fit und munter - Wann ist eine Operation nach einem Bandscheibenvorfall sinnvoll?

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Wann ist eine Operation nach einem Bandscheibenvorfall sinnvoll?


Frankfurt, den 29. November 2012 - Jeder dritte Deutsche erleidet irgendwann einen Bandscheibenvorfall, so die Statistik. Verschleißerscheinungen des äußeren Bandscheiben-Faserringes führen dazu, dass Gewebe austritt und auf Nervenbahnen drückt. Schmerzen, Bewegungsblockaden, fallweise sogar Muskelschwäche und Taubheits- und Lähmungserscheinungen sind die Folge davon. Barbara Langrehr, Gesundheitsredakteurin und Volker Kittlas, Arzt und Gesundheitsredakteur Deutschlands größten chirurgischen Gesundheitsportal (www.chirurgie-portal.de), erklärt, wann eine Operation Sinn macht.

Die InEK GmbH (Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus), verzeichnete allein für das Jahr 2009 mehr als 160.000 Bandscheibenoperationen, mit steigender Tendenz. Dennoch sind 20 Prozent aller Frührenten-Anträge auf Bandscheibenvorfälle zurückzuführen.

Wie kann eine Operation vermieden werden, wann ist sie notwendig?

Den Status Quo ermitteln
Eine Entscheidung für oder gegen eine Operation trifft der behandelnde Arzt am besten nach einer gründlichen Diagnose mit bildgebenden Verfahren (Computertomographie) oder Magnetresonanztomographie. Dabei wird festgestellt, ob und in welchem Ausmaß das durch den Vorfall austretende Gewebe der Bandscheibe Druck auf den Spinalnerv ausübt. Je nach Schwere der Symptome sollten diese Untersuchungen schnell durchgeführt werden.

Therapie ohne Operation
Physiotherapie und Schmerzmitteleinsatz können den Patienten vollständig wiederherstellen. Dabei wird die verhärtete Muskulatur gelockert und der Körper aus seiner verkrampften Schmerzhaltung herausgeholt. Osteopathie, Chiropraktik, Akupunktur, Wärmetherapie, Massagen - die Behandlungsmethoden sind vielfältig. Sie beheben zwar nicht die Beschädigung einer Bandscheibe, fördern aber die Selbstheilungskräfte. Viele Therapeuten sind davon überzeugt, dass 50 Prozent aller Bandscheibenoperationen überflüssig sind.

Ursachen finden
Jeder Bandscheibenvorfall hat seine Vorgeschichte. Eine Therapie sollte Verschleißfaktoren wie angeborene oder erworbene Fehlhaltungen beeinflussen. Auch die psychische Verfassung des Patienten spielt eine entscheidende Rolle. Ein verkrampfter Mensch, der buchstäblich "schwer trägt", ist mit Sicherheit anfälliger für Rückenleiden. Oft ist der Bandscheibenvorfall ein Signal für den Betroffenen, sein Leben gründlich zu verändern.

Wann muss operiert werden
Befürworter führen an, dass ein chirurgischer Eingriff die Genesung erheblich verkürzt. Für andere Ärzte ist die Operation das letzte Mittel der Wahl. Deshalb lohnt es sich als Betroffener eine zweite Meinung einzuholen. Bei etwa 5 Prozent aller Fälle ist sie jedoch unbedingt angezeigt: etwa wenn durch den Druck einer oder mehrerer prolabierter Bandscheiben auf den Spinalnerv Lähmungserscheinungen, Stauchungen des Rückenmarks oder eine Beeinträchtigung der Schließmuskelfunktion eintreten, oder wenn kein Schmerzmittel mehr Linderung bringt. In solchen Fällen drohen dauerhafte Nervenschädigungen und der Eingriff sollte zeitnah erfolgen.

Aktiver Patient
Wichtig bei allen Therapien, ob mit oder ohne Operation: Auch der Patient selbst ist gefordert. Mehr Bewegung, gezielte Gymnastik und Muskelaufbautraining sind unbedingt notwendig zur dauerhaften Wiederherstellung. Bei entschlossener Mitarbeit des Betroffenen ist die Prognose nach einem Bandscheibenvorfall sehr gut.

Empfohlene Orthopäden finden Sie auf dem Chirurgie Portal. Unter der Internetadresse http://www.chirurgie-portal.de/neurochirurgie/bandscheibenvorfall-bandscheibe-operation.html finden Sie weitere Informationen zu diesem Thema.
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