fit und munter - Psoriasis und Partnerschaft

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Psoriasis und Partnerschaft

Schuppenflechte betrifft nicht nur die Haut, sondern auch andere
Bereiche des Lebens, insbesondere auch die Partnerschaft. Beim
Kennenlernen und im täglichen Zusammenleben, nicht zuletzt beim Thema Sexualität, ist sie immer dabei: die Psoriasis.
Eine schöne Haut ist anziehend und attraktiv für den Betrachter. Anders die veränderte Haut des Schuppenflechte-Patienten: sie sieht phasenweise gerötet, rissig, entzündet und schuppend aus. Sie kann sich an exponierten Stellen wie Gesicht, Kopf, Ellbogen und Händen zeigen, aber auch an allen anderen Körperstellen, sogar im Intimbereich. Erkrankte fühlen sich durch die Veränderung Ihrer Haut gegenüber Hautgesunden weniger attraktiv.

Psoriasis im Beziehungsalltag und in der Sexualität

Die Schuppenflechte betrifft nicht nur den Erkrankten, sondern auch seinen /ihren Partner/in. Problematisch ist die Psoriasis manchmal im Beziehungsalltag, aber auch bei der gemeinsamen Freizeitgestaltung. Vermeidet der Psoriatiker Aktivitäten, bei denen er seine Haut zeigen muss (Sport, Sauna, Freibad), kann das Konflikte in der Partnerschaft erzeugen. Es erfordert ein hohes Maß an Offenheit im Gespräch, um Schamgefühle und Wünsche auf Seiten des Psoriatikers, aber auch Wünsche und negative Gefühle auf Seiten des Partners zu besprechen. Auch die Sexualität kann durch die Hauterkrankung beeinflusst sein.

"Seit drei Monaten habe ich Hautprobleme wegen Psoriasis. Die Flecken werden im größer und hässlicher. Ich mag mich kaum selbst mehr sehen. Das schlimmste ist aber, dass mein Freund mich nicht mehr richtig berühren mag." Das schreibt eine Besucherin im Forum der Psoriasiswelt.

Einer Studie vom Institut für Sexualwissenschaften der Charité Berlin zufolge ist diese Form der Ablehnung durch den Partner aber nicht die Regel. Die Untersuchung aus dem Jahr 2003, die Eva Rothermund und Doreen Schwarzer zusammen mit Charité-Ärzten unter 1076 Psoriatikern und 758 Partnern durchgeführten, kommt zu interessanten Ergebnissen:

• Die Partner stört die Psoriasis – anders als die Betroffenen - in der Sexualität gering bis gar nicht (91 Prozent)

• Im Vergleich zu Hautgesunden haben Schuppenflechte-Patienten häufiger kein Verlangen nach Sexualität – etwa jede vierte Frau und jeder fünfte Mann gaben eine sexuelle Aversion an

• Etwa 45 Prozent aller Befragten wünscht sich eine bessere Beratung, 80 Prozent dieser Gruppe hatte bis dahin noch keinerlei Information zum Bereich Partnerschaft und Sexualität erhalten

Dass mangelnde Beratung ein Problem ist, resümiert auch Dr. Volker Niemeier in seiner empirischen Studie zu Hautkrankheit und Sexualität. In der Befragung von 53 Psoriasis-, 24 Neurodermitis-Patienten und 52 Hautgesunden geben 93%
der Psoriatiker und 96% der Neurodermitiker an, dass Sie – trotz vieler damit verbundener Krankheitsfolgen - von Ihren Ärzten noch nie auf Ihre Sexualität angesprochen wurden. Gerade in diesem Bereich wünschen sich Betroffene mehr
Informationen.

Als Ansprechpartner neben dem behandelnden Arzt zu allen Themen rund um Psoriasis gibt es seit 2005 die gebührenfreie Hotline des Service Centers Psoriasiswelt. Dermatologisch und psychologisch geschulte Ärzte sowie sozialrechtlich weitergebildete Gesundheitsexperten stehen für Fragen aller Art
zur Verfügung. Hotline des Service Centers Psoriasiswelt: 0800 - 881 2224 (gebührenfrei), montags bis freitags von 10-17 Uhr.

Quellen:

•E. Rothermund, D. Schwarzer et al.: Sexualität und Partnerschaft bei Psoriasis. Sexuologie 11 (3/4) 2004: 98-106
•V. Niemeier et al.: Hautkrankheit und Sexualität. Hautarzt 1997, 48: 629- 633
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