fit und munter - IV. Gemeinsame Jahrestagung von AGE und VAAO

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IV. Gemeinsame Jahrestagung von AGE und VAAO

IV. Gemeinsame Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für gynäkologische Endoskopie (AGE) und des Velener Arbeitskreises Ambulantes Operieren (VAAO)1. bis 3. Juni 2012 Hotel Grand Elysée, Hamburg

Ovarialkarzinom: Paradigmenwechsel in der Prophylaxe
Zur Sicherung der Ausbildungsqualität jungerÄrzte: Tagesklinik Altonaer Strasse weitet Zusammenarbeit mit Asklepios Klinik Altona aus
Angesichts der 4. Gemeinsamen Jahrestagung der AGE und des VAAO diskutieren Experten aktuelle Entwicklungen ihres Faches. Dabei geht es unter anderem um eine neue Hypothese zur Entstehung von Eileiterkrebs (Ovarialkrebs) und um das zukunftsweisende Kooperationsmodell zwischen der Tagesklinik Altonaer Strasse und der Asklepios Klinik Altona.

Paradigmenwechsel bei der Prophylaxe des Ovarialkarzinoms: Neue Hypothese könnte für viele Patientinnen segensreich wirken

Die Hysterektomie (Entfernung der Gebärmutter) ist in den Industrieländern nach dem Kaiserschnitt die am häufigsten durchgeführte Operation bei Frauen im gebärfähigen Alter. Mit der Gebärmutter werden in vielen Fällen auch die Ovarien (Eierstöcke) und die Tuben (Eileiter) entfernt. Hintergrund dieser Vorgehensweise ist die Annahme, dass mit der Entfernung der Eierstöcke die Zahl der an einem Ovarialkarzinom erkrankenden Frauen deutlich zurückgehen wird. Zwischen 1965 und 1999 hat sich deshalb beispielsweise die Hysterektomie mit gleichzeitiger Entfernung von Eileitern und Eierstöcken mehr als verdoppelt. Für die betroffenen Frauen hat dies dramatische Auswirkungen, da sie mit dem Entfernen des Eierstocks unmittelbar in die Wechseljahre eintreten. Neben den allgemein bekannten Befindlichkeitsstörungen ist dies auch nicht ohne gesundheitliches Risiko: So konnte in mehreren retrospektiven Studien nachgewiesen werden, dass eine chirurgisch herbeigeführte Menopause ein erhöhtes Langzeitrisiko für kardiovaskuläre, psychosexuelle und kognitive Fehlfunktionen begünstigt. Neueste Erkenntnisse lassen nun den Schluss zu, dass das Entfernen der Eileiter als Prophylaxe des Ovarialkrebses ausreichend sein könnte. So haben genaue Untersuchungen derEileiter bei bestimmten Formen des Eierstockkrebses Hinweise ergeben, dass anders als bisher angenommen die Eileiter Ort und Ursache für das Entstehen des späteren Ovarialkarzinomes sein könnten. Die Evidenz und die daraus folgenden Empfehlungen an den Operateur werden während des Kongresses ausführlich diskutiert und könnten zu einem Paradigmenwechsel in der Prophylaxe des Ovarialkarzinoms führen.

Tagesklinik Altonaer Strasse kooperiert mit Asklepios Klinik Altona

Mit der vertraglich gesicherten Vernetzung von ambulanter und stationärer Versorgung haben die Tagesklinik Altonaer Strasse (TKA) und die Asklepios Klink Altona (AKA) einen großen Schritt in Richtung optimaler Patientinnenversorgung getan. Die endoskopischen Operationen allgemein und insbesondere in der Gynäkologie sind in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen. Die minimal- invasiven Operationsmethoden Laparoskopie (Bauchspiegelung) und Hysteroskopie (Gebärmutterspiegelung) ersparen immer mehr Frauen Operationen mit Bauchschnitt und langen Krankenhausaufenthalten. Die Tagesklinik Altonaer Strasse (TKA) mit jährlich 9.000 ambulanten und ca. 1.000 stationären Operationen als größte Einrichtung ihrer Art in Europa und größte gynäkologische Einrichtung in Hamburg intensiviert ihre Zusammenarbeit mit der Asklepios Klinik Altona (AKA) weiter. Die seit bereits über fünf Jahren laufende Kooperation beider Einrichtungen birgt für alle Seiten viele Vorteile und wird weiter ausgebaut:

- Die Verlegung vieler kleinerer und mittlerer Eingriffe von stationären Häusern hin zu Ambulanzen hat zwar große Vorteile für die Patientinnen, gefährdet jedoch die vollumfängliche Ausbildung von Assistenzärzten. Die Kooperation zwischen TKA und AKA gewährleistet den medizinischen Nachwuchskräften ein umfangreiches Spektrum auch an minimal-invasiv durchzuführenden Eingriffen in beiden Einrichtungen.

- Zunächst ambulant zu operierende Frauen können im Fall von auftretenden Komplikationen oder weiteren nicht mehr endoskopisch durchzuführenden Operationen direkt in der AKA weiter behandelt werden.

- Krankenkassen und damit die gesamte Solidargemeinschaft profitieren von der Ausweitung der minimal-invasiven Chirurgie. Mit den sogenannten IV- Verträgen, die für integrierte Versorgung stehen, lassen sich viele Kosten einsparen. TKA und AKA haben hier eine Vorreiterrolle!

- TKA und AKA haben Vorbildcharakter: Trotz der kontinuierlichen Ausweitung der endoskopischen Eingriffe hinkt Deutschland noch deutlich hinter europäischen Nachbarn oder den USA her. Während bei den europäischen Nachbarländern immerhin 60 Prozent aller erforderlichen Operationen bereits ambulant-endoskopisch durchgeführt werden, sind es in Deutschland nur 20 Prozent. In den USA liegt der Anteil sogar bei etwa 80 Prozent. Mit Kooperationen wie zwischen TKA und AKA könnte das Ziel, zukünftig 60 Prozent aller gynäkologischen Operationen minimal-invasiv durchzuführen, sehr viel schneller erreicht werden. Immerhin werden in der TKA mehr Eingriffe dieser Art durchgeführt als an allen Hamburger gynäkologischen Abteilungen zusammen.

Ausbildungskonzepte in Klinik und Praxis werden auf dem Kongress intensiv diskutiert werden - wie relevant das Thema ist, zeigt sich bereits bei der Zusammensetzung der Teilnehmer der Podiumsdiskussion: Dr. Claus-Peter Möller, AGE-Präsident, Dr. Frank Ulrich Montgomery, Präsident Bundesärztekammer und Ärztekammer Hamburg, und dem Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe Prof. Dr. Klaus Friese. Die Sicht der Krankenhäuser vertritt Peter Oberreuter, 2. Vorsitzender der Hamburgischen Krankenhausgesellschaft und Sprecher der Konzern-Geschäftsführung.
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