fit und munter - WHI-Daten auf dem Prüfstand:

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WHI-Daten auf dem Prüfstand:

Hormonersatztherapie bietet Herzschutz


sup.- Die Autoren der Women"s Health Initiative (WHI) - der Studie an über 16.000 Frauen, deren Hormonersatztherapie (HRT)-Auswertung 2002 vorzeitig beendet wurde - haben ihre Ergebnisse vorschnell veröffentlicht und falsch interpretiert. So lautet der Vorwurf, den Prof. John Stevenson, Endokrinologe am National Heart and Lung Institute (London), auf dem Europäischen Kardiologenkongress äußerte. "Die sorgfältige Analyse der Daten lässt vom angeblichen kardiovaskulären Risiko durch die HRT keinen signifikanten Effekt mehr übrig", betont der angesehene Mediziner. Hinzu kommt: Die Studienteilnehmerinnen sind für eine HRT mit einem mittleren Alter von ca. 65 Jahren zu alt gewesen. Zudem haben sie eine viel zu hohe Östrogen-Dosis bekommen, wie sie in Europa ohnehin in diesem Alter nie verordnet würde. Dies sind zwei grundsätzliche Kritikpunkte an der WHI-Studie, die nicht zu bestreiten sind.
Und gerade im Hinblick auf einen möglichen herzschützenden Effekt ist das Alter entscheidend. "Beginnt die Therapie vor dem 60. Lebensjahr, sieht man einen klaren Benefit, auch im Hinblick auf kardiovaskuläre Komplikationen", sagt Prof. Stevenson. Überlegungen, eine HRT zum kardiovaskulären Schutz zu verordnen, lehnt der Endokrinologe dennoch ab. Für ihn gibt es zwei Gründe für eine HRT: zur Linderung von Menopause-Symptomen, wobei man nach ein bis zwei Jahren versuchen sollte, die Hormone wieder abzusetzen. Zum anderen bei Osteoporose-Risikopatientinnen zur Prävention, die Therapiedauer sollte hier bei fünf bis sieben Jahren liegen. Der Herzschutz wird bei frühzeitigem individuell angepassten Einsatz der Hormone als angenehmer Begleiteffekt jeweils gern mitgenommen.

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