fit und munter - Husten und Bronchitis bei Pferden

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Husten und Bronchitis bei Pferden

Husten Pferd, Bronchitis bei Pferden, Pferdehusten, Dämpfigkeit bei Pferden
Husten & Bronchitis bei Pferden aus dem Blickwinkel der Homöopathie

Die chronischen Atemwegs- und Lungenerkrankungen unserer Pferde nehmen immer weiter zu.
Ganzjährige Stallhaltung, der Einfluss unterschiedlicher synthetischer Ergänzungsfuttermittel sowie immer schlechter werdender Qualität des Rauhfutters mit dementsprechender Staub- und Schimmelpilzbelastung führen zur Schwächung des Immunsystems.
Krankheitserreger können nicht mehr abgewehrt werden.
Meist wird eine akute Erkrankung der Atemwege, verursacht durch Bakterien, Pilze und Viren nicht ganzheitlich therapiert, was neben der medikamentösen Therapie als weitere Faktoren die Haltung und Fütterung mit ein schließt, sondern lediglich durch Medikamente unterdrückt, was oftmals eine chronische Erkrankung der Atemwege zur Folge hat.
Kausal verantwortlich ist die Sensibilität des Pferdes für Erkrankungen der Atemwege einerseits durch die physiologischen Gegebenheiten des Respirationstraktes, andererseits wird den natürlichen Lebensbedingungen des Flucht- und Lauftieres Pferd in unserer Gesellschaft nur unzureichend Beachtung geschenkt.

Eine Atemwegserkrankung kann ausgelöst werden:

1.
durch eine Infektion (Übertragung von Viren, Pilzen und Bakterien),
2.
durch allergische Reaktion der Schleimhäute der Atemwegsorgane auf eindringende Allergene, Inhalation von reizenden oder heißen Gasen,
3.
durch Parasiten,
4.
als Begleiterscheinung anderer Erkrankungen, wie z. B. Tumoren,
5.
durch innere Blutungen (z. B. verursacht durch Überanstrengung in höchstem Maße), mechanische Einflüsse oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Besonders häufig treten Atemwegserkrankungen in Form einer Bronchitis auf (die Bronchien verzweigen sich baumartig zu Bronchiolen, die in Alveolgänge mit den Lungenbläschen (Alveolen) übergehen, hier findet der Gasaustausch statt):

Die akute Bronchitis wird verursacht durch Viren und/oder Bakterien. Bakterielle, akute Infektionen des Bronchialbaumes resultieren meist als Sekundärinfektion nach primärer Schädigung durch Viren.
Symptome: erst trockener, schmerzhafter Husten, im weiteren Verlauf bei produktiver Entzündung feuchter Husten, Nasenausfluss bei Beteiligung des oberen Respirationstraktes, evt. Temperaturerhöhung/Fieber, gestörtes Allgemeinbefinden, bronchial verschärftes Atemgeräusch, Rasselgeräusche.
Bei der allergisch bedingten Bronchitis liegt eine Sensibilisierung gegen verschiedene Allergene (Staub, Pilz-, Schimmelsporen oder/und Blütenpollen, Gräser, Bäume) vor. Hier spielt, wie bei anderen allergischen Erkrankungen auch, die genetische Disposition eine Rolle. Bestimmte Allergene, die über die Atmung in die Lunge gelangen und sich auf den Schleimhäuten der Atemwegsorgane verteilen, lösen Reaktionen des Gewebes aus. Der Pferdeorganismus reagiert auf diese Allergene übermäßig und unnötig. Im Bereich der Atmungsorgane werden die Schutzmechanismen (Flimmerephitel, schleimbildende Zellen, Makrophagen) mobilisiert. Bei übermäßiger Belastung mit Allergenen wird als erste Reaktion Husten ausgelöst. Werden keine Gegenmaßnahmen ergriffen, können schwerwiegende und irreparable Atemwegserkrankungen die Folge sein.
Unter der chronisch-obstruktiven Bronchitis versteht man Atemwegserkrankungen, welche als Folge einer chronischen, unheilbaren Schädigung der Lungen oder des Herzens auftreten. Symptome: anfangs Leistungsabfall, Müdigkeit, Teilnahmslosigkeit, dann kraftloser, trockener, tonloser Husten (bei Belastung massiver), Atemgeräusche offen hörbar, Nasenausfluss milchig, in der Folge Atemnot, Nasenausfluss eitrig. Charakteristisch ist beim Atmen jetzt die sogenannte „Doppelschlägigkeit“: Das Einatmen geschieht langsam und gleichmäßig mit hörbaren Rasselgeräuschen, das Ausatmen findet in zwei Abschnitten statt:
a)
passives Ausatmen des ersten Teils der Luft
b)
aktives Ausatmen des zweiten Teils der Luft unter Zuhilfenahme der Bauchmuskulatur; makroskopisch wahrnehmbar durch die sogenannte „Dampfrinne“.

Das Lungenemphysem stellt schließlich die irreversible Erweiterung der Alveolen dar und wird landläufig als Dämpfigkeit bezeichnet.

