fit und munter - Schlappentag im fränkischen Hof: Der 19. Mai ist ein Feiertag für Bierliebhaber

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Schlappentag im fränkischen Hof: Der 19. Mai ist ein Feiertag für Bierliebhaber


Schlapp ist am Schlappentag in der nordbayerischen Stadt Hof garantiert niemand, denn spätestens wenn das erste Bierfass angezapft ist, sind alle hellwach. Der Nationalfeiertag der Hofer geht auf eine schmähliche Niederlage gegen die Hussiten zurück, als diese im Jahr 1430 die Stadt nahezu widerstandslos stürmten. Als Folge verpflichtete der erzürnte Markgraf alle männlichen Einwohner zum Dienst an der Waffe und vor allem zu regelmäßigen Schießübungen. Die ungeliebten Übungen mussten dabei immer bis Trinitatis, dem 1. Montag nach Pfingsten, absolviert werden, und so setzte an diesem letztmöglichen Tag ein regelrechter Pilgerzug zum Schießhäuschen ein. Dabei waren die Schützen von dieser Pflicht so wenig begeistert, dass sie lediglich in Arbeitskleidung und Hausschuhen, den Schlappen, das Wohnhaus verließen. Schnell sprach man vom Schlappentag.

Jedoch: Die Schützengilde bekam auch das Recht, eigens für diesen Tag ein Starkbier zu brauen, das Schlappenbier. Es ist nicht überliefert, ob der Trunk die Treffsicherheit steigerte, es machte die Schießübungen für alle Teilnehmer allerdings deutlich attraktiver. Heute beginnt der Hofer Schlappentag alljährlich mit dem Zug der Handwerkerzünfte und Schützen zum Rathaus. Wer Glück hat, entdeckt dabei unter den feierlich Ausstaffierten noch immer den einen oder anderen, der an seinen Füßen lediglich Schlappen trägt. Vor dem Rathaus wird dann der Schlappenkönig bekanntgegeben, der nun schon immer am Sonntag vor dem Schlappentag, am 18. Mai, ermittelt wird. Einst konnte sich der beste Schütze über eine vom Magistrat vergebene Steuerfreiheit freuen, heute ist es immerhin noch das Recht, ein Jahr lang innerhalb der Stadt kostenlos zu parken.

Alle, die ein wenig mehr über die Geschichte der Stadt Hof erfahren möchten, können am 18. Mai einer unterhaltsamen Führung folgen. In historische Gewänder gekleidet berichten die fromme Bürgerin Elisabeth und der Hussit Herbert über die Ereignisse des 15. Jahrhunderts. Die Hussitenführung beginnt um 14 Uhr an der Michaeliskirche der Stadt Hof und kostet pro Person vier Euro.

Die am östlichen Rande des Naturparks Frankenwald liegende Stadt Hof ist über die A 9 München-Berlin, Ausfahrt Hof-West zu erreichen. Weitere Informationen gibt es direkt über das Frankenwald Tourismus Service Center unter 0 180 5 – 366 398
(14 ct/min) oder unter www.frankenwald-tourismus.de.
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