fit und munter - Die Entwicklungsgeschichte der Vojta-Therapie

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Die Entwicklungsgeschichte der Vojta-Therapie

In der Vojta-Therapie finden Physiotherapeuten ein langjährig erprobtes Verfahren zur Behandlung zerebral bedingter Störungen von Bewegungsmustern, das sich sowohl für Säuglinge als auch Erwachsene eignet. Die Physiotherapeutin
Heidrun Walter aus Neu-Ulm berichtet über die Entwicklungsgeschichte dieses ausgesprochen wirksamen Therapieverfahrens.
Die Vojta-Therapie beruht auf Forschungsarbeiten, die Prof. Dr. Václav Vojta im Zeitraum von 1950 bis 1970 zur Behandlung von Kindern mit zerebral bedingten Bewegungsstörungen durchführte.
Im Verlauf dieser Arbeiten beobachtete Prof. Vojta, dass bewegungsgestörte Kinder auf die Reizung bestimmter Körpergebiete mit unbewussten Reflexbewegungen reagierten, die sich ihren bewussten Bewegungsmustern nicht oder in unzureichendem Ausmaß zeigten. Zudem bewirkte die regelmäßige Wiederholung dieser aktivierenden Reflexreizung merkliche Verbesserungen in der Sprache, beim Aufstehen oder Gehen.

Prof. Vojta schloss aus dem reflexartigen Auftreten bewusst nicht reproduzierbarer Bewegungsmuster, dass die Schädigung des Zentralen Nervensystems, unter der die meisten seiner jungen Patienten litten, eine Blockade der frühkindlichen Bewegungsentwicklung hervorgerufen hatte, die jedoch offensichtlich durch regelmäßige Aktivierung der Reflexbewegungen wenigstens teilweise durchbrochen werden konnte.

Als Antwort auf diese Problematik entwickelte Prof. Vojta sein, heute weitverbreitetes, Therapieverfahren, bei dem der Therapeut das Gehirn des Patienten durch regelmäßige Aktivierung von Reflexbewegungen dazu anregt, nicht ausreichend entwickelte Nervenverbindungen auszubauen, welche für die korrekte Bewegungsausführung und –koordination verantwortlich sind. Im Fokus der Vojta-Therapie steht dabei das gezielte Training von Bewegungsmustern, die bereits vor der Geburt im Menschen angelegt sind und sich auch bei gesunden Neugeborenen als aktivierbar erweisen.

Die Erkenntnis, dass entsprechende Reflexbewegungen bereits beim Neugeborenen ausgelöst werden können, ermöglicht eine frühzeitige Diagnose und Therapie von Bewegungsstörungen, welche in der Lage ist, deren Manifestation zu verhindern.

In der Vojta-Therapie nutzt der professionelle Physiotherapeut das Wissen um die Aktivierbarkeit reflexhafter Bewegungsmuster, um den Körper des Patienten wiederholt zum sogenannten Reflexkriechen und Reflexumdrehen anzuregen. Die hierbei zustande kommende Aktivierung der Skelettmuskulatur bewirkt ein unbewusstes Training derjenigen Teilbewegungen, aus denen sich das menschliche Bewegungsrepertoire zusammensetzt. Dies verbessert über Lerneffekte die Bewegungsfähigkeiten sowie Körperkontrolle des Patienten.

Die seit vielen Jahren erfolgreich mit der Vojta-Therapie arbeitende Physiotherapeutin Heidrun Walter aus Neu-Ulm engagiert sich schwerpunktmäßig für das Wohlergehen von Säuglingen und Kleinkindern, deren weiteres Leben durch die fachkompetente physiotherapeutische Behandlung erheblich verbessert werden kann. Weiterführende Fragen zu diesem Themengebiet beantwortet sie jederzeit gerne.
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