fit und munter - Zu dem bekannt gewordenen Skandal in Pflegeeinrichtungen der Alloheimkette in Nordfriesland erklärt die pflegepolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Birte Pauls:

fit und munter

Zu dem bekannt gewordenen Skandal in Pflegeeinrichtungen der Alloheimkette in Nordfriesland erklärt die pflegepolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Birte Pauls:


"Die Alloheimkette ist eine europäische
Aktiengesellschaft. Es kann nicht sein, dass europäischen
Aktiengesellschaften, wie Alloheim Senioren-Residenzen SE, und
Konzerne die Pflege von Menschen und ihr Leben in Pflegeheimen zur
Gewinnmaximierung und zum Erwirtschaften möglichst hoher Renditen
ausnutzen können. Die Schilderungen der Pflegefachkräfte und der
Betroffenen sind erschreckend und zeigen eine menschenunwürdige
Pflege in den vom NDR recherchierten Pflegeheimen in Nordfriesland
auf. Hier muss umgehend gehandelt werden. In diesem Fall zeigt sich
auch erneut, dass Bewertungen des MDK im Transparenzbericht oft
nichts mit der tatsächlichen Erlebnisqualität der Bewohner zu tun
haben. Papier ist geduldig, die Bedarfe der pflegebedürftigen
Menschen aber nicht! Hier muss es Veränderungen in der
Bewertungspraxis geben. Außerdem darf es den Pflegekräften nicht
länger zugemutet werden, in ihrem Dienst entgegen der eigenen
Berufsethik arbeiten zu müssen. Genau darin liegt doch die Flucht
vieler Pflegekräfte aus dem Beruf begründet. Da nutzen die
Imagekampagnen, wie Jamaika sie plant, auch nichts. Wir brauchen
einen gesetzlichen Personalbemessungsschlüssel, dem sich dann auch
die gewinnorientierten Konzerne nicht entziehen können. Nur so
bekommen wir eine verlässliche Pflege für die Pflegebedürftigen aber
auch für die Pflegenden hin. Um diesen Missständen wirksam
vorzubeugen, würde es auch helfen, die Heimkontrollen mit mehr
Personal zu besetzen. Auch Angehörige und Besucherdienste müssen sich
zur Wehr setzen.

Der Pflegenotstand in Deutschlands Pflegeheimen ist mittlerweile
zum bitteren Alltag geworden. Und die Situation wird sich aufgrund
des demografischen Wandels auch weiterhin zuspitzen. Es mangelt nicht
nur an neuem Personal, sondern oft auch daran, bestehende Stellen zu
besetzen. Zu wenig Personal auf der einen Seite bedingt gleichzeitig
auch immer mehr Belastung für die Bestandsbelegschaft. Viele der
Pflegefachkräfte in unserem Land fühlen sich überfordert und
ausgebrannt. Deshalb ist für uns ganz klar: In der Pflege braucht es
ein grundlegendes Umdenken. Der Jamaika-Regierung fehlt es hier
spürbar an politischem Gestaltungswillen. Die teils dramatischen
Zustände reichen offensichtlich noch immer nicht aus, um CDU, FDP und
Grüne zum Handeln zu bewegen. Da Pflege jedoch unter enormen
wirtschaftlichen Druck steht, sind neue gesetzliche Vorgaben
unerlässlich! Wir werden das Thema auf die nächste Sitzung des
Sozialausschusses setzen lassen."



Pressekontakt:
Pressesprecher: Heimo Zwischenberger (h.zwischenberger@spd.ltsh.de)

Original-Content von: SPD-Landtagsfraktion SH, übermittelt durch news aktuell
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