fit und munter - Kampf gegen multiresistente Keime: Wirksamkeit von Antibiotika erhalten

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Kampf gegen multiresistente Keime: Wirksamkeit von Antibiotika erhalten


"Der Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen ist eine
drängende gesundheitspolitische Aufgabe. Um auch in Zukunft ein
scharfes Schwert gegen Infektionen in den Händen zuhalten, brauchen
wir wirksame Antibiotika. Hierfür bedarf es diverser Maßnahmen auf
nationaler und internationaler Ebene. Die CSU-Landtagsfraktion hat
hierzu ein Bündel von Vorschlägen erarbeitet", erklärte Bernhard
Seidenath, gesundheitspolitischer Sprecher der CSU-Fraktion. Zusammen
mit Klaus Holetschek, dem stellvertretenden Vorsitzenden des
Arbeitskreises für Gesundheit und Pflege, stellte Seidenath das
Antragspaket heute vor.

"Multiresistente Keime werden künftig die zweithäufigste
Todesursache nach Herz-Kreislauferkrankungen sein und die
Krebserkrankungen ablösen", betonte Seidenath und verwies auf
alarmierende Zahlen: Einer OECD-Studie zufolge könnten bis zum Jahr
2050 rund 2,4 Millionen Menschen in Europa, Nordamerika und
Australien an Infektionen mit multiresistenten Keimen sterben. Das
Robert-Koch Institut schätzt, dass es allein in Deutschland pro Jahr
zu bis zu 600.000 Infektionen mit multiresistenten Keimen kommt und
in der Folge bis zu 15.000 Todesfälle zu befürchten sind.

"Wir brauchen deshalb wirksame Antibiotika. Hierzu kann der
einzelne etwas beitragen, aber auch die Politik", erklärten Seidenath
und Holetschek bei der Vorstellung ihres Antragspakets, das in der
ersten Sitzung des Gesundheitsausschusses nach der Sommerpause am
24.9.2019 behandelt und beschlossen werden soll.

Konkret geht es vor allem darum, die Antibiotika-Produktion, deren
Hauptstandort aktuell Asien ist, zu bedeutenden Teilen wieder nach
Europa zurückzuholen. Mittlerweile werden über 80% der in Deutschland
verarbeiteten Intermediates, also von Zwischenprodukten, die die
Grundlage für die Antibiotikaproduktion bilden, und
Antibiotikawirkstoffen aus Nicht-EU-Ländern - hauptsächlich Indien -
importiert. "Das führt nicht nur zu einer wirtschaftlichen
Abhängigkeit. Schwerwiegender ist die Frage der Patientensicherheit.
Nicht zuletzt der Valsartan-Skandal hat bestätigt: Wir brauchen
wieder mehr europäische Antibiotika", so Seidenath. Zudem seien
Lieferengpässe im europäischen Kontext leichter zu managen.

Flankierend soll die Einhaltung von Umweltstandards bei der
Produktion von Antibiotika sichergestellt werden, die auch für
Arzneimittel-Importe etwa aus Indien gelten sollen. Ziel ist es
hierbei dafür zu sorgen, dass keine Antibiotikawirkstoffe aus
Produktionsanlagen ins Wasser gelangen und sich so multiresistente
Keime bilden können: "Hier besteht die Gefahr, dass diese Keime durch
den zunehmenden Tourismus auch nach Deutschland gebracht werden",
warnte Klaus Holetschek. Ein weiteres Ziel ist es, bei der Produktion
von Lebensmitteln den Antibiotikaeinsatz soweit wie möglich zu
reduzieren.

Zudem sollen verschiedene Studien gefördert werden, in denen
erforscht wird, wie sich der Antibiotika-Einsatz in der Humanmedizin
reduzieren lässt, etwa durch sogenannte Phagen oder
naturheilkundliche Medikamente und Anwendungen.

Bereits beschlossen wurde im aktuellen Doppelhaushalt die
Umsetzung einer Studie zur sogenannten Spiegel-Bestimmung bei der
Antibiotikatherapie, mit der die Dosierung und zielgerichtete
Anwendung von Antibiotika optimiert werden kann. "Im Umgang mit
Infektionen und Antibiotikaresistenzen brauchen wir mehr Wissen auf
allen Ebenen der Versorgung, im stationären wie im ambulanten
Bereich. Es gibt zwar die positive Tendenz, dass weniger Antibiotika
verschrieben werden. Doch wenn Antibiotika zum Einsatz kommen, sollte
es auch das richtige sein", so Bernhard Seidenath.



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