fit und munter - Antibiotika: Zu lange Anwendung kann Resistenzen fördern

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Antibiotika: Zu lange Anwendung kann Resistenzen fördern


Früher forderten Ärzte, Antibiotika-Packungen
stets aufzubrauchen. Diese Empfehlung gilt in manchen Fällen noch
heute - aber nicht mehr generell. Darauf weist das Gesundheitsmagazin
"Apotheken Umschau" hin. Denn sie basiert auf der falschen
Vorstellung, dass eine Resistenz durch übrig gebliebene Keime
entsteht, die bei einer Antibiotika-Gabe nicht ausgerottet wurden,
weil die Therapie zu früh beendet wurde. Doch Resistenzen bilden sich
vor allem, solange Patienten ein Antibiotikum einnehmen - oder sie
bestehen schon vorher. Nur während einer Behandlung profitieren die
Bakterien von ihrer Widerstandsfähigkeit: Sie können dem Antibiotikum
"entwischen". Werden Antibiotika länger als nötig eingenommen, bilden
sich bisweilen also mehr resistente Bakterien. Dabei erwerben
keineswegs nur jene Bakterien eine Wehrhaftigkeit, gegen die sich die
Behandlung richtet. Es kann unabsichtlich auch die meist friedlichen
Mitbewohner treffen, die Haut und Schleimhäute besiedeln. Lösen sie
irgendwann selbst eine Infektion aus, können viele Antibiotika ihnen
nichts mehr anhaben.

Studien aus den vergangenen Jahren belegen, dass oft keine lange
Behandlung nötig ist, um eine Infektion zu heilen, so bei Lungen-
oder bei Blasenentzündungen. Dennoch gibt es Behandlungen, bei denen
eine zu kurze Behandlung gefährlich wäre, zum Beispiel eine
Entzündung der Herzinnenhaut und schwere Knochen- und
Gelenkentzündungen. Mediziner müssen also immer eine
Einzelentscheidung treffen, wie Prof. Gerd Fätkenheuer, Vorsitzender
der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, betont. Der
Bakterientyp, der Verlauf der Erkrankung, die Immunabwehr des
Erkrankten und vieles mehr spielen eine Rolle. Patienten sollten
daher die Behandlung nie auf eigene Faust abbrechen, wenn sie sich
besser fühlen. "Das sollte jeder mit dem Arzt besprechen, alles
andere wäre fahrlässig", warnt Fätkenheuer.

Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.
Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 3/2018 B liegt aktuell in
den meisten Apotheken aus.



Pressekontakt:
Katharina Neff-Neudert
Tel. 089 / 744 33 360
Fax 089 / 744 33 459
E-Mail: presse@wortundbildverlag.de
www.wortundbildverlag.de

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