fit und munter - "Luftqualität 2017" - Auswertung des Umweltbundesamts zeigt, ob wir aufatmen können oder nicht! (AUDIO)

fit und munter

"Luftqualität 2017" - Auswertung des Umweltbundesamts zeigt, ob wir aufatmen können oder nicht! (AUDIO)



Anmoderationsvorschlag: Was bei uns alles durch die Luft schwirrt,
ist kein Geheimnis. Dazu gehören zum Beispiel Schadstoffe wie
Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon. Deren Konzentrationen messen
Bund und Länder mehrmals täglich an über 650 Stationen im ganzen
Land. Diese Daten veröffentlicht das Umweltbundesamt kurz danach auf
seiner Homepage und wertet sie darüber hinaus natürlich ausführlich
aus. Wie gut oder wie schlecht die Luftqualität 2017 war, weiß Marion
Wichmann-Fiebig, die Abteilungsleiterin "Luft" im Umweltbundesamt,
hallo.

Begrüßung: "Einen schönen guten Tag!"

1. Frau Wichmann-Fiebig, wie sauber beziehungsweise wie schmutzig
war die Luft 2017 bei uns in Deutschland?

O-Ton 1 (Marion Wichmann-Fiebig, 18 Sek.): "Wir haben erstmals
gute Nachrichten, denn die Stickstoffdioxid-Belastung ist
zurückgegangen. Nicht in dem Maße, wie es erforderlich ist, aber doch
um einige Mikrogramm. Was noch immer als Problem daneben bleibt, ist
der Feinstaub: auch hier etwas niedrigere Werte, aber deutlich höher
als von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen."

2. Was macht Ihnen denn besonders große Sorgen?

O-Ton 2 (Marion Wichmann-Fiebig, 22 Sek.): "Der
Stickstoffdioxid-Grenzwert sollte eigentlich seit 2010 eingehalten
sein. Durch diesen Schadstoff entstehen erhebliche
Gesundheitsgefährdungen. Aber an mehr als 30 Prozent der
Messstationen ist der Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter
immer noch deutlich überschritten - und wir müssen einfach mehr und
schneller etwas tun, als dies in der Vergangenheit passiert ist."

3. Diese Grenzwertüberschreitungen: Wo sehen Sie da die
Hauptursache?

O-Ton 3 (Marion Wichmann-Fiebig, 21 Sek.): "Es ist ja kein Zufall,
dass die hohen NO2-Werte an stark befahrenen Straßen auftreten: Der
Verursacher ist nach wie vor der Diesel-Verkehr. Auch die neueren
Diesel-Fahrzeuge sind noch nicht sauber genug. Aber insbesondere die,
die auf der Straße sehr hohe Emissionen haben, viel höher als auf dem
Prüfstand, die tragen eben auch zu diesen Grenzwertüberschreitungen
bei."

4. Über Feinstaub wird ja auch viel diskutiert: Wie sieht es denn
damit konkret aus?

O-Ton 4 (Marion Wichmann-Fiebig, 19 Sek.): "Auf den ersten Blick
ganz gut: Der Grenzwert wird tatsächlich nur noch an einer Station
überschritten. Aber tatsächlich ist das gesundheitliche Risiko durch
Feinstaub viermal so hoch wie das durch Stickstoffdioxid. Deswegen
empfiehlt auch die Weltgesundheitsorganisation einen deutlich
niedrigeren Wert als den geltenden Grenzwert - und wir sollten uns
anstrengen, den auch zu erreichen."

5. Was müsste Ihrer Meinung nach getan werden, damit die durch den
Diesel-Verkehr verursachten hohen Stickstoffdioxid-Werte in Zukunft
zurückgehen?

O-Ton 5 (Marion Wichmann-Fiebig, 25 Sek.): "Nach den
Software-Updates muss jetzt auch eine Nachrüstung mit Katalysatoren
für die alten Fahrzeuge erfolgen. Wenn das nicht passiert, kommen wir
um eine ''Blaue Plakette'', die die schmutzigen Diesel aussperrt,
sicherlich nicht herum. Aber auch die Kommunen können etwas tun,
indem sie ihre Busflotte nachrüsten, indem sie den öffentlichen
Nahverkehr stärken. Langfristig brauchen wir allerdings ein deutlich
anderes Mobilitätskonzept mit viel weniger Fahrzeugen auf der
Straße."

6. Und beim Feinstaub? Welche Maßnahmen schlagen Sie da vor?

O-Ton 6 (Marion Wichmann-Fiebig, 25 Sek.): "Auch hier müssen wir
auf den Verkehr gucken. Mittlerweile sind aber gar nicht mehr die
Abgase so relevant, sondern vor allen Dingen der Abrieb aus Bremsen
und Reifen. Was vielleicht überraschend ist, ist, dass die Emissionen
aus privaten Holzöfen mittlerweile aber genauso groß sind. Diese Öