fit und munter - AOK-Gesundheitsatlas Diabetes vorgestellt: Große regionale Unterschiede in Westfalen-Lippe - AOK setzt auf passgenaue Versorgungsangebote (FOTO)

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AOK-Gesundheitsatlas Diabetes vorgestellt: Große regionale Unterschiede in Westfalen-Lippe - AOK setzt auf passgenaue Versorgungsangebote (FOTO)



Zwischen den Regionen in Westfalen-Lippe gibt es deutliche Unterschiede beim
Anteil der Diabetiker in der Bevölkerung. Das geht aus dem ''AOK-Gesundheitsatlas
Diabetes mellitus Typ 2'' hervor, der heute in Dortmund vorgestellt wurde.
Während in Münster 5,9 Prozent der Einwohner einen vom Arzt diagnostizierten
Typ-2-Diabetes hatten, lag der Anteil in Bottrop bei 11,1 Prozent. Im Vergleich
mit den anderen Bundesländern liegt Westfalen-Lippe mit einem Diabetikeranteil
von 8,7 Prozent leicht über dem bundesweiten Durchschnitt von 8,6 Prozent.
"Dieses Ergebnis zeigt, dass wir nicht nachlassen dürfen, uns auf dem Gebiet der
Diabetesprävention weiter zu engagieren. Deshalb werden wir unseren
eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzen, entsprechende Maßnahmen mit unseren
Partnern vor Ort passgenau auf die Bedürfnisse der Menschen auszurichten", sagte
AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann. Ein gutes Beispiel dafür sei das neue
AOK-Modellprojekt ''ComanD'' zur Behandlung von Diabetes-Typ 2-Patienten, das der
AOK-Chef heute ebenfalls vorstellte.

Mithilfe neuer Berechnungsverfahren hat das Wissenschaftliche Institut der AOK
(WIdO) in Zusammenarbeit mit der Universität Trier erstmals die Häufigkeit des
Diabetes mellitus Typ 2 für die 18 Kreise und neun kreisfreien Städte
dargestellt. Danach leben laut AOK-Gesundheitsatlas insgesamt 718.000 Menschen
in Westfalen-Lippe mit Typ-2-Diabetes. Mehr als die Hälfte sind über 70 Jahre
alt. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko an der sogenannten
''Zuckerkrankheit'' zu erkranken deutlich an. In den Altersgruppen zwischen 80 und
90 Jahren sind in Westfalen-Lippe rund 30 Prozent der Menschen davon betroffen.
"Das Alter ist einer der bestimmenden Risikofaktoren für die Entwicklung der
Erkrankung", sagte AOK-Chef Ackermann. Dabei fällt auf, dass über fast alle
Altersgruppen hinweg Männer häufiger an Diabetes Typ 2 erkranken als die Frauen.

Adipositas ist ein bedeutender Risikofaktor für Diabetes

Adipositas (Fettleibigkeit) gilt als bedeutender Risikofaktor für die Entstehung
eines Typ-2-Diabetes. Im AOK-Gesundheitsatlas wurde für die Bevölkerung in
Westfalen-Lippe auch die regionale Adipositashäufigkeit bestimmt. Diese wurde in
fünf gleich große Kategorien eingeteilt. Das Ergebnis: Die meisten Kreise und
kreisfreien Städte sind den Kategorien mit einer überdurchschnittlichen
Adipositashäufigkeit zuzuordnen. Die niedrigste besteht in Münster. Der höchsten
Kategorie sind der Märkische Kreis, Herne, Hamm, Hagen, Gelsenkirchen und
Bottrop zuzuordnen.

