fit und munter - Bei den Kirchweihen im Naturpark Frankenwald warten der Gießer und die Jungferkä

fit und munter

Bei den Kirchweihen im Naturpark Frankenwald warten der Gießer und die Jungferkä

Kerwa oder Kermes – egal wie der Name lautet, die Kirchweihfesteim Frankenwald sind ein Muss für Brauchtumsliebhaber und Genießer
„Die Kerwa is kumma, die Kerwa is dou …“. Mit dem Ausklang des Sommers beginnt im Frankenwald die Kirchweihsaison. Kerwa oder Kermes, nennen sich je nach Ort die Festlichkeiten, die ursprünglich der Weihe oder Segnung der Kirchen gewidmet waren. Heute stehen jedoch die weltlichen Bräuche im Vordergrund und beglücken daher vor allem die Sinnesfreuden. Von Donnerstag bis Irta, dem Dienstag nach dem Kirchweihsonntag, wird ausgiebig gefeiert, deftig gegessen und getrunken, ganz wie es sich in Bierfranken gehört. Und bis heute haben sich in zahlreichen Frankenwald-Örtchen die unterschiedlichsten Kirchweihbräuche gehalten, die gerade für Urlauber unterhaltsame Einblicke bieten.

Zur Kirchweih übernehmen die ledigen Dorfburschen und ihre Mädchen, Madla genannt, das Regierungszepter in den kleinen Ortschaften. Dann ist die Zeit gekommen, aus den Jeans in traditionelle Trachtenkleidung zu schlüpfen und dem alten Brauchtum zu frönen. Meist beginnen die Kerwa-Tage mit einem Umzug, bei dem die Kirchweihpaare durch die Straßen ziehen, Kerwa-Ständerla singen und sich über einen kleinen Obolus freuen. Auch der traditionelle Plantanz darf nicht fehlen: Beim Walzer, Rheinländer oder der Polka drehen sich alle auf dem Festplatz neben der Kirche. Und wen das Feiern hungrig gemacht hat, den locken typisch deftige Kerwa-Gerichte in die örtlichen Wirtshäuser. In diesen Tagen stehen die Schlachtschüssel, eine Mischung aus Blut-, Leberwurst, Spind, Sauerkraut und Brot sowie das nach Meerrettich schmeckende Krenfleisch auf der Speisekarte. Zum Festschmaus darf natürlich der Humpen Bier nicht fehlen. In Oberfranken, der Region mit der höchsten Brauereidichte, findet man den Gerstensaft in allen Geschmacksrichtungen und vor allem zu einem Preis, der weit entfernt ist vom Wucher mancher großen Feste. Für rund 2,50 Euro gibt es das Seidla, die fränkische Einheit für einen halben Liter Bier.

Apropos Bier. Bei der Ebersdorfer Kirchweih genießt der Dorfbursche nicht nur die Gesellschaft seines Madlas. Ein weiterer ständiger Begleiter ist der festlich geschmückte Gießer, eine mit Bier gefüllte Gießkanne, aus der der klassische Schluck Kerwa-Bier genommen wird. Und in Weißenbrunn strömt zur Kirchweih-Zeit der goldene Gerstensaft der heimischen Brauerei aus den Brüsten der so genannten Jungferkättl, einer nackten Schönheit, die den Brunnen des Ortes ziert.

Die Kirchweihen im Frankenwald unterscheiden sich alle in Abfolge, Art und Dauer der Festlichkeiten. Die Ebersdorfer Kerwa findet vom 9. bis 12. August statt, die Jungferkättl in Weißenbrunn lockt Besucher vom 25. bis 29. September. Nähere Informationen gibt es direkt über Frankenwald Tourismus Service Center unter
0 180 5 – 366 398 (14 ct/min) oder unter www.frankenwald-tourismus.de. Der Naturpark Frankenwald ist mit dem Auto über die A 9, A 70, A 72 oder A 73 zu erreichen. Ebenso bietet sich eine Anreise in den Frankenwald über die ICE-Bahnhöfe Lichtenfels und Saalfeld an.
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