fit und munter - „Nebenwirkung" von Psychopharmaka Auslöser für Morde an fünf Kindern?

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„Nebenwirkung" von Psychopharmaka Auslöser für Morde an fünf Kindern?

München/Darry: Im Fall der 31-jährigen Mutter, die ihre fünf Söhne ermordet haben soll, wendet sich die Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte Deutschland e.V. (KVPM) aus München an den Oberstaatsanwalt Uwe Wick aus Kiel.
In einem Schreiben weist der Menschenrechtsverein auf das gewalt- und aggressionsfördernde Potential von Psychopharmaka hin und fordert im Falle des Einflusses von Psychodrogen, dass die verantwortlichen Psychiater für die schreckliche Tat der Mutter zur Rechenschaft gezogen werden.


Bernd Trepping, Vorstand der KVPM Deutschland e.V., sagt in dem Schreiben: „Bei zahlreichen Psychopillen ist ein gewalt- und aggressionsförderndes Potential nachgewiesen. Psychiater schaffen mit der Verabreichung von Psychopillen eine Art neue Kategorie von Straftätern. Es handelt sich dabei um Menschen, die strafrechtlich bislang nicht nennenswert in Erscheinung getreten waren, kein fassbares Motiv aufweisen und scheinbar urplötzlich, besonders schwere oder brutale Gewalttaten verüben."

Die KVPM verweist auf die „möglichen Sicherheitsbedenken", die im Juni 2005 von der US-amerikanischen Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA) im Zusammenhang mit der Verabreichung bestimmter Psychopharmaka ausgesprochen wurden.
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMEA) verlangt seit vergangenem Jahr, dass europaweit deutliche Warnhinweise auf Beipackzetteln einiger Antidepressiva angegeben werden, da festgestellt wurde, dass sie u.a. Aggressivität, gewalttätiges Verhalten und Selbstmordgedanken verursachen können.

„Ich fühlte gar nichts, als ich fünfmal auf ihn einstach"

Eine in Kanada durchgeführte Studie über Auswirkungen von Psychodrogen auf Strafgefangene kommt zu dem Schluss, dass „gewalttätiges und aggressives Verhalten deutlich häufiger bei jenen Gefangenen auftrat, die psychiatrische Tabletten einnahmen."

Eine schwedische Studie, die im Jahr 2000 an 47 jugendlichen Straftätern durchgeführt wurde, kommt zu dem Schluss, dass 40% von ihnen akuten Missbrauch mit einem bestimmten Tranquilizer betrieben, der als „Angstlöser" bekannt war. Das Mittel ermöglichte ihnen, extrem gewalttätige Verbrechen zu begehen. „Die Drogentäter zeigten keine Schuldgefühle wegen ihrer Gewaltverbrechen", heißt es in dem Bericht. „Ich fühlte gar nichts, als ich fünfmal auf ihn einstach" gab ein Teenager zu Protokoll.

Die KVPM stellte der Staatsanwaltschaft Kiel außerdem eine Liste von 15 dokumentierten Fällen aus den USA zur Verfügung, bei denen bis dahin „unauffällige" Menschen im Zusammenhang mit gefährlichen Psychodrogen besonders schwere Gewalttaten verübt haben.

Hier einige Auszüge:
Im November 1992 erschoss Lynwood Drake in Kalifornien sechs Menschen und dann sich selbst. In seinem Körper wurden die Psychopharmaka „Fluctin" und „Valium" gefunden.

Im Mai 1998 erschoss Kip Kinkel (14) seine Eltern, dann zwei Mitschüler. Er stand unter „Prozac" und „Ritalin".

Im Mai 1999 steuerte Steve Allen Abrams sein Auto absichtlich auf einen Kinderspielplatz. Zwei Menschen starben. Abrams stand unter der Psychodroge „Lithium".

Im Juni 2001 sprach eine Jury im US-Bundesstaat Wyoming den Verwandten von Donald Schell 8 Millionen Dollar Schadenersatz zu. Nach Einnahme eines Antidepressivums hatte Schell seine Frau, seine Tochter und seine 9 Monate alte Enkelin erschossen, bevor er sich selbst tötete. Die Jury entschied, dass das Medikament zu 80% für den Amoklauf verantwortlich war.

Zwei Tage später wurden acht japanische Kinder erstochen und 15 weitere wurden verletzt. Der Amokläufer hatte hohe Dosen psychiatrischer Drogen konsumiert, darunter das gleiche Antidepressivum, das Schell genommen hatte.

„Sollten im Fall der mutmaßlichen Mörderin aus Darry Psychopharmaka im Spiel gewesen sein, müssen die verantwortlichen Psychiater für dieses Massaker ebenfalls zur Rechenschaft gezogen werden. Ihnen sind die verheerenden Nebenwirkungen von Psychodrogen durchaus bekannt", so Trepping weiter.

Für weitere Informationen: Bernd Trepping 089 - 273 03 54;
mobil: 0178 - 613 74 67

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