fit und munter - Risikopatient Zahnspangenträger

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Risikopatient Zahnspangenträger

Spangen erfordern von Arzt und Patient erhöhte Aufmerksamkeit
Ratingen im Mai 2011. Für Zahnspangenträger besteht ein erhöhtes Kariesrisiko. Erschwerte Reinigungsbedingungen verlangen Ehrgeiz beim Putzen. „Egal ob Kinder oder Erwachsene, wer eine Zahnspange trägt, sollte mit der Reinigung des Gebisses nicht nachlässig sein. Denn an den Drähten und Befestigungen im Mund bilden sich schnell Ablagerungen, die sich auch schwieriger entfernen lassen“, erläutert Dr. Achim Nesselrath, Kieferorthopäde aus Ratingen und Bundesvorstand des Berufsverbandes der Deutschen Kieferorthopäden (BDK).

Problemzone Zahnspange

Aufgrund der unterschiedlichen Befestigungen von Spangen treten verschiedene Probleme auf: Lose Spangen zum Herausnehmen, mit einer Tragezeit von mehreren Stunden am Tag, bilden Sammelstellen für Bakterien. „Es sollte darauf geachtet werden, sowohl die Zähne als auch die Spange regelmäßig einer intensiven Reinigung zu unterziehen“, erklärt Dr. Nesselrath. Bei festen Spangen liegen die Gefahrenstellen insbesondere an den Außenrändern der Brackets, die der Arzt auf den Zähnen anbringt, und in den durch die Drähte versperrten Zahnzwischenräumen. Ein etwas geringeres Kariesrisiko geht mit innen liegende Spangen, die sogenannte Lingualtechnik. Auf der Innenseite besitzen die Zähne eine glatte Oberfläche, hier siedeln sich Bakterien nicht so schnell an. Die Erreichbarkeit der einzelnen Stellen erweist sich jedoch als ähnlich problematisch wie bei außen liegenden Spangen.

Zu Hause richtig putzen

Eine vernünftige Reinigung beginnt mit der Bürste: Für Spangenträger existieren sogenannte Ortho-Bürsten. Sie besitzen längere Borsten an den Außenseiten, um sowohl Spange als auch Zähne zu reinigen. Schwer zu erreichende Stellen lassen sich mithilfe von Zahnseide und Interdentalbürsten säubern. „Es ist wichtig, sich die Reinigungstechnik vom Arzt zeigen zu lassen. Mit einem Spiegel und genauer Anleitung lernt der Patient schnell, sicher mit den Hilfsmitteln umzugehen“, beschreibt Dr. Nesselrath. Zusätzlich helfen Munddusche und Mundspüllösung, Speisereste und Bakterien zu entfernen. Wer das Risiko ernst nimmt und auf seine Zähne achtet, erhält nach abgeschlossener kieferorthopädischer Behandlung ein gesundes und formschönes Ergebnis.

Prophylaxe beim Zahnarzt

Zahnärzte unterstützen den Patienten bei der Zahnpflege durch spezielle vorbeugende Maßnahmen bereits beim Anbringen der Spange. Vor Befestigung der Brackets trägt der Arzt eine Schutzschicht aus Kunststoff auf, welche nach und nach Fluorid abgibt. Dieses kräftigt die Zähne und macht sie resistenter gegen Karies. „Nachlässig gereinigte Zähne neigen dazu, weiße Flecken zu bilden. Sie gelten als Vorboten für Karies“, warnt Dr. Nesselrath. Hierbei handelt es sich um die sogenannte Demineralisation: Erkennt der Zahnarzt solche Flecken frühzeitig, lässt sich der Mangel durch das Auftragen von Fluorid-Gelen beheben, bevor größere Schäden entstehen.
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