harnsäurespiegel senken. Täglich sollten nicht mehr
als ca. 400 mg Harnsäure mit der Nahrung aufgenommen werden. Eine Maß
Bier, eine Brezel und ein halbes Backhendl auf dem Oktoberfest
schlagen beispielsweise bereits mit mehr als 500 mg Harnsäure zu
Buche. Eine purinärmere Alternative zum Oktoberfest wären
beispielsweise eine kleine Portion Leberkäse oder Obazda mit
Krautsalat und Brezel", weiß Dr. Gola.

Generell gilt: Gichtpatienten sollten Innereien meiden und
Fleisch, Wurst, einige Fischsorten und Hülsenfrüchte nur in Maßen zu
sich nehmen, denn diese Lebensmittel sind sehr purinreich. "Patienten
müssen natürlich nicht ganz auf diese Nahrungsmittel verzichten, sie
sollten aber auf kleine Portionen von nicht mehr als 100 bis 150 g
täglich achten", so Gola. Milchprodukte und Eier wirken sich günstig
auf den Harnsäurespiegel aus. Auch Salat, die meisten Obst- und
Gemüsesorten sowie Kartoffeln enthalten wenig Purin. Auf Alkohol und
Softdrinks sollten Betroffene möglichst verzichten, denn diese
erschweren es, die Harnsäure gut auszuscheiden.

Anregungen für schmackhafte, aber purinarme Rezepte finden Sie im
unten stehenden Infokasten.

"Herbstrezepte" (bereitgestellt von Dr. Ute Gola)

Obazda

Obazda ist eine typisch bayerische Speise. Die pikante Käsecreme
wird im Freistaat zur Brotzeit genauso wie zu einem kühlen Bier
gegessen. Die wichtigsten Zutaten: Camembert und Butter.

Obazda (für 4 Portionen):

1 reifen Camembert (200g) in Stückchen schneiden und mit 2-3 El
weicher Butter vermengen. Eine Zwiebel schälen und klein hacken.
Alles zusammen mit Rosenpaprikagewürz, etwas Kümmel, Salz, schwarzem
Pfeffer aus der Mühle und etwas süßer Sahne vermengen. Die Krönung
ist ein guter Schuss Weißbier zum Schluss. Im Kühlschrank mindestens
eine Stunde durchziehen lassen und vor dem Servieren nochmals
abschmecken. Fertig! Schmeckt zu Brot oder Ofenkartoffel. Nährwerte
pro Portion: 220 kcal, Purin 8 mg, Harnsäure 28 mg

Leberkäse mit Krautsalat und Brezel
1 Scheibe Leberkäse, gegrillt
1 Brezel
Krautsalat: Den Strunk beim Kohl entfernen. Den Kohl fein raspeln
und in eine Schüssel geben. Dann die Zwiebeln in kleine Würfel
schneiden und zum geraspelten Kraut geben.
Zucker, Öl, Salz, Pfeffer, Kräuteressig und etwas Wasser
vermischen. Der Zucker muss sich gut auflösen. Die Soße über das
Kraut gießen. Den Salat dann gut durchziehen lassen, am besten über
Nacht. Nährwerte pro Portion: 670 kcal, Purin 58 mg, Harnsäure 175 mg



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