fit und munter - Forschungsprojekt „computergestütztes Diabetes Risiko-Managment" startet

fit und munter

Forschungsprojekt „computergestütztes Diabetes Risiko-Managment" startet

Walldorf, 21. August 2008 – Mangelnde Therapietreue, fehlende konkrete Behandlungsziele, teure Behandlungen vermeidbarer Folgekomplikationen
– vor diesen Herausforderungen steht die Diabetesversorgung in Deutsch-land. Das Forschungsprojekt „computergestütztes Diabetes Risiko Mana-gement (CDRM)“ soll untersuchen, ob und wie sich die Diabetesbetreuung in der hausärztlichen Praxis mit einem neuen Diabetes Risiko Management
System optimieren lässt.

Das Forschungsprojekt wurde vom eHealth-Spezialisten InterComponentWare (ICW), Roche Diagnostics und der GeTeG Gesellschaft für Telematik im Ge-sundheitswesen zusammen mit der Philipps-Universität Marburg und dem Uni-versity Medical Center Groningen in der Metropolregion Rhein-Neckar gestartet. Zum Einsatz kommt ein neu entwickeltes System, das aus Softwarelösungen und Blutzuckermessgeräten der Kooperationspartner besteht. Ziel ist eine opti-mierte Diabetesbetreuung in der hausärztlichen Praxis. Spätfolgen des Diabetes sollen reduziert, die Lebenserwartung und –qualität der Betroffenen verbessert werden.

So funktioniert das neue Diabetes Risiko Management System
Das Diabetes Risiko Management System besteht aus verschiedenen Software-lösungen von ICW und Accu-Chek Blutzuckermessgeräten von Roche Diagnostics.
Die Komponenten des Risiko Management Systems automatisieren den Daten-fluss und die Dokumentation. So vereinfachen sie dem Arzt und seinen Patienten das leitliniengerechte Diabetes-Management.

Während der Studienlaufzeit stellt ICW den Patienten die elektronische Gesund-heitsakte LifeSensor zur Verfügung. Roche Diagnostics bietet für die teilneh-menden Patienten das Blutzuckermessgerät Accu-Chek® Aviva und das Infor-mations-Management Produkt Accu-Chek® Smart Pix kostenfrei an. Mit dem Accu-Chek Aviva misst der Patient wie gewohnt zu Hause seine Blutzuckerwer-te. Über eine USB- bzw. Infrarot-Schnittstelle überträgt er dann mit Accu-Chek Smart Pix seine Blutzuckerwerte auf den heimischen PC. Die Ausgelesenen Da-ten werden dann in übersichtlichen Grafiken und einfachen Statistiken für den Patienten dargestellt.

Die Blutzucker-Messgeräte können bis zu 400 Werte speichern. Diese Daten werden beim nächsten Arztbesuch auf den CDM Diabetes Monitor des Hausarz-tes übertragen, der auf der ICW Care and Disease Manager Software basiert. Der CDM Diabetes Monitor unterstützt die Steuerung der Teilnehmergruppen im Forschungsprojekt und wurde speziell für die Studie entwickelt, in der er zu-nächst ausschließlich zum Einsatz kommt.

Neben den Blutzuckerwerten erfasst der Hausarzt über elektronische Formulare weitere relevante Patienteninformationen. Dazu zählen z.B. familiäre Vorbelas-tungen sowie Blutdruck, Gewicht, Taillen- und Hüftumfang. Hinzu kommen Blut-werte aus dem Labor. Die gesammelten Informationen werden über eine inte-grierte Schnittstelle an Roche Diagnostics übertragen und dort zu einem Accu-Chek® Mellibase Risiko- und Potenzialbericht verarbeitet. Das Besondere an diesem Bericht: Basierend auf dem individuellen Gesundheitsstatus liefert er dem Patienten eine 10-Jahres-Prognose seines Risikos für diabetestypische Folgeerkrankungen. Die gleichzeitig berechneten Gesundheitschancen zeigen auf, wie sich die Perspektive des Patienten verändert, wenn er seine Therapie-ziele erreicht. Diese Informationen bilden die Basis für eine am individuellen Po-tenzial ausgerichtete Therapiegestaltung.

Der Hausarzt findet die Accu-Chek Mellibase Risiko- und Potenzialberichte im CDM Diabetes Monitor, kann diese mit seinem Patienten besprechen und sie ihm auch in dessen persönlicher LifeSensor Gesundheitsakte übertragen.

Studiendesign
An der randomisierten Interventionsstudie können insgesamt 1.200 Typ 2 Diabe-tes Patienten im Alter von 38 bis 68 Jahren, ein Facharzt und 24 ambulant tätige Hausärzte teilnehmen. Die Hälfte der Patienten wird in die Interventionsgruppe, die andere Hälfte in eine Kontrollgruppe eingeschrieben. Das Forschungsprojekt ist auf 2 Jahre angelegt. Während der Studienlaufzeit besuchen die Patienten wie gewohnt regelmäßig mindestens alle sechs Monate ihren Hausarzt.

Das Konzept des CDRM-Forschungsprojekts wurde vom Department of Epide-miology der Universität Groningen in Zusammenarbeit mit dem Institut für medi-zinische Soziologie und Sozialmedizin der Philipps-Universität Marburg ausgear-beitet. Weitere Informationen zur wissenschaftlichen Evaluation bietet die Home-page der CDRM-Studie: www.study-on-diabetes-management-systems.de

Diabetes Typ 2 und Sekundärprävention
Rund 90 Prozent aller Diabetiker leiden an der Diabeteserkrankung Typ 2. Gemeinhin sind ältere Menschen davon besonders betroffen, in den letzten Jahren aber auch immer mehr Ju-gendliche und Kinder. Bei dieser Form des Diabetes werden die Körperzellen mehr oder weni-ger resistent gegen das körpereigene Insulin, so dass die Glukose aus dem Blut nicht mehr ausreichend in die Körperzellen transportiert werden kann. Starkes Übergewicht und Bewe-gungsmangel sind besondere Risikofaktoren für eine Diabeteserkrankung des Typs 2.

Bei der Sekundärprävention des Typ-2-Diabetes wird versucht, den Folgeschäden einer be-reits aufgetretenen Diabeteserkrankung vorzubeugen. Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und diabetische Nieren- oder Augenerkrankungen. Als Folge von Durchblutungsstörungen kann es sogar zu Amputationen der Extremitäten kommen. Besonde-re Bedeutung hat deshalb ein ganzheitlicher Therapieansatz, bei dem alle relevanten Risiko-faktoren berücksichtigt werden.
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