fit und munter - Experten: Mehr Prävention würde Gesundheitskosten senken und Ergebnisse verbessern

fit und munter

Experten: Mehr Prävention würde Gesundheitskosten senken und Ergebnisse verbessern


Gesundheits- und Wirtschaftsexperten fordern
von der Politik größere Anstrengungen zur Vorbeugung von Krankheiten.
"Angebot und Verfügbarkeit sind im internationalen Vergleich in der
Bundesrepublik sehr gut", sagt OECD-Gesundheitsanalyst Michael Müller
über das deutsche Gesundheitssystem. Gesünder sind die Bundesbürger
aber im Vergleich beispielsweise mit den Skandinaviern dennoch nicht.
Aktuell entfallen nur 3,3 Prozent aller Gesundheitsausgaben auf
Vorsorgemaßnahmen. Experten fordern als Lösung verstärkte Prävention
- um Kosten zu senken und die Ergebnisse zu verbessern. "Rauchen,
Fettleibigkeit und Alkohol verursachen Jahr für Jahr mehrere Dutzend
Milliarden Folgekosten, Präventionsansätze sind ein riesiger Hebel,
um diese Kosten zu senken", betont Dr. Tobias Effertz vom Institut
für Recht der Wirtschaft in Hamburg im Gesundheitsmagazin "Apotheken
Umschau". Professor Ulrich John, Direktor des Instituts für
Sozialmedizin und Prävention der Uni Greifswald, erklärt: "Unsere
durchschnittliche Lebensdauer erhöht sich alle vier, fünf Jahre um
ein Jahr. Mit erfolgreichen Maßnahmen gegen Rauchen, Trinken,
ungesunde Ernährung und zu wenig Bewegung würde sich diese Zahl
verdoppeln."

Wichtig ist Fachleuten zufolge unter anderem die
Gesundheitskompetenz der Bevölkerung. Bildungsferne Gruppen seien am
stärksten von chronischen Krankheiten betroffen. Effertz sieht vor
allem den Gesetzgeber in der Pflicht: Viele Studien belegten, dass
der Konsum von Tabak, Alkohol und ungesunden Lebensmitteln nur durch
höhere Steuern effektiv gesenkt werde. Damit würden die Menschen
keineswegs bevormundet, sondern die Folgekosten durch spätere
Erkrankungen fair eingepreist. John verweist hier auf die Erfolge im
Kampf gegen Tabak und Alkohol in Schweden, Norwegen und Finnland.
Deutsche Politiker lehnen Steuererhöhungen oder eine weitere
Einschränkung der Verfügbarkeit von Nikotin und Alkohol bisher jedoch
ab. Dabei würde mehr Prävention laut Effertz neben einer gesünderen
Bevölkerung auch eine höhere Produktivität auch höhere
Steuereinnahmen bringen. "Und am Ende können potenziell sogar noch
die Krankenkassenbeiträge gesenkt werden."

Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.
Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 6/2018 B liegt aktuell in
den meisten Apotheken aus.



Pressekontakt:
Katharina Neff-Neudert
Tel. 089 / 744 33 360
Fax 089 / 744 33 459
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