fit und munter - Das Erste / Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten am Sonntag, 2. Februar 2020, um 19:20 Uhr vom BR im Ersten

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Das Erste / Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten am Sonntag, 2. Februar 2020, um 19:20 Uhr vom BR im Ersten


Geplante Themen:

China: Im Bann des Coronavirus / Die rasche Ausbreitung des Corona-Virus geht
weiter. Auch im Ursprungsland China steigt die Zahl der Toten und Neuinfektionen
sprunghaft an. Forscher der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezweifeln, ob der
Ausbruch ausschließlich auf einen von Tieren übertragenen Virus zurück geht. Die
Regierung in China hat drastische Maßnahmen ergriffen: Ganze Städte wurden
abgesperrt, der Neubau einer Klinik innerhalb von sieben Tagen wurde
angekündigt. Die Bevölkerung scheint darüber nicht wirklich beruhigt. Im
Internet zeigen sich Angst vor der Krankheit und Wut auf die Regierung.
(Autorin: Tamara Anthony, ARD Peking)

USA: Vorwahlen - Wer kann Trump besiegen? / In Iowa findet am Dienstag der
Caucus statt, eine Art Vorwahl, bei der die Wähler der Demokraten entscheiden,
wen sie als Präsidentschaftskandidaten haben möchten. Iowa ist traditionell der
erste Bundesstaat, der abstimmt. Wer hier die Nase vorn hat, hat große Chancen
ganz vorne im Nominierungswettbewerb mitzuspielen. Momentan führt Bernie Sanders
hier die Umfragen an, der für einen in den USA geradezu radikalen Umbau des
Gesundheitssystems steht: weg von privaten Lösungen, hin zu einer Art
Bürgerversicherung. Das Schlagwort: Medicare for all. "Unser Gesundheitssystem
ist kaputt," das sagt auch Barb Kalbach im Brustton der Überzeugung. Sie war
Krankenschwester und kennt das System von innen. Sie glaubt nicht mehr daran,
dass Reformen in kleinen Schritten ausreichen. Zu hohe Arzneikosten, zu hohe
Prämien - die finanzielle Belastung wird immer größer. Deshalb macht Barb jetzt
Wahlkampf für Bernie Sanders. (Autorin: Claudia Buckenmaier, ARD Washington
D.C.)

Italien: Die Kindersoldaten der ''Ndrangheta / Die kalabrische Mafia, die
''Ndrangheta, arbeitet wie ein internationaler Großkonzern mit Stützpunkten auf
allen Kontinenten, mit Milliardeneinahmen aus kriminellen Geschäften und mit
Beziehungen zu korrupten Politikern. Die ersten Opfer der in Familien
organisierten Clans sind aber die Kinder der Mafiabosse und ihrer Handlanger.
Sie werden "quasi mit der Muttermilch domestiziert", um Angst und Schmerzen zu
unterdrücken und mit Blut und Tod "im Einklang" zu leben, so der
Mafia-Aussteiger Luigi Bonaventura, Ex-Boss eines bedeutenden kalabrischen
Clans: "Bei der ''Ndrangheta werden die Nachkommen von Kindesbeinen an zur
Kriminalität erzogen, auch dazu, ohne Gefühl oder Mitleid ''wie die Großen'' zu
töten." Luigi stand schon mit zehn Jahren bei einer blutigen Fehde Schmiere,
wenige Jahre später schoss er dann selber. Dutzende schwerkriminelle Taten
Minderjähriger werden vor italienischen Gerichten verhandelt. "Selbst in
Deutschland", so eine süditalienische Expertin, die seit Jahren in Bayern lebt,
"werden Mafiakinder von der Umwelt isoliert und gedrillt, nicht unbedingt um zu
morden, sondern um beispielsweise später als studierte Finanzexperten das Geld
der Familie zu ''waschen''." (Autoren: Christian Gramstadt SWR / Patrizia
Venditti)

Dazu auch unser Podcast "Weltspiegel - Mafias, Banden, Clans - Einblick in
kriminelle Parallelwelten" mit Einschätzungen von Ellen Trapp, ARD
Korrespondentin Rom und Andreas Ulrich, DER SPIEGEL.

Iran: Wie mächtig ist die Opposition? / "Karegar, Daneshju, motahed, motahed".
Im Januar riefen Tausende in Teheran und anderen iranischen Städten: "Arbeiter,
Studenten, wir sind eine Einheit" - eine gefährliche Einheit für das System der
Islamischen Republik. Denn die Mittelschicht, die lange den Protesten auf der
Straße fernblieb, ist nun auf der Straße dazugekommen: Studenten, Lehrerinnen,
Angehörige der Opfer des Flugzeugabschusses, kluge Köpfe der Gesellschaft, die
das System der Islamischen Republik schon lange nicht mehr ertragen. 50 bekannte
iranische Oppositionelle im Ausland haben mit Hilfe politischer AktivistInnen im
Iran einen "Rat zur Regulierung des Übergangs", zur Abschaffung der Islamischen
Republik gebildet. Die große Frage, die sich stellt: Ist es einer Opposition vom
Ausland aus möglich, das System der Islamischen Republik zu stürzen? Wollen das
die Menschen im Iran überhaupt? (Autorin: Natalie Amiri, ARD Teheran)

Südkorea: Senioren auf dem Laufsteg / Lange gab allein die Jugend in Südkorea
vor, was "trendy" war. Nun aber scheinen die Grenzen aufzuweichen, auch in der
Arbeitswelt. Drei Stunden täglich wäscht Frau Im auch mit 75 noch das Geschirr
einer Suppenküche. So bessert sie ihre Rente auf und belastet nicht ihre Kinder,
die hier weithin ihre Eltern mitversorgen: "Ich brauche auch Geld für meinen
Fitnesstrainer", sagt sie uns. "Denn für den Laufsteg reicht es nicht, nur ein
bisschen zu joggen oder Gymnastik zu machen." Dass Südkoreas alternde
Gesellschaft eine schwere Zukunft vor sich hat, spiegeln auch amtliche
Statistiken: Kein Land der Welt altert derzeit schneller. Die Sozialsysteme
versagen, auch wenn späte Karrieren, wie die von Frau Im darüber leicht
hinwegtäuschen. Doch die Senioren wissen auch, dass ein aktives Leben draußen,
außerhalb ihrer Wohnung, ihr Leben nicht nur verlängert, sondern auch aufregend
macht. (Autor: Klaus Scherer, NDR)

Moderation: Natalie Amiri
Redaktion: Brigitte Abold

http://www.daserste.de/weltspiegel

Pressekontakt:

BR-Pressestelle, E-Mail: presse@br.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/6694/4506783
OTS: ARD Das Erste

Original-Content von: ARD Das Erste, übermittelt durch news aktuell
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