fit und munter - Bei Arzneimitteln zur Inhalation ist pharmazeutischer Sachverstand besonders gefragt

fit und munter

Bei Arzneimitteln zur Inhalation ist pharmazeutischer Sachverstand besonders gefragt


Bei Arzneimitteln zur Inhalation kommt es nicht nur
auf den Wirkstoff an. Das Applikationssystem spielt eine große Rolle,
unterscheidet sich aber zwischen Präparaten verschiedener
pharmazeutischer Hersteller. Wenn Arzneimittel zur Inhalation
verordnet werden, können Apotheker bei der Rezeptbelieferung die
individuellen Bedürfnisse des einzelnen Patienten über die
Anforderungen eines Rabattvertrags stellen. Apotheker können dann im
begründeten Einzelfall auf einen Austausch laut Rabattvertrag
verzichten und genau das Präparat abgeben, das der Arzt auf dem
Rezept verordnet hat. "Der Begriff ''Pharmazeutische Bedenken'' ist
eingeführt, aber aus meiner Sicht falsch. Denn er vermittelt den
Eindruck, dass Apotheker Bedenkenträger seien. Richtig ist vielmehr,
dass sie für einzelne Patienten pharmazeutische Probleme lösen",
sagte Prof. Dr. Rolf Daniels beim pharmacon, einem internationalen
Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer. Der Apotheker lehrt
Pharmazeutische Technologie an der Universität Tübingen.

Als "No go" bezeichnete Daniels zum Beispiel die Abgabe eines
atemzuggesteuerten Pulverinhalators, wenn ein Dosieraerosol verordnet
wurde. Bei einem Austausch zwischen verschiedenen Pulverinhalatoren
muss der Apotheker patientenindividuell entscheiden, ob ein Austausch
möglich ist. Dabei spielen zum Beispiel die motorischen Fähigkeiten
des Patienten und seine Atemflussrate eine Rolle. Bei der
Entscheidung, ob ein Arzneimittel ausgetauscht werden kann, werden
Apotheker zudem andere Aspekte beurteilen, z.B. ob es sich um eine
Erst- oder Wiederholungsverordnung handelt und welche spezifischen
Vorteile der Applikationshilfe für den jeweiligen Patienten eine
Rolle spielen.

"Oft wird auch unterschätzt, welchen Effekt die Gewohnheit hat.
Ein Patient, der mit seinem bisherigen Arzneimittel gut zurechtkommt,
muss sich erst langsam an ein neues Präparat gewöhnen. In Ruhe und
mit viel Nachdenken mag das noch halbwegs funktionieren. Aber wenn
der Patient gestresst ist - etwa durch einen akuten Asthmaanfall -
passieren bei einem ungewohnten Asthmamittel leichter
Anwendungsfehler. Das ist wie beim Autofahren: Wer sein ganzes Leben
lang ein Auto mit Kupplung gefahren ist, wird beim ersten Wagen mit
Automatikgetriebe anfangs daneben treten."

Unkritisch ist laut Daniels in der Regel der Austausch zwischen
verschiedenen Dosieraerosolen. Das Fachwissen des Apothekers ist aber
bei der Auswahl von Inhalierhilfen wie Spacern gefragt. Spacer sind
Zwischenstücke zwischen dem Dosieraerosol und dem Mund des Patienten,
die das korrekte Einatmen des Arzneistoffs erleichtern. Spacer
unterschiedlicher Hersteller unterscheiden sich deutlich voneinander.
Zum Beispiel sollen alle regelmäßig gereinigt werden. Wie dies zu
geschehen hat - mit oder ohne Spülmittel, mit oder ohne Nachspülen,
in der Spülmaschine oder nicht -, ist aber von Präparat zu Präparat
unterschiedlich. Eine falsche Reinigung führt dazu, dass sich der
Kunststoff des Spacers elektrostatisch auflädt. Der Wirkstoff bliebe
dann im Spacer haften und das Arzneimittel würde unwirksam werden.

Weitere Informationen unter www.abda.de



Pressekontakt:
Dr. Reiner Kern, Pressesprecher, Tel. 030 40004-132, presse@abda.de

Dr. Ursula Sellerberg, Stellv. Pressesprecherin, Tel. 030 40004-134,
u.sellerberg@abda.de

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