fit und munter - Fatale Folgen: Beratungsbedarf wächst

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Fatale Folgen: Beratungsbedarf wächst

In diesen Tagen verschickt die Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt ihren Jahresbericht. Schwerpunkt der diesjährigen Ausgabe sind die oft gravierenden Folgen, die Gewalterfahrungen bei Frauen und Mädchen hinterlassen.
659 Frauen und Mädchen suchten im vergangenen Jahr Hilfe bei der Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt. 35 Frauen mehr als im Jahr zuvor. Etwa die Hälfte (325) zog es vor, bei der Beratung anonym zu bleiben. 362 Frauen berichteten von zum Teil erheblichen gesundheitlichen Konsequenzen wie beispielsweise Schlaf- oder Angststörungen, Depressionen etc. Neben körperlichen und seelischen Auswirkungen nimmt die erlebte Gewalt zum Teil starken Einfluss auf den Alltag, die Ausbildung oder das Berufsleben: 171 Frauen thematisierten die ökonomischen Folgen der Gewalterfahrung in der Beratung.

„Die Folgen erlebter Gewalt sind meist fatal und schränken den Alltag der Frauen noch lange nach der Tat ein. Wir freuen uns daher sehr, dass immer mehr Frauen unser Angebot der Krisenintervention in Anspruch nehmen, bei der wir Beratung noch am selben Tag der Kontaktaufnahme anbieten“ so Judith Schlächter, Mitarbeiterin der Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt.

Die Folgen erlebter psychischer Gewalt erläutert auch der Gastbeitrag der Berliner Journalistin Antje Lang-Lendorff.

Einen weiteren Schwerpunkt in der Jahresbilanz der Beratungsstelle bildet das Projekt der medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung, das sich seit seiner Etablierung in Frankfurt im Jahr 2013 auf mehr als 15 Städte und Landkreise ausweiten konnte. Bis Ende 2017 haben 256 Frauen die medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung in Anspruch genommen, alleine in Frankfurt ließen sich im vergangenen Jahr 39 Frauen versorgen.

„Unser Modell findet über Hessens Grenzen hinaus hohe Beachtung, und uns erreichen viele Anfragen zur Übernahme dieser Versorgungsstruktur. Um sie vor Ort bekannt zu machen starten wir immer wieder Kampagnen, um die Bürgerinnen und Bürger zu informieren“, so Judith Schlächter.

Aktuell läuft in Frankfurt noch bis zum 15. Dezember der Spot ‚Shower‘ (https://www.frauennotruf-frankfurt.de/infothek/videos/shower/) auf 31 Infoscreens an Bahnhöfen und S-Bahnstationen in der Innenstadt – immer freitags und samstags in den Abendstunden. Insbesondere junge Menschen sollen damit auf die Möglichkeit der medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung aufmerksam gemacht werden.

Die Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt ist im Frankfurter Ökohaus in der Kasseler Straße unweit der Bahnstation Frankfurt-West zu finden. Die Telefonnummer 069 / 709494 ist von Montag bis Freitag zwischen 9 und 14 Uhr persönlich besetzt. Die Homepage der Beratungsstelle (www.frauennotruf-frankfurt.de) und der Soforthilfe (www.soforthilfe-nach-vergewaltigung.de) geben erste Orientierung und Auskunft zu allen Beratungsschwerpunkten der Einrichtung.

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