fit und munter - Unüberhörbar: Lärm macht krank

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Unüberhörbar: Lärm macht krank

22. Tag gegen Lärm – am 24. April 2019
Der 22. Tag gegen Lärm findet in diesem Jahr am 24. April statt. „Alles laut oder was?“ ist das Motto des von der Deutschen Gesellschaft für Akustik e. V. organisierten Aktionstags.
Ruhe, womöglich Stille? Nicht nur in Großstädten ist sie inzwischen ebenso rar wie vollständige Dunkelheit. Es gibt immer mehr Geräuschquellen, sei es zu Hause, am Arbeitsplatz oder auf dem Weg dorthin. Die für viele Menschen von Hektik geprägten Tagesabläufe erzeugen beinahe zwangsläufig Lärm – und in dessen Fahrwasser Stress. Dauerbeschallung durch Verkehrsgeräusche, Maschinen, temperamentvoll telefonierende Kolleginnen und Kollegen, aber auch der freiwillige Musikkonsum unter Kopfhörern oder am Wochenende im Konzert: Unser Trommelfell wird selten geschont. Es nimmt alle Schallwellen auf und reicht die Signale weiter ans Gehirn. Dort werden sie ausgewertet und erzeugen, als „Lärm“ eingestuft, Unbehagen. Wohlempfinden hingegen entsteht, wenn die Auswertung gefällige Klänge bescheinigt. Nach einer Definition des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gelten vor allem laute und unerwünschte Geräusche als „Lärm“.
Die Gesundheit des Menschen leidet, wenn er regelmäßig Lärm ausgesetzt ist. Das kann organische Einschränkungen am Gehör nach sich ziehen, die Schlafqualität verschlechtern und im Allgemeinen die Gesundheit beeinträchtigen. „Bei starker oder lang anhaltender Belastung steigen beispielsweise die Risiken für Bluthochdruck und Herzinfarkt“, so Dorothée Remmler-Bellen, Vorstand beim Berufsverband der Präventologinnen und Präventologen in Berlin. Lichtblick: Es gibt Mittel und Wege, diese Belastungen zu mindern. „Entschleunigung bei der Arbeit, Achtsamkeit und ein echtes Bewusstsein für Lärmbelastung helfen, zu diesem Risikofaktor auf Distanz zu gehen“. Manch einem hilft ein Orts- und Perspektivwechsel. Etwa eine Entscheidung für Hörgenuss, z. B. in der Natur oder an bewusst aufgesuchten ruhigen Fleckchen im urbanen Umfeld. Statt sich den Lärmkaskaden des modernen Lebens auszusetzen, wird bewusst der Ruhe nachgespürt. „ ‚In der Ruhe liegt die Kraft‘ oder ‚Reden ist Silber, Schweigen ist Gold‘: Selbst der Volksmund kennt die richtigen Strategien“, gibt Remmler-Bellen zu bedenken. „In ruhiger und stiller Umgebung kommen wir wieder zu Kräften, können auftanken und zu uns finden“. Sich Ruhezonen und -zeiten im Alltag zu schaffen, ist ein sinnvoller Beitrag zur Erhaltung oder Verbesserung der Gesundheit. Häufig lohnt es sich auch, den Chef anzusprechen, wenn Lärm ein Problem am Arbeitsplatz ist. Immerhin haben Vorgesetzte ihren Mitarbeitern gegenüber eine gesetzlich geregelte Fürsorgepflicht. „Klugen und vorausschauenden Arbeitgebern ist der Erhalt der Arbeitskraft ihrer Mitarbeiter wichtig“, so Remmler-Bellen. Denn es lohnt sich nicht nur finanziell, die Dienste einer Betriebs-Präventologin oder eines Betriebs-Präventologen in Anspruch zu nehmen. „Gemeinsam mit den relevanten Entscheidern im Unternehmen geben sie Hinweise oder erarbeiten Mittel und Wege, den Mitarbeitern ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das den Erhalt ihrer Gesundheit unterstützt“.
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