Lindenberg, 07. Februar 2018. Als wäre es nicht schon schlimm genug, ist die Zahl der Rheuma-Patienten viel höher als bislang angenommen, berichtet der Versorgungsatlas. Einmal mehr wird bewusst, wie wichtig es ist, für die Ursachen von Rheuma Lösungen zu finden.
Wenn die Gelenke wehtun und entzündet sind, spricht der Mediziner von Rheuma. Die Fachwelt unterscheidet degeneratives Rheuma, wie beispielsweise die Arthrose, von der entzündlichen Erkrankung, der rheumatoiden Arthritis. Von letzterer sind mehr Menschen getroffen, als bislang angenommen.
Frühere Schätzungen gingen von 0,8 - 0,9 Prozent der Bevölkerung aus. Nach neueren Auswertungen lag die Zahl im Jahr 2014 bundesweit aber bei 1,2 Prozent. Noch deutlicher war der Zuwachs an Behandlungen. Nach Erkenntnissen des Versorgungsatlas nahmen in der Zeit zwischen 2009 und 2015 24 Prozent mehr Rheuma-Patienten vertragsärztliche Versorgung der gesetzlichen Krankenversicherungen in Anspruch. Die Statistiker gehen davon aus, dass die Erkrankung im ärztlichen Versorgungsalltag an Bedeutung gewinnen wird. Der Versorgungsatlas ist ein Angebot des Zentralinstituts für kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland, das Informationen aus der medizinischen Versorgungsforschung bereitstellt. (Quelle: Versorgungsatlas, Informationsdienst Wissenschaft (idw)).
Lösungen für Rheuma dringend gesucht
Vor diesem Hintergrund sind sich die Mediziner einig, dass dringend Lösungen für Rheuma-Erkrankungen notwendig sind. Unterschiedlich dagegen ist die Auffassung, auf welchem Wege den Patienten am besten geholfen wird.
Während die Einen versuchen, die Schmerzen zu lindern und die Entzündungen einzudämmen, sehen ganzheitlich orientierte Mediziner den Handlungsbedarf an ganz anderer Stelle. Für sie ist Rheuma ein Problem des gesamten Organismus. So heißt es in dem Buch "Vom Schmerz zur Heilung": "... Rheuma ist nicht ein Gelenk- oder Muskelproblem, sondern die Folge von Ungleichgewichten der daran beteiligten Organsysteme... Rheuma taucht oft erst als Ergebnis jahrzehntelanger Störungen des Organismus auf." Der erfahrene Gesundheitsexperte und Autor des Buches, Michael Petersen, beschreibt in dem Buch eindrucksvoll, um welche Störungen es sich dabei handelt. Wo die Ansätze liegen und was man tun kann, um dort zu regulieren.
Gibt es einen Königsweg bei Rheuma
Bei allen diesen Überlegungen geht es aber nicht um einen Meinungsstreit unter Fachleuten. Auch wenn das manchmal so herüberkommt. Vielmehr geht es darum, dem Rheuma-Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten. Und dafür kann es einen Königsweg geben. Beispielsweise in dem sich die unterschiedlichen medizinischen Disziplinen zusammen tun. Einerseits dem Patienten zu helfen, die akuten Beschwerden zu lindern und andererseits an ganzheitlichen Lösung zu den Ursachen von Rheuma zu arbeiten, wäre ein solcher Weg. Der Lichtblick: immer mehr moderne Mediziner denken an diese Kombinationsmöglichkeiten.