fit und munter - Generalversammlung des Weltärztebundes bestätigt Ablehnung des ärztlich assistierten Suizids

fit und munter

Generalversammlung des Weltärztebundes bestätigt Ablehnung des ärztlich assistierten Suizids


"Ärzte sind dem Leben verpflichtet. Es ist wichtig, dass der
Weltärztebund das noch einmal zum Ausdruck gebracht hat." So kommentiert Dr.
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), die auf der 70.
Generalversammlung des Weltärztebundes (WMA) verabschiedete Deklaration, in der
der WMA seine Ablehnung des ärztlich assistierten Suizids und der Euthanasie
bekräftigt. Ärzte dürften nicht dazu gezwungen werden, Patienten bei der
Selbsttötung zu unterstützen oder Euthanasie durchzuführen.

In einer Dringlichkeitsresolution rief der WMA die Ärztinnen und Ärzte weltweit
dazu auf, ihre Rolle im Gesundheitsschutz wahrzunehmen und ein schnelleres
Vorgehen der Regierungen gegen den Klimawandel einzufordern. Um dessen
lebensbedrohliche Auswirkungen möglichst gering zu halten, müsse bis zum Jahr
2030 das Ziel der Klimaneutralität erreicht sein. Auch der Gesundheitssektor
selbst sei angehalten, seinen ökologischen Fußabdruck zu minimieren und die
Nachhaltigkeit der Gesundheitsversorgung sicherzustellen.

Kritik übte der Weltärztebund, der vom 23. bis 26. Oktober in Tiflis tagte, an
den bisher angewandten Methoden zur Altersfeststellung bei unbegleiteten
Flüchtlingen. Aufgrund der fehlenden Evidenz sollten diese Verfahren nur in
Ausnahmesituationen eingesetzt werden. Höchste Priorität müsse dabei die
Gesundheit, Sicherheit und Würde der jungen Geflüchteten haben.

Die WMA-Delegierten verabschiedeten darüber hinaus zahlreiche weitere Dokumente,
darunter die Deklaration zur Genetik in der Medizin. Darin fordern sie eine
umfassende Aufklärung des Patienten im Vorfeld von genetischen Tests sowie
höchste Schutzstandards bei der Sammlung, Speicherung und Verwendung genetischer
Daten. Eine weitere Stellungnahme beschäftigte sich mit den Herausforderungen
und Chancen der Künstlichen Intelligenz (KI) in der Gesundheitsversorgung. Der
Weltärztebund spricht sich hier für eine noch intensivere Auseinandersetzung der
Ärzteschaft mit der Thematik aus. Auch müsse der ärztliche Sachverstand stärker
in die Entwicklung von KI-Systemen einbezogen werden.

Neuer Präsident des WMA ist Dr. Miguel Roberto Jorge. In seiner Antrittsrede
kündigte der Brasilianer an, den Fokus seiner einjährigen Amtszeit auf die Sorge
für den Patienten zu legen. Neben fachlicher Exzellenz zeichne einen kompetenten
Mediziner auch die Nähe zum Patienten, Empathie und Mitgefühl aus. Der
emotionale Aspekt der ärztlichen Tätigkeit käme im Medizinstudium aber häufig zu
kurz.

Weitere Informationen über die WMA-Deklaration zu ärztlich assistiertem Suizid
und Euthanasie finden Sie hier: https://www.wma.net/news-post/world-medical-asso
ciation-reaffirms-opposition-to-euthanasia-and-physician-assisted-suicide/



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