Diabetes nimmt weiter zu

Aus dem AOK-Gesundheitsatlas geht hervor, dass derzeit bundesweit insgesamt rund
7,1 Millionen Menschen an Diabetes mellitus Typ 2 erkrankt sind, bis zum Jahr
2040 könnte die Anzahl auf bis zu zwölf Millionen Menschen ansteigen. "Die
Lebensqualität der Betroffenen ist oft erheblich eingeschränkt. Häufig treten
Nierenschädigungen, Erblindungen oder Amputationen als diabetesbedingte
Komplikationen auf", so Ackermann. Folgeerkrankungen wie Herzinfarkte und
Schlaganfälle können dazu führen, dass Patienten frühzeitig versterben. Studien
gehen davon aus, dass die Behandlungskosten inklusive Folgekosten für
Typ-2-Diabetes Patienten doppelt so hoch liegen im Vergleich zu Patienten ohne
Diabetes.

Ursachen für Diabetes mellitus Typ 2 sind komplex

Die Ursachen sind komplex: An einer genetischen Disposition kann man nichts
ändern. Anders ist das bei Übergewicht und mangelnder Bewegung. "Wir können die
Diabetes-Epidemie nur wirksam bekämpfen, wenn es uns gelingt, die Menschen vor
dem Auftreten einer Erkrankung zu schützen", so Ackermann. Geeignetes Mittel
sind vor allem Lebensstiländerungen wie ausreichend Bewegung, gesunde Ernährung
und der Abbau von Übergewicht. Experten gehen davon aus, dass sich dadurch mehr
als 50 Prozent der Diabetes-Erkrankungen verhindern ließen. Um das zu erreichen,
hilft die AOK NORDWEST ihren Versicherten mit speziellen Angeboten im Rahmen
ihres Kursprogramms ''Gesund leben''. Die Angebote sind exklusiv und kostenfrei
für AOK-Versicherte und werden vor Ort oder als Liveonline-Angebote im Internet
von qualifizierten Fachkräften durchgeführt.

Passgenaue Versorgungsangebote

Darüber hinaus engagiert sich die AOK NORDWEST seit Jahren für eine bessere und
strukturierte medizinische Versorgung von Typ-2-Diabetikern in Westfalen-Lippe.
So ist beispielsweise das Disease-Management-Programm (DMP) ''AOK-Curaplan'' für
Diabetiker ein fester Bestandteil der Versorgung. Insgesamt haben sich derzeit
über 130.000 AOK-Versicherte für dieses Programm entschieden. Im DMP sind unter
anderem regelmäßige Kontrolluntersuchungen zur Vermeidung von Folge- und
Begleiterkrankungen vorgesehen.

Neues AOK-Versorgungsprojekt ''ComanD''

Ein neues AOK-Versorgungsprojekt ist ''ComanD (Control and manage Diabetes), das
in den nächsten Wochen flächendeckend in ganz Westfalen-Lippe eingeführt werden
soll. Dabei lernen an Diabetes-Typ-2 erkrankte AOK-Versicherte in dem
interdisziplinären Programm ihre Krankheit besser zu managen mit dem Ziel,
dauerhaft sogar auf Antidiabetika zu verzichten. Mithilfe einer kostenfreien
Medizin-App können die Patienten ihre persönlichen Werte wie Blutzucker, Gewicht
und Bewegung eingeben und auf dieser Basis mit dem behandelnden Arzt die
Behandlungsziele festlegen und weitere Schritte besprechen.

Diese Projekte zeigen aus Sicht von Ackermann, wie gut medizinische Versorgung
in Westfalen-Lippe funktioniert. "Gute und passgenaue Versorgungsverträge
entstehen nur dort, wo Ortskenntnis, hoher Marktanteil und regionales Engagement
vorhanden sind. Deshalb müssen auch die Gestaltungsspielräume der Beteiligten
vor Ort weiter gestärkt werden", so Ackermann. Allerdings unterlaufen die
zunehmenden Zentralisierungstendenzen der Bundesregierung diesen Gedanken.



Pressekontakt:
Jens Kuschel, Pressesprecher
AOK NORDWEST - Die Gesundheitskasse.
Kopenhagener Straße 1, 44269 Dortmund
Telefon 0800 2655-505528
Mobil 01520-1566136
E-Mail presse@nw.aok.de

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