fit und munter - Erste zugelassene Netzhautprothese steht Patienten mit Retinitis Pigmentosa ab s

fit und munter

Erste zugelassene Netzhautprothese steht Patienten mit Retinitis Pigmentosa ab s


Second Sight Medical Products,
Inc. ist der Entwickler der weltweit ersten und einzigen zugelassenen
Netzhautprothese (Argus® II Netzhautprothesen System) zur Behandlung
von Retinitis Pigmentosa (RP) im Endstadium. Nachdem das System Ende
letzten Jahres in Europa eingeführt wurde, gab das Unternehmen
bekannt, dass das System nun bei den ersten zwei deutschen Patienten
implantiert wurde.

"Die Ergebnisse einer kürzlich veröffentlichten klinischen Studie
zur Netzhautprothese im Journal "Ophthalmology" sind für Patienten
mit RP im Endstadium sehr ermutigend. Während eines Zeitraums von bis
zu fünf Jahren hat sich die Netzhautprothese als sehr zuverlässig
erwiesen und zur Verbesserung visueller Funktionen bei Patienten
geführt", so Prof. Dr. Bernd Kirchhof, Direktor der Abteilung für
Netzhaut- und Glaskörperchirurgie an der Uniklinik Köln.

RP ist eine seltene, vererbbare Erkrankung, bei der die
lichtsensiblen Zellen der Retina langsam und stufenweise
degenerieren, was letztendlich zu Blindheit führt. Allein in
Deutschland gibt es etwa 2.000 Patienten mit RP im Endstadium.

Erste Patienten in Deutschland behandelt

Das erste Zentrum, das die Netzhautprothese angeboten hat, ist die
Uniklinik Köln. Im Dezember 2011 implantierte Kirchhof dem ersten
Patienten die Netzhautprothese. Der Experte erklärt: "Es ist äußerst
wichtig sicherzustellen, dass der Patient den Vorgang sowie die
Funktion des Gerätes versteht und weiß, was ihn nach der Operation
erwartet. Das Gehirn muss lernen, wie es mit den neuen, künstlichen
Seheindrücken umgehen und diese verarbeiten kann. Üblicherweise wird
sich der Patient mit der Netzhautprothese räumlich orientieren und
Hindernisse, Menschen und Türen wahrnehmen können. In den besten
Fällen können Patienten groß abgedruckte Sätze lesen, wenn auch
langsam."

RP-Patient Günter P. berichtet über seine Erfahrungen mit der
Netzhautprothese: "Nach so vielen Jahren der Blindheit ist es sehr
emotional, wieder etwas sehen zu können. Mein Gehirn reagiert wieder
auf Licht. Zurzeit arbeite ich mit einer Rehabilitationsexpertin, um
meine persönlichen Ziele für mein wiedererlangtes Sehvermögen zu
erreichen." Dies sei beispielsweise, seine Mobilität zu verbessern:
"Dass ich alleine spazieren gehen kann, den Weg zur Ampel finde und
ohne Hilfe über einen Zebrastreifen gehen kann."

Die Netzhautprothese (Argus II), die Günter P. erhielt, ist die
weltweit einzig zugelassene Netzhautprothese. Es ist klinisch
erwiesen, dass diese auch langfristig verlässlich funktioniert -
Patienten in der Zulassungsstudie haben das System vor drei bis fünf
Jahren implantiert bekommen.

Ein weiterer entscheidender Vorteil des Systems ist, dass die
Kamera und der Bildprozessor sich außerhalb des Körpers des Patienten
befinden. So ist eine technische Aufrüstung ohne zusätzliche
Operation möglich. Jeder Patient, egal wann er das Implantat erhalten
hat, kann somit stets über den neuesten, technischen Stand verfügen.

Im März 2012 wurde einem zweiten Patienten die Netzhautprothese im
Städtischen Klinikum Karlsruhe erfolgreich implantiert.

Die Netzhautprothese funktioniert durch Konvertierung von
Videoaufnahmen

Das System funktioniert, indem es Videobilder, die durch eine
Miniatur-Videokamera in der Brille des Patienten erfasst werden, in
eine Serie kleiner elektrischer Impulse konvertiert. Diese werden
drahtlos an die Elektrodenmatrix auf der Oberfläche der Retina
(epiretinal) übermittelt. Die verbleibenden Nervenzellen der Netzhaut
werden durch diese Impulse stimuliert, wodurch entsprechende
Lichtmuster vom Gehirn wahrgenommen werden. Die Patienten lernen,
diese visuellen Muster zu interpretieren und erlangen dadurch einen
gewissen Grad an funktionellem Sehvermögen. Eine klinische Studie,
die vor kurzem in dem renommierten wissenschaftlichen Journal
"Ophthalmology" veröffentlicht wurde, hat diesbezüglich
beeindruckende Ergebnisse gezeigt.

Krankenversicherungen übernehmen die Kosten

In den meisten Fällen ist die Therapie für den Patienten kostenlos
und sollte mit dem behandelnden Chirurgen abgestimmt werden.

Für Ärzte oder Patienten mit Fragen
Hotline zur persönlichen Beantwortung von Fragen:
Tel. 0031-733 030 596 (deutschsprachig),
weitere Informationen: www.2-sight.eu/de/home-de
Patienten-Hotline der Uniklinik Köln: Tel. 0221-478 4313,
via Email: retina-implantat@uk-koeln.de



Pressekontakt:
komm.passion Hamburg GmbH
Carolin Lembeck
Tel. + 49 40-42 32 40-52
carolin.lembeck@komm-passion.de
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