fit und munter - Tägliche Mundhygiene: Sinnvolle Optionen für unterschiedliche Patientenbedürfnisse

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Tägliche Mundhygiene: Sinnvolle Optionen für unterschiedliche Patientenbedürfnisse

Rund 90 % der deutschen Erwachsenen reinigen ihre Zähne mindestens einmal täglich mit manuellen oder elektrischen Zahnbürsten.1 Die interdentale und retromolare Region bleibt damit weitgehend unberührt. Aber gerade diese Bereiche der Mundhöhle sind oft von Karies und gingivalen sowie parodontalen Entzündungen betroffen.
Die Interdentalraumreinigung ist im Rahmen der häuslichen Mundhygiene von zentraler Bedeutung. Denn mit der regelmäßigen Reinigung der Zahnzwischenräume verringert sich das Risiko für orale Erkrankungen erheblich. Zweimaliges Zähneputzen pro Tag gilt zwar als obligat, die kleinen Lücken zwischen den Zähnen sind mit herkömmlichen Zahnbürsten jedoch nur unzureichend zu säubern. Aber gerade hier sammelt sich pathogener oraler Biofilm an und bildet den Ausgangspunkt für Karies, Gingivitis, Parodontitis, Periimplantitis oder endodontale Infektionen.2

Manuelle Zahnbürsten
Die häufigste Methode zur Kontrolle des oralen Biofilms ist das „normale“ Zähneputzen mit einer Zahnbürste. Doch die Dauer und Gründlichkeit des Putzens ist im Bundesdurchschnitt zu gering, wie aus einer Erhebung des Forsa-Instituts hervorgeht.3 Lediglich 40 % aller Befragten nehmen sich für das Putzen ihrer Zähne drei Minuten oder länger Zeit und 41 % nutzen kein weiteres Hilfsmittel zur Zahnreinigung. Die manuelle Zahnbürste entfernt im Schnitt nur rund 70 % der Beläge, weil sie nur sehr schlecht in das restliche Drittel der versteckten Zahnflächen in den Zahnzwischenräume gelangt

Elektrische Zahnbürsten
Elektrische Zahnbürsten übernehmen für den Nutzer den Großteil der Arbeit – er muss lediglich dafür sorgen, dass die sich selbst bewegende Bürste auch wirklich alle Zahnbereiche erfasst. Die verschiedenen Modelle arbeiten unterschiedlich mit seitlichen oder kreisförmigen Bewegungen, wobei sich die Bürstenköpfe häufig abwechselnd in die eine und in die andere Richtung drehen. Dadurch können Beläge auf den Zahnflächen und zum Teil auch in den Zahnzwischenräumen einfacher und schneller entfernt werden als mit der Handzahnbürste.

Interdentalbürsten
Weil die einzelnen Zahnzwischenräume so individuell wie die Patienten selbst sind, ist die richtige Größenauswahl der Bürsten entscheidend. Ist die IDB zu klein, reinigt sie nicht optimal, ist sie zu groß, kann sie Zähne und Zahnfleisch schädigen. Die Borsten müssen den gesamten Interdentalraum ausfüllen und sollen dabei auch etwas unter den Zahnfleischrand reichen. Viele Patienten benötigen zwei oder drei verschiedene Größen – besonders implantologisch Versorgte und parodontal Erkrankte brauchen oft mittlere bis größere IDB.

Zahnseide
Bei engeren Zahnzwischenräumen sind Zahnseiden und Zahnfloss sinnvoll, um Speisereste und Biofilm zu entfernen. Doch viele Menschen empfinden diese Prozedur als umständlich und langwierig. Wer Zahnseide horizontal zwischen den Zähnen hin und her bewegt, kann das Zahnfleisch verletzen und die Zahnhälse durch die dauerhafte falsche mechanische Belastung in Mitleidenschaft ziehen.4

Mundduschen
Wissenschaftlich belegte Effektivität
Mundduschen wie zum Beispiel Waterpik, sind bestens dazu geeignet, Bakterien von der Zahnoberfläche, vom Zahnfleischrand, aus Zahnzwischenräumen und schwer erreichbaren Stellen wie Zahnfleischtaschen, Brücken, Kronen oder kieferorthopädischen Vorrichtungen zu entfernen. So zeigen rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen zum Effekt des Wasserstrahls auf der plaquebesiedelten Zahnoberfläche, dass schon nach drei Sekunden Anwendung 99,9 % des Biofilms von den Zähnen entfernt wurde. Wurden 48 Stunden alte dentale Biofilme fünf Sekunden lang behandelt, waren 85 % der Plaque entfernt.5,6

Effektive Reinigung der Interdentalräume auch bei besonderen Bedürfnissen
Die Handhabung der Munddusche ist denkbar einfach – auch für Menschen, deren motorische Fähigkeiten eingeschränkt sind: Der Düsenaufsatz des wasserbetankten Geräts wird zwischen den Zähnen und entlang des Zahnfleischrands sowie an den Zahnreihen innen und außen entlanggeführt. Der in verschiedenen Stärkestufen wählbare pulsierende Wasserstrahl der Waterpik Munddusche übernimmt die Reinigung und gelangt dabei selbst in engste Zahnzwischenräume und unter den Zahnfleischrand. Zudem wird das Zahnfleisch zur Verbesserung der Blutzirkulation massiert.




Quellen:
1 Staehle HJ. Das aktive Mundgesundheitsverhalten in Deutschland und in der Schweiz. Schweiz Monatsschr Zahnmed 2004;114: 1236-1251.
2 Sbordone, L. & Bortolaia, Oral microbial biofilms and plaque-related diseases: microbial communities and their role in the shift from oral health to disease: C. Clin Oral Invest (2003) 7: 181. https://doi.org/10.1007/s00784-003-0236-1
3 Forsa-Umfrage: https://www.presseportal.de/pm/53273/2330958
4 Information Mundgesundheit: Zahnseide, Interdentalbürste, Munddusche und Co: Zahnzwischenräume richtig reinigen. https://information-mundgesundheit.de/zahnzwischenraeume-richtig-reinigen/#
5 Gorur A, Lyle DM, Schaudinn C, Costerton JW. Biofilm removal with a dental water jet. Compend Contin Educ Dent 2009; 30 Spec No 1: 1–6.
6 Kato K, Tamura K, Nakagaki H. Quantitative evaluation of the oral biofilm-removing capacity of a dental water jet using an electron-probe microanalyzer. Arch Oral Biol 2011.



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