fit und munter - Nie bezwungen, nie besiegt: Die Festung Rosenberg thront bis heute über dem ober

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Nie bezwungen, nie besiegt: Die Festung Rosenberg thront bis heute über dem ober

Eine der größten und besterhaltenen Festungsanlagen Deutschlands lockt Besucher mit Kunst und Kultur, Geschichte und Geschichten
Ritterträume in der Jugendherberge? Heiraten wie ein Burgfräulein? Den Renaissance-Maler Lucas Cranach d. Ä. entdecken? Oder fränkische Küche genießen? Die Festung Rosenberg ist nicht nur eine der größten Festungsanlagen Deutschlands, sondern bis heute auch ein ganz besonderes Ausflugsziel für große und kleine Gäste. Der 1249 zum ersten Mal als Crana et de Rosemberc erwähnte Bau, war einst das nördlichste Bollwerk des Fürstbistums Bamberg gegen die protestantischen Nachbarn. Dementsprechend bewegt ist auch die Geschichte der Festung Rosenberg, deren Namen auf die wildwachsenden Rosen in der Umgebung zurückzuführen ist.

Hoch erhoben liegt die mächtige Anlage über der Stadt Kronach und krönt das dreistufige spätmittelalterliche Stadtbild. Nicht nur die Größe macht das Bauwerk so einmalig, es ist auch die Architektur, die hier Baustile vom 13. bis ins 18. Jahrhundert miteinander vereint. Dieses außergewöhnliche Miteinander unterschiedlichster Bauepochen zeigt bis heute die einstige strategische Bedeutung der Festung Rosenberg, deren Kommandantenbau vom fränkischen Baumeister Balthasar Neumann gestaltet wurde.

Das Wahrzeichen der Stadt Kronach wurde in seiner über 750-jährigen Geschichte immer wieder erfolglos angegriffen und belagert und ist bis heute ein steinern trutziges Symbol für die Wehrhaftigkeit der Kronacher. Deren Herren, die Bamberger Fürstbischöfe, vergrößerten die Bischofsburg Stück für Stück und ließen sie immer wieder durch weitere Befestigungsringe verstärken. Heute zeigt sich die Festung als mächtiges sandsteinernes Pentagon und birgt für Besucher immer wieder neue Entdeckungen an den zahlreichen Türmen und Toren mit ihren vielen Wappen. Der Ausbau zu einer fünfeckigen Verteidigungsanlage hatte vor allem das Ziel, tote Winkel zu vermeiden und die Festung so für Feinde noch unangreifbarer zu machen. Eine erfolgreiche Strategie, denn tatsächlich konnte die einstige Bischofsburg nie eingenommen werden.

Aus der einstigen Verteidigungsbastion ist heute ein Veranstaltungsort mit einem vielfältigen Angebot geworden. Im Sommer finden auf der Festung nicht nur die beliebten Faust-Festspiele statt, bei einer Sandsteinakademie können sich Hobbykünstler am Kronacher Sandstein versuchen, der unter anderem für den Berliner Reichstag und Schloss Herrenchiemsee verwendet wurde. Speziell für kleine Gäste wurde eine kinderpädagogische Führung entwickelt, die manch einen in die so faszinierende Zeit des Mittelalters und der Bamberger Fürstbischöfe zurückversetzt.

Junge Paare blicken in eine hoffentlich rosige Zukunft, wenn sie die Festung Rosenberg betreten, denn hier finden auch standesamtliche Trauungen statt. Das Trauungszimmer liegt im so genannten Fürstenbau, der früher den Fürstbischöfen für Wohn- und Repräsentationszwecke diente.

Wohnen kann man noch immer auf der Festung Rosenberg. Im Nordflügel befindet sich heute eine sehr persönlich geführte Jugendherberge, die für Schulklassen, Reisegruppen aber auch für Alleinreisende insgesamt 106 Betten in Einzel- bis hin zu Zwölfbettzimmern bietet. Besonders beliebt sind die beiden Turmzimmer und das Falkennest. Familien können sogar eine eigene Ferienwohnung mit Platz für bis zu acht Personen für sich reservieren. Und vielleicht berichtet der ein oder andere nach seiner ersten Nacht auf der Festung Rosenberg von einer Begegnung mit Cornelius, dem Gespenst, das noch heute durch die langen Gänge spukt.

1983 hielt die Fränkische Galerie, ein Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums, Einzug auf der Festung Rosenberg. Die 25 Schauräume mit fränkischen Kunstwerken des späten Mittelalters und der Renaissance befinden sich im Kommandantenbau. Neben Werken von Tilmann Riemenschneider, Adam Kraft und Veit Stoß können Besucher hier das einzige Bild von Lucas Cranach d. Ä. bewundern, das der in Kronach geborene Künstler auf Leinwand gemalt hat: Christus und die Samariterin am Jakobsbrunnen.

Die Festung Rosenberg ist von der Kronacher Innenstadt in nur wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen. Viele verbinden den Besuch auch mit einem Spaziergang durch den Festungswald, von dem aus sich immer wieder neue Perspektiven auf die Festung Rosenberg öffnen. Perspektiven, die oft auch zum Nachdenken über die bewegte Geschichte als Bollwerk zwischen Katholiken und Protestanten anregen. Eine fränkische Brotzeit in der Festungsgaststätte oder im dazugehörigen Biergarten rundet den Tag auf der Festung ab.

Festungsführungen finden von März bis einschließlich Oktober täglich um 11 Uhr, 12 Uhr 30, 14 sowie um 16 Uhr statt. Von November bis einschließlich Februar ist die Festung jeweils um 11 und um 14 Uhr zu besichtigen. Weitere Informationen erhalten Interessierte telefonisch unter (0 92 61) 97 236 oder unter www.kronach.de. Die Stadt Kronach liegt auf halber Strecke zwischen München und Berlin und ist über die Autobahn A 9, Ausfahrt Kronach oder über die B 173, die von Bamberg nach Dresden führt, zu erreichen.

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