Wirkungsvollste Prophylaxe sowie Voraussetzung jeder effektiven Therapie ist eine soweit wie nur möglich an den natürlichen Lebensbedingungen des Pferdes orientierte Haltung: Licht, Luft und Bewegung – optimalerweise die Möglichkeit zur ständigen freien Bewegung – sollten ebenso selbstverständlich sein wie eine Staub und schimmelpilzfreie Fütterung.

Es gibt verschiedene Formen der homöopathischen Therapie von Atemwegserkrankungen verschiedener Genese

Klassische Homöopathie
Die klassische Homöopathie steht grundsätzlich für die Therapie mit dem individuell passenden Einzelmittel. Ähnliches möge mit Ähnlichem geheilt werden. In der klassischen Homöopathie wird immer die Ganzheit des Individiums erfasst und das geeignete Mittel umfasst Symptomatik, Erkrankung, Charakter, Besonderheiten, Eigentümlichkeiten, Sonderheiten, Konstitution und Leitsymptome. Die klassische Homöopathie ist eine hohe Kunst und nicht ohne ein umfassendes Studium dieser Heilart zu praktizieren.

Konstitutionsbehandlung
Unter Konstitution versteht man die Gesamtheit (Ganzheit) der individuellen, charakteristischen Merkmale und Symptome von Geist-Seele-Körper des Pferdes.
So spricht man auch vom Konstitutionstyp. Eine Behandlung nach der Konstitution leiten wir vorwiegend bei chronischen Erkrankungen ein. Die Konstitutionsbehandlung erfordert eine gute Kenntnis der Arzneimittellehre, ein geschultes Auge, die nötige Sensibilität, Einfühlungsvermögen und eine sehr gute Beobachtungsgabe, aber auch Kenntnisse über arttypisches Verhalten, Lebensformen und deren Abgrenzung zu Verhaltensstörungen. In der Homöopathie kennen wir einige Arzneien, die als sogenannte Konstitutionsmittel bezeichnet werden. Dies sind sehr vielfältige Arzneien, welche sich über Jahrhunderte bewährt haben. Es sind Arzneistoffe, die ein reiches Spektrum an Eigenschaften besitzen, die durch die Prüfung am Gesunden (Menschen) eine Fülle sonderlicher, ungewöhnlicher, eigentümlicher und charakteristischer Symptome und Merkmale an Geist-Seele-Körper erzeugten und dazu führten, dass uns heute bildhafte Arzneitypen zur Verfügung stehen.
Die Konstitutionsbehandlung erfolgt grundsätzlich mit Hochpotenzen und gehört in den Bereich der klassischen Homöopathie.

Bewährte Heilanzeigen/Indikationen
Dies sind Arzneien, welche sich in der Behandlung bestimmter Erkrankungen mit ihren individuellen Symptomatiken gut bewährt haben. Die Therapie erfolgt mit Einzel- oder Komplexmitteln. Unter die bewährten Heilanzeigen fällt einerseits die klassische Homöopathie, da diese auf der Erfahrungsheilkunde beruht, andererseits aber auch die Therapie mit Komplexmitteln, da Komplexmittel ebenso auf der Erfahrungsheilkunde beruhen und die Zusammenstellung mit bewährten Einzelmitteln erfolgt.

Homotoxikologie/Komplexmittel
Viele Erfahrungen und zunehmende wissenschaftliche Erkenntnisse ermöglichen es heute, standardisierte Therapien anzubieten.
Das antihomotoxische Arzneimittelsortiment ist gegenüber der klassischen Homöopathie um spezifische Wirkstoffgruppen erweitert worden. Hierzu zählen potenzierte Suis-Organpräparate, intermediäre Katalysatoren sowie homöopathisierte Allopathika. Aber auch homöopathische Einzelmittel in Kombination werden verwandt. Durch eine sinnvolle Kombination der Präparategruppen mit klassischen homöopathischen Mitteln, wie sie therapeutisch zweckmäßig in den auf antihomotoxischer Grundlage zusammengestellten Arzneimitteln vorliegt, wird die Eigenregulation des Organismus gestärkt oder neu in Gang gesetzt und dadurch die Krankheitsentwicklung hin zu Heilung umgekehrt.
Komplexmittel nennt man Mittel, welche aus mehreren Einzelmitteln bestehen und nach bewährten Indikationen der Erfahrungsheilkunde bei den unterschiedlichsten Erkrankungen gute Dienste leisten und ihren Einsatzbereich dort finden.

Vor dem Einsatz von Medikamenten, gleichgültig ob veterinärmedizinisch oder homöopathisch, sollte zwingend eine hinreichend gesicherte Diagnostik aufgrund Untersuchung stehen, um einerseits effektiv und erfolgreich therapieren zu können, andererseits nicht durch falsch gewählte Medikamente das Erkrankungsbild zu verschlechtern!

Zahlreiche nachvollziehbare Beispiele einer erfolgreichen Therapie lesen Sie auf meiner Internetseite.

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