fit und munter - Die effektive Behandlung von Oralophobikern Teil 3

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Die effektive Behandlung von Oralophobikern Teil 3

Oralophobie und Narkosewunsch
Analog zur phobischen Vermeidungshaltung zeigt sich bei den Patienten oftmals eine passive Erwartungshaltung dem Behandler gegenüber, was die Behandlung oft sehr erschwert und riskant macht.
Oralophobie und Narkosewunsch
Analog zur phobischen Vermeidungshaltung zeigt sich bei den Patienten oftmals eine passive Erwartungshaltung dem Behandler gegenüber, was die Behandlung oft sehr erschwert und riskant macht. Viele oralophobische Patienten versuchen die Auseinandersetzung mit neuen Lernerfahrungen zu vermeiden und treten an den Zahnarzt mit ausgeprägten Wünschen nach Behandlung in Narkose heran. In diesem Falle ist der Wunsch nach Narkose ein Symptom der Phobie. Eine Behandlung unter Narkose verhindert, dass der Patient grundlegende Erfahrungen auf der perzeptiven Ebene macht und somit keine angstfreie und bewusste Neuerfahrung stattfinden kann. Im Falle eines Oralophobikers kann es kunstfehlerhaft sein, dem Narkosewunsch nachzugeben, da diese Behandlung die Phobie verstärken und chronifizieren kann. Übereinstimmend mit den Untersuchungen der Universität Witten/Herdecke (Jöhren) stellen wir fest, dass nur in ca. 5 – 8% der Patienten die Behandlung in Narkose aus zahnärztlicher Sicht tatsächlich indiziert ist (Macher ).

Da das Ausmaß der Schmerzempfindung mit der Größe der Angst vor der Zahnbehandlung korelliert (Jöhren u. Sartory 2000), können nur gut verträgliche und absolut sicher wirkende Lokalanästhetika in der Behandlungssitzung zur Anwendung kommen, da ausschließlich im schmerzfreien Behandlungsablauf positive interaktive Neuerfahrungen erfolgen können. Bereits ein einmaliges Versagen der Anästhesiewirkung und das damit verbundene Auftreten eines plötzlichen Schmerzes kann „worst case“-Phantasien beim Patienten auslösen und zu einem erheblichen therapeutischen Rückschritt führen. Auch wahrnehmbare vegetative Nebenwirkungen können die Phobie beim Patienten verstärken, da dies unkontrollierbare Reaktionen sind und der Phobiker nichts mehr fürchtet wie den Kontrollverlust in der Behandlungssituation.
Quelle: www.zahnarztseminar.de
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