fit und munter - Bonusprogramme machen Sinn

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Bonusprogramme machen Sinn

Bochum: Seit 2004 gibt es den Bonus, mit dem Krankenkassen das gesundheitsbewusste Verhalten ihrer Versicherten motivieren und belohnen können. Nun gibt es Kritik an den Bonusprogrammen. Im Sonderbericht des Bundesversicherungsamtes (BVA) zum Wettbewerb in der gesetzlichen Krankenversicherung äußert sich dessen Präsident Frank Plate pauschal, die Programme dienten im Wettbewerb junge, gesunde sowie sportliche Versicherte anzusprechen und an die Krankenkasse zu binden. Der gesetzgeberische Wille, durch Bonusprogramme das gesundheitsbewusste Verhalten aller Versicherten zu stärken, habe sich in der Praxis nicht erfüllt.
Eine bemerkenswerte Einschätzung, denn die jetzt kritisierten Punkte wurden durch sein Amt seit 2004 geprüft und genehmigt. Gleichzeitig erhält das BVA regelmäßig alle drei Jahre einen Bericht, der die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Programme bewertet. Da hätte man durchaus längst die Möglichkeit gehabt die Programme, die der gewünschten Zielrichtung nicht folgen, zu stoppen.

„Die Aussagen des BVA-Präsidenten und einiger Gesundheitspolitiker zu den Bonusprogrammen irritieren doch sehr“, stellt Reinhard Brücker, Vorstandsvorsitzender der VIACTIV Krankenkasse, fest. „Aufgrund von Einzelpunkten wird pauschaliert und die Bonusprogramme grundsätzlich in Frage gestellt, auch die, die nachhaltig sowohl für die Versicherten als auch die Kasse Sinn machen.“

Ältere Versicherte sind große Teilnehmergruppe
Auch 2017 haben wieder rund 34.000 Versicherte der VIACTIV an den unterschiedlichen Bonusprogrammen teilgenommen. Die meisten Teilnehmer (21 Prozent) sind zwischen 50 und 59 Jahre alt. Dass die Bonusprogramme auch für ältere Versicherte attraktiv sind, zeigt der konstant hohe Anteil von 18 Prozent der Teilnehmer, die 70 Jahre und älter sind. Erfreulich aber auch: mit nahezu 5.300 Kindern zwischen 1 und 14 Jahre und über 1.300 Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren stammen rund 20 Prozent der Teilnehmer aus dem Familienbereich.

Vorsorge und Prävention werden gestärkt
Die Bonusprogramme stärken vor allem die Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen. Sie sind die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Bonusteilnahme. In der Prävention legt die VIACTIV großen Wert auf sportlich gesunde Bewegung. Der Vorwurf, Bonusprogramme bevorzugen Junge und Gesunde, ist nicht nachvollziehbar. Die Kriterien des Bonusprogramms sind altersunabhängig und für Gesunde wie Kranke gleichermaßen erfüllbar. Das belegen die Teilnehmerdaten.

Versichertengemeinschaft spart Geld
Spätestens alle drei Jahre müssen die Bonusprogramme von der Kasse evaluiert werden. Der letzte Untersuchungszeitraum der VIACTIV-Bonusprogramme betrifft die Jahre 2013 bis einschließlich 2015. Danach verursachten Bonusteilnehmer in den wichtigsten Ausgabebereichen (Arzneimittel, Krankenhausbehandlung, Krankengeld) weniger Kosten als Nicht-Teilnehmer. Der Kostenvorteil lag für den genannten Zeitraum bei rund 27 Millionen Euro – das sind 240 Euro pro Teilnehmer und damit 40 Euro mehr als im vorangegangenen 3-Jahres-Zeitraum 2010 bis 2012.

Insgesamt wurden an die Teilnehmer 2,36 Millionen Euro an Boni gezahlt. Damit liegt der wirtschaftliche Nutzen der Bonusprogramme weit über den Kosten, die zur Durchführung notwendig sind.

„Entgegen der geäußerten Kritik beweisen die Bonusprogramme der VIACTIV ihren Nutzen für die Gesundheit der Versicherten und ihre Wirtschaftlichkeit für die Versichertengemeinschaft“, fasst Reinhard Brücker zusammen. „Unsere Bonusprogramme haben eine nachhaltig positive Wirkung. Wir werden sie also weiterführen und uns für den Fortbestand dieser gesetzlichen Regelung einsetzen.“
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