Der Globale Fonds zur Bekämpfung von AIDS,
Tuberkulose und Malaria kann zu seinem Gründungsjubiläum am 28.
Januar 2012 auf ein Jahrzehnt erfolgreicher Arbeit zurückblicken. Die
inzwischen in 150 Ländern finanzierten Präventions- und
Behandlungsprogramme des Fonds konnten bisher fast 8 Millionen
Menschenleben retten. Doch diese erfolgreiche Arbeit ist gefährdet!
Vor zehn Jahren hatten nur etwa 250.000 Menschen in
benachteiligten Ländern Zugang zu einer lebensrettenden
HIV/Aids-Therapie. Schon Ende 2010 lag diese Zahl bei 6,6 Millionen
Menschen. Einer der Hauptantriebskräfte für diese positive
Entwicklung ist zweifellos der Globale Fonds. Seine Programme konnten
bisher 3,3 Millionen Menschen mit HIV-Medikamenten versorgen,
insgesamt 8,6 Millionen Tuberkulose-Fälle behandeln sowie 230
Millionen insektizid-behandelte Mückenschutznetze verteilen. "Die
Erfolge des Fonds sind beispiellos und sprechen eine klare Sprache:
Sie müssen ausgeweitet werden! Stattdessen droht allerdings
Stillstand", sagt Astrid Berner-Rodoreda, Sprecherin des
Aktionsbündnis gegen AIDS.
Der Fonds ist auf die Finanzierung durch Geber angewiesen. "Die
Geber des Fonds haben für 2011 - 2013 nur etwa die Hälfte des
eigentlichen Finanzbedarfs zugesagt. Auch ist es bei einigen
wichtigen Zusagen unklar, wann und ob sie überhaupt eingelöst
werden", kritisiert Joachim Rüppel, Sprecher des Aktionsbündnis gegen
AIDS. Daher war der Fonds gezwungen, die bereits angelaufene
Finanzierungsrunde zu streichen, ohne dass alternative Möglichkeiten
für die Ausweitung der Bemühungen geschaffen wurden. Dies bedeutet,
dass frühestens 2014 zusätzliche Präventions- und
Behandlungsprogramme begonnen werden können. "Dies ist eine
Katastrophe für die mehr als 7 Mio. Menschen, die immer noch auf eine
lebensrettende HIV-Behandlung warten", sagt Gisela Schneider,
Mitglied im SprecherInnenkreis des Aktionsbündnis gegen AIDS. "Erst
im Juni 2011 haben die Vereinten Nationen das Ziel vereinbart, bis
2015 insgesamt 15 Mio. Menschen Zugang zu HIV-Behandlung zu
gewährleisten. Dies rückt nun in weite Ferne", so Schneider weiter.
Auch Deutschland wird seiner Verantwortung nicht gerecht. Schon
die Finanzierungszusage von 200 Mio. Euro pro Jahr entspricht weniger
als der Hälfte des angemessenen Beitragsniveaus. Dazu kommt, dass es
dem Ermessen des zuständigen Ministers überlassen ist, bis zu welcher
Höhe die vorgesehenen Mittel tatsächlich ausgezahlt werden.
Das Aktionsbündnis gegen AIDS und die Kindernothilfe haben daher
die Kampagne "Versprechen halten!" ins Leben gerufen. Damit wird die
Bundesregierung aufgefordert, den Globalen Fonds konsequent zu
unterstützen. "Konkret bedeutet das, mindestens die jährlich
zugesagten 200 Mio. EUR in einen eigenen Titel in den Bundeshaushalt
einzustellen. Spätestens für 2013 müsste der Beitrag auf das
angemessene Niveau auf mind. 400 Mio. EUR aufgestockt werden", so
Rüppel. Nur so kann Deutschland seiner Verantwortung für die globale
Gesundheit nachkommen.
Weitere Infos zur Kampagne unter
www.aids-kampagne.de und www.kindernothilfe.de/globalfund
Das AKTIONSBÜNDNIS GEGEN AIDS ist ein Zusammenschluss von über 100
Organisationen der Aids- und Entwicklungszusammenarbeit sowie mehr
als 280 lokalen Gruppen. Das Anliegen des Aktionsbündnisses ist ein
angemessener Beitrag Deutschlands zur weltweiten HIV-Prävention und
Therapie. Weitere Information finden Sie unter www.aids-kampagne.de.
Pressekontakt:
Marco Alves, Tel.: 07071-206 504 oder 0176- 327 111 60,
alves@aids-kampagne.de