fit und munter - Run auf Dänemark ausgeblieben / Nur das Wetter lockt Deutsche an / Attraktivität für Urlauber verbesserungswürdig

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Run auf Dänemark ausgeblieben / Nur das Wetter lockt Deutsche an / Attraktivität für Urlauber verbesserungswürdig


Ahrensburg, im Juli 2013 - Die Deutschen zieht es dieses Jahr weniger nach Dänemark. Zwar hat das schöne Sommerwetter jetzt die kurzfristigen Buchungen angekurbelt, der große Run auf Dänemark ist in diesem Jahr aber ausgeblieben. "Die Gründe dafür sind vielfältig", so dk-ferien-Chefin Birgit Hoffmann. Nach fast 20 Jahren Erfahrung mit dem Ferienhausgeschäft in Dänemark hat sie in letzter Zeit so einiges beobachtet, was zur Schwächung der Attraktivität des Urlaubsziels geführt hat.

"Dänemark muss etwas für sein Image tun und manches verbessern, damit deutsche Urlauber wieder ins Nachbarland reisen", ist die Ferienhaus-Expertin überzeugt. In einem Artikel in der Schleswig-Holsteinischen Zeitung (25. Juli 2013) greifen private Vermieter die großen Anbieter an, dass diese sehr hohe Provisionen einstreichen würden. Fakt ist, dass die Preise in Euro für deutsche Urlauber deutlich höher sind als die Preise in Dänischen Kronen für Dänen, die ihren Urlaub im eigenen Land verbringen. Ein schaler Beigeschmack entsteht, wenn deutsche Urlauber dies zufällig herausfinden. Ähnliches empfinden Urlauber, wenn sie für die Abrechnung der Nebenkosten eine Bearbeitungsgebühr bezahlen sollen.

Probleme ergeben sich häufig bei der Sauberkeit der Ferienhäuser. Deutsche sind in der Regel reinliche, mitunter penible Urlauber. Dänemark-Fans sagen jedoch: "Wir lieben Dänemark und wir wissen, dass wir bei der Anreise erst mal sauber machen müssen, das nehmen wir gerne in Kauf". Doch so sollte es nicht sein, zumal die Reinigung der Häuser teuer ist. Vielmehr müsse es selbstverständlich werden, dass Urlauber nicht nur einen Hinweiszettel auf ein kontrolliertes Haus auf dem Esstisch vorfinden, sondern ein sauberes Haus beziehen. Oft reagieren Ferienhausagenturen oder Vermieter nicht, wenn sich Ferienhausgäste über mangelnde Sauberkeit beschweren. Birgit Hoffmann sieht hier eine gewisse Arroganz in Dänemark, "da die Deutschen ja sowieso kommen". Ähnlich ist es, auf Probleme oder Beschwerden auch in Social Media- Kanälen nicht zu reagieren. Das werfe ein schlechtes Licht auf das gesamte Urlaubsland Dänemark, Empfehlungen seitens Urlaubern blieben daher aus. "Bei kritischen Anmerkungen vor Ort im Servicebüro oder auf Facebook, Twitter und Co heißt es schnell "so ist es halt in Dänemark", so die Erfahrung. Kunden fühlen sich dadurch jedoch "abgebügelt", was Unmut sät.

Die Festlegung auf den Samstag als Anreisetag bringt weitere Schwierigkeiten. Staus an Samstagen auf deutschen Autobahnen sind die Regel. Wer dann vor Ort samstags nach 17 Uhr auf Probleme stößt, kann diese erst am kommenden Montag ab zehn Uhr angehen, vorher ist oft keiner erreichbar. "Das ist kein guter Start in den Urlaub", kritisiert Hoffmann. Bei vielen kleineren Agenturen wie auch bei dk-ferien sind andere Anreisetage möglich und ein Notfalltelefon gibt es dort auch.

Dänemark, das bislang als hundefreundliches Urlaubsland galt, hat durch das Hundegesetz von 2011 bei vielen an Attraktivität verloren. Hier gilt es, bessere Aufklärungsarbeit zu betreiben und im Vorfeld solcher Entscheidungen mögliche Auswirkungen auf den Tourismus besser zu bedenken.

Auch gilt Dänemark bei vielen immer noch als reines Familien-Urlaubsziel. Oft wird Ferienhaus-Urlaub als langweilig, unsexy und teuer angesehen. Was bei näherer Betrachtung nicht stimmt. Denn in den modernen Häusern verpflegen sich die meisten frei von vorgegebenen Rythmen in den gut ausgestatteten, geräumigen Küchen mit den vor Ort in großen Supermärkten, Hofläden oder an Straßenständen Eingekauftem selbst.

So mancher deutsche Urlauber überlegt, ob er die teilweise weite Anreise auf sich nimmt. Der Urlaub im eigenen Land ist für viele attraktiver. "Das ist schade, denn Dänemark liegt dennoch in der Gunst der Deutschen immer noch weit vorne", weiß die Ahrensburger Unternehmerin. Es wird Zeit, dass Dänemark versteht, dass die deutschen Urlauber nicht selbstverständlich kommen. Dass auch um Touristen geworben und etwas für sie getan werden muss. Eine erste "Charme-Offensive" von Visit Denmark während des Aachener Reitturniers ist ein Schritt in die richtige Richtung, findet Hoffmann. Doch der Weg ist noch lang und muss jetzt beschritten werden, damit im nächsten Jahr wieder mehr deutsche Urlauber nach Dänemark kommen.

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