fit und munter - Jahresergebnisse zum Einsatz der Kollagen-Elastin-Matrix in der Wiederherstellun

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Jahresergebnisse zum Einsatz der Kollagen-Elastin-Matrix in der Wiederherstellun

Nachbericht zum Satellitensymposium der Dr. Suwelack Skin & Health Care AG mit ersten Jahresergebnissen zur Kollagen-Elastin-Matrix Matriderm auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH)
Nationale und internationale Experten auf dem Gebiet der Wiederherstellungschirurgie stellten auf dem Kongress der DGCH am 2. Mai ihre klinischen Erfahrungen mit der Kollagen-Elastin-Matrix vor. Klar erkennbar bereits am Symposiumstitel „Matriderm zwischen Spalthaut und Vollhautqualität: Wo steht der einzeitige Dermisaufbau heute?“, handelte es sich um eine Bestandsaufnahme der Mediziner aus dem klinischen Alltag heraus. Hohes Interesse der etwa 50 Teilnehmer bezeugte die rege Diskussion, die sich an die Vorträge unter der Leitung von Professor Dr. med. Peter M. Vogt von der Medizinischen Hochschule Hannover und Dr. med. Bernd Hartmann vom Zentrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie des Unfallkrankenhauses Berlin anschloss.

Hartmann leitete seine Erfahrungen und ausgewählten Kasuistiken aus Berlin mit einem Zitat des bedeutenden Pariser plastischen Chirurgen, Dr. Michel Rives ein: „Epidermis is life – Dermis is quality of life“. Er begrüßte, dass die für den Patienten vor der endgültigen Deckung lästige Einwachsphase, wie sie bei anderen Dermisersatz-Methoden bestehe, durch die Einzeitigkeit von Matriderm vermieden werde. Seine Patienten weisen durchgehend einen gleichmäßig eingewachsenen Lederhautersatz auf, so Hartmann. In einem Fall sei die Kollagen-Elastin-Matrix sogar trotz einer postoperativen Entzündung sehr gut eingeheilt.

Einsatz des Dermisersatzes nach traumatischem Weichteildefekt

Dr. med. Michael Domanetzki vom hannoverschen Kinderkrankenhaus auf der Bult berichtete von einem dreizehnjährigen Patienten, der eine Weichteilquetschung an den Füßen mit massiven Schwellungen und Hämatomen an beiden Fußsohlen erlitten hatte. Im Vorderfußbereich lagen die Sehnen frei; nach einer Nekrosektomie reichte der Defekt bis an den Knochen. Seine Kollegen aus der Plastischen Chirurgie empfahlen eine Lappenplastik, Domanetzki entschied sich jedoch für eine Deckung mit der Kollagen-Elastin-Matrix und Spalthaut. Trotz einer tiefen Tasche im Gewebe konnte schon acht Tage nach Aufbringen des Dermisersatzes ein gleichmäßiger Wundgrund mit gutem Niveau erreicht werden. Stabil eingeheilt war das Implantat bereits nach sechs Tagen und erwies sich auch drei Monate nach dem Eingriff noch als stabil. Nach sechzehn Monaten erreichte es eine gute Beweglichkeit (Streckung / Beugung) und die Neodermis bildete eine bewegliche Verschiebungsschicht.

Über eine Fallserie mit Langzeitergebnissen des Dermisaufbaus mit dem Lederhautersatz nach traumatischem Weichteildefekt referierte Dr. Thomas Porté von der Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie des Hamburger Unfallkrankenhauses Boberg. Auch er stellte verbesserte Heilungsergebnisse bei Defektwunden fest. Portés Fazit: Die Matrix eignet sich für großflächige Defektwunden und bei Defekten über Gelenken sowie solchen mit geringer Weichteildeckung. Vorraussetzung dafür sind saubere oder gering kontaminierte, konditionierte Wunden.

Kombination von Kollagen-Elastin-Matrix und Vakuumtechnik

Dr. Christoph Rose, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie Augsburg, berichtete über seine Erfahrungen mit der Kombination von Matriderm und der Vakuumtechnik zur Behandlung tiefer Weichteildefekte. Er erreichte eine Verkürzung der bisherigen Therapiezeit mit gesteigerter Take-rate. Auch gelang es dem Augsburger Chirurgen, die Scherkräfte zu reduzieren, was eine frühzeitige Mobilisierung seiner Patienten ermöglichte. Als weitere Vorteile der Matrix nannte Rose die geringere Infektrate, die eine Kostenreduktion sowie eine Verkürzung des Pflegeaufwandes mit sich bringt.

Behandlung drittgradiger Verbrennungen

Über Einjahresergebnisse der Behandlung drittgradiger Verbrennungen mit Spalthaut und Matriderm referierte Dr. Andreas Heckmann von der Klinik und Poliklinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie in Hannover. Er hob das einfache Handling der Matrix hervor: Nur drei Minuten benötige die Vorbereitung im Operationsaal, die Applikation dreißig Sekunden pro Sheet. Auch bei großflächiger Anwendung verändere sich die Eingriffsdauer nicht. Heckmanns Erfahrung nach ist die Handhabung schwieriger nach einer Rehydrierung, sonst aber technisch einfach. Als positiv lobte er auch die Kostenreduktion, die Matriderm mit sich bringt. Nicht nur seien die Produktkosten vergleichsweise niedrig, auch reduziere das einzeitige Verfahren die Anzahl der Operationen und verkürze den stationären Aufenthalt. Der hannoversche Chirurg verglich Take-rate und Einheilungszeit in Abhängigkeit vom Wundgrund mit alleiniger Spalthauttransplantation und sprach abschließend von einer klar gesteigerten Hautqualität und geminderter Narbenkontraktur.

Besonders Aufsehen erregende Einjahresergebnisse und Erfahrungen in der Behandlung von schweren Brandverletzungen der Hand (Foto) präsentierte die Abteilung für Wiederherstellende- und Plastische Chirurgie der Medizinischen Universität Wien. Priv. Doz. Dr. Lars-Peter Kamolz betonte, bei schweren Verbrennungen sei nicht nur das Überleben allein, sondern auch die wiedererlangte Lebensqualität ein wesentlicher Teil des Outcomes. Dabei spiele die Wiederherstellung der Handfunktion eine wesentliche Rolle. Am wichtigsten sei jedoch die frühestmögliche dauerhafte und mechanisch stabile sowie elastische Deckung der Hand. Kamolz’ Schlussfolgerungen unterstützten alle positiven Punkte seiner Vorredner und gaben Hoffnung auf vielversprechende Resultate für die nahe Zukunft. Für weiterführende aussagekräftige Forschungsergebnisse regte der Wiener Chirurg randomisierte Studien an.

Abschließend diskutierten Zuhörer und Referenten engagiert und kontrovers, in wie weit die Deckung bradytropher Gewebe mit Dermisersatz und Spalthaut sinnvoll sei, oder ob sie nicht einer Lappenplastik vorbehalten bleiben sollte.




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