fit und munter - Generation Z oder Generation Arbeitswelt-Optimierer

fit und munter

Generation Z oder Generation Arbeitswelt-Optimierer




- Vorstudie des Campus M21 (Nürnberg) im Auftrag der
berufundfamilie gibt erstmals Aufschluss über Vereinbarkeitswünsche
der Generation Z in den wesentlichen personalpolitischen
Handlungsfeldern

Die Vorstudie "Generation Z und ihre Erwartungen an die zukünftige
Arbeitswelt" nimmt erstmals die Vereinbarkeitswünsche der Generation
Z hinsichtlich der wesentlichen personalpolitischen Handlungsfelder
in den Blick: Arbeitszeit, Arbeitsorganisation, Arbeitsort,
Information und Kommunikation, Führung, Personalentwicklung,
finanzielle Zusatzleistungen sowie Serviceleistungen. Die Ergebnisse
der Vorstudie basieren auf 42 Tiefeninterviews (qualitative
Untersuchung) und der anschließenden Online-Befragung von 177
Studierenden im Alter zwischen 18 und 22 Jahren. Durchgeführt wurde
die Untersuchung zwischen Februar und März 2018 durch den Campus M21
(Nürnberg) - auf Initiative der berufundfamilie Service GmbH.

Feste Rahmenbedingungen gewünscht

Die große Mehrheit der Vertreter*innen der GenZ (58 %) bevorzugt
eine wöchentliche Arbeitszeit von 36 bis 40 Stunden. Das korreliert
mit den Vorstellungen bzgl. des Bruttogehaltswunsches bei
Berufseinstieg: Mehr als 2/3 der Befragten wünschen sich ein
Bruttojahresgehalt zwischen 30.000 und 50.000 EUR (26 % erwarten
35.001 - 40.000 EUR, 23 % 30.000 - 35.000 EUR und weitere 21 % 40.001
- 50.000 EUR). Die auch als Digital Natives bezeichneten Befragten
sind aber durchaus bereit, mehr bzw. länger zu arbeiten; nämlich ganz
pragmatisch besonders dann, wenn es Projekte erfordern (92 %), wenn
daraus bessere Karrierechancen erwachsen (91 %) oder Gehaltszulagen
(91 %) zu erwarten sind (Mehrfachnennungen möglich).

Gleichzeitig ist es der Generation Z (71 %) wichtig, dass sie sich
ihre Arbeitszeit flexibel einteilen kann. Im Sinne der Entgrenzung
sind aber feste Rahmenbedingungen dafür ebenso essenziell für sie.
Flexibilisierung soll dabei ganz eindeutig der Optimierung der
persönlichen Arbeitswelt dienen.

Den Arbeitsort flexibel wählen zu können, zählt zwar auch für die
GenZ zu einem Auswahlkriterium ihres Arbeitgebers. Vor allem ist aber
die Arbeit im Unternehmen/ Betrieb beliebt (98 % Zustimmung). 40 %
der Vertreter*innen der GenZ nehmen eine einfache Fahrzeit zur
Arbeitsstätte von maximal 45 Minuten in Kauf. Weitere 24 % würden
sich sogar auf maximal 60 Minuten einlassen. Das Home-Office kommt
bei der Arbeitsortwahl auf den zweiten Rang (60 % Zustimmung),
gefolgt von Co-Working Spaces (43 % Zustimmung). Öffentliche Orte wie
Cafés werden hingegen nicht als ideale Arbeitsorte betrachtet. Als
Gründe werden Störung von Konzentration, aber auch
Datenschutzbedenken bzw. mangelnde Netzsicherheit im öffentlichen
Raum genannt.

Oliver Schmitz, Geschäftsführer der berufundfamilie Service GmbH,
stellt fest: "Die Vorstudie gibt Arbeitgebern wichtige Hinweise im
Umgang mit der Nachwuchsgeneration: Die Generation Z wünscht sich
hinsichtlich der Arbeitsorganisation feste Strukturen, die sich nicht
nur positiv auf die Arbeitsweise und -ergebnisse auswirken, sondern
auch eine Entgrenzung zum Privatleben ermöglichen sollen. Die
Generation Z ist demnach - anders als in anderen Untersuchungen
skizziert - absolut leistungsbereit. Gleichzeitig ist
Familienbewusstsein für sie ein Entscheidungskriterium bei der
Arbeitgeberwahl. Sie hat aus den "Fehlern" ihrer
Vorgängergenerationen gelernt. Ich würde die Generation Z daher auch
als Generation Arbeitswelt-Optimierer bezeichnen."

Von Angesicht zu Angesicht

Die GenZ bevorzugt die Kommunikation von Angesicht zu Angesicht
(100 % Zustimmung). Das gilt für die Teamarbeit - auf die die junge
Generation viel Wert legt - genauso wie für den Austausch mit dem
Vorgesetzten. Auf der Skala der gewünschten Kommunikationskanäle
steht nach dem persönlichen Austausch der telefonische Kontakt -
sowohl Festnetz als auch Handy - (88 % Zustimmung) und dann der
Austausch via E-Mail (71 % Zustimmung). Kanäle wie Messenger
(WhatsApp) werden hingegen als beruflicher Kommunikationskanal
weniger gewünscht - wohlmöglich, weil nicht jeder Beschäftigte über
ein Diensthandy verfügt und die Nutzung privater Geräte für den Job
eher kritisch gesehen wird.

Karriere nicht um jeden Preis

Insgesamt 48 % der GenZ-Vertreter*innen wäre mit einer niedrigen
bzw. mittleren Führungsebene zufrieden. 14 % haben noch keine
Vorstellung, während 37 % eine obere Führungsposition anstreben. Für
eine Karriere möchte die Generation Z in Fort-/ Weiterbildung
investieren (100 % Zustimmung) und kann sich vorstellen, einen Umzug
(64 % Zustimmung) wagen. Erst an dritter Stelle steht der Verzicht
auf Freizeit (62 % Zustimmung) und an vierter die Bereitschaft, die
Familiengründung zu verschieben (49 % Zustimmung). Familie ist also
ein großes Thema. So bezeichnen sich 83 % als "Familienmensch". Dabei
schließen sich für 74 % der Befragten Karriere und Familiengründung
nicht aus. Eben deshalb dürfte ihr die Möglichkeit, Karriere in
Teilzeit zu realisieren, auch besonders wichtig sein (67 %).

Großunternehmen locken übrigens nur etwa ein Viertel der
Befragten; KMUs liegen zusammengefasst mit 49 % ganz oben auf der
Wunscharbeitgeberliste.

Familienbewusstsein ist Entscheidungskriterium bei der
Arbeitgeberwahl

Die Generation Z scheint eine gesundheitsbewusste Generation zu
sein. Gesundheitsförderung ist mit 87 % Zustimmung bei den
Zusatzleistungen am wichtigsten, gefolgt von monetären Zuwendungen
wie Weihnachts- und Urlaubsgeld. Bei den gesundheitsfördernden
Maßnahmen ist besonders das im Betrieb kostenfrei zur Verfügung
gestellte Obst wichtig (81 % Zustimmung), danach die ergonomische
Ausstattung (77 % Zustimmung) und Kooperationen mit Fitnessstudios
(53 % Zustimmung). Willkommen ist bei 46 % auch der Betriebsarzt.

Die GenZ erwartet von einem Arbeitgeber Familienbewusstsein (73
%). Entsprechend wird ein Großteil der Vertreter*innen der Generation
Z über Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie in
Vorstellungsgesprächen verhandeln (60 % Zustimmung) - noch vor der
Höhe des Gehalts (56 % Zustimmung) und vor Zusatzleistungen (34 %
Zustimmung). Trotz des jungen Alters hat die GenZ das Thema Pflege
auf dem Schirm. Bei der Frage, in welcher Situation sie sich
vorstellen könnten, von Vollzeit in Teilzeit zu wechseln, wurde die
Pflege von Familienmitgliedern (79 % Zustimmung) - vor
Kinderbetreuung (71 % Zustimmung) und finanzieller Unabhängigkeit (66
% Zustimmung) - genannt. Immerhin ein Drittel der Digital Natives (33
% Zustimmung) würden ihre Arbeitszeit zugunsten von Freizeit
reduzieren wollen.

Sicherheit ist allerdings ein wesentlicher Faktor: Für ihr
zukünftiges Berufsleben findet die GenZ angemessenes Gehalt (99 %
Zustimmung) besonders wichtig, gefolgt von einem sicheren
Arbeitsplatz (94 % Zustimmung) und dann bereits eine ausgewogene
Work-Life-Balance (88 % Zustimmung).

Bisherige Untersuchungen zum Stellenwert von Arbeitgebersiegeln
finden in dem Punkt Bestätigung, dass ein Zertifikat für einen
speziellen Themenbereich auf Interesse stößt. So wünschen sich 50 %
der Generationn Z, dass ihr zukünftiger Arbeitgeber in Bezug auf
Vereinbarkeit zertifiziert ist.

Vertiefende Studie in Arbeit

Die Fortführung der Untersuchungen ist in einer vertiefenden
quantitativen Studie fest eingeplant. Die beiden wissenschaftlichen
Projektverantwortlichen Dr. Brigitte Waffenschmidt
(Studienbereichsleiterin Wirtschafts- und Werbepsychologie) und Dr.
Georg Puchner (Stellvertretender akademischer Leiter am Campus M21
in Nürnberg), zu der anstehenden Vertiefung der Studie: "Die
Vorstudie hatte zum einen das Ziel, das Befragungsdesign hinsichtlich
unterschiedlicher wissenschaftlicher Gütekriterien zu überprüfen,
lieferte andererseits aber auch oben dargestellte erste Trendaussagen
in der Zielgruppe junger Studierender. In einer weiterführenden
quantitativen Studie wollen wir nun in diesem Jahr aber auch
repräsentative Aussagen zu den wesentlichen Themenbereichen in
verschiedenen Zielgruppensegmenten der Generation Z generieren."

Ab sofort steht das WhitePaper zur Vorstudie zum Download zu
Verfügung unter: https://bit.ly/2V7evmJ

Hintergrund: Die Vorstudie "Zukünftige Arbeitswelt der Generation
Z - und die Rolle der Vereinbarkeit" ist eine Mix-Method-Studie, die
als Semesterarbeit von Studierenden des Studiengangs Wirtschafts- und
Werbepsychologie am Campus M21 in Nürnberg durchgeführt wurde. Die
qualitativen Tiefeninterviews wurden auf Grundlage eines
Moderationsleitfadens geführt. Nach der Durchführung und Auswertung
von 42 Tiefeninterviews, wurden drei Vergleichsstudien herangezogen,
um die Entstandenen Hypothesen zu überprüfen. Als Studien dienten die
Shell Studie "Jugend 2017", die Studie "Generation Spaß adé, hier
kommen die Realisten" von Haufe und "Erwartungen der Generation Z an
die Unternehmen" von der PFH. Beim Auftreten von Divergenzen zwischen
den Aussagen, wurden diese wiederum mit in den quantitativen
Fragebogen aufgenommen, um so die Hypothesen zu überprüfen.
Anschließend wurde der quantitative Fragebogen als Online-Umfrage per
Link an alle Campus M21-Studierenden (in München und Nürnberg)
gesendet ausgewertet (n=177).

Die berufundfamilie Service GmbH ist Dienstleister und der Think
Tank im Themengebiet Vereinbarkeit von Beruf, Familie und
Privatleben. Sie begleitet erfolgreich Unternehmen, Institutionen und
Hochschulen bei der Umsetzung einer nachhaltigen familien- und
lebensphasenbewussten Personalpolitik und der Gestaltung
familiengerechter Forschungs- und Studienbedingungen. Ihr zentrales
Angebot ist das audit berufundfamilie bzw. audit familiengerechte
hochschule, das von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung initiiert
wurde. Das audit ist das strategische Managementinstrument, welches
Arbeitgeber dazu nutzen, ihre Personalpolitik familien- und
lebensphasenbewusst aufzustellen und ihre Arbeitgeberattraktivität zu
stärken. Seit 1998 wurden über 1.700 Arbeitgeber mit dem Zertifikat
zum audit ausgezeichnet. www.berufundfamilie.de

Der Campus M21 in München und Nürnberg ist ein innovativer und
praxisnaher Hochschul-Campus mit 1000 Studierenden mit Studiengängen
im Bereich Business Management und Angewandte Medien mit dem Ziel des
Staatlichen Bachelor of Arts und Master of Science. www.campusm21.de



Pressekontakt:
Silke Güttler
Leitung Corporate Communications
berufundfamilie Service GmbH
Telefon: +49 69 7171333-161
E-Mail: s.guettler@berufundfamilie.de

Original-Content von: berufundfamilie Service GmbH, übermittelt durch news aktuell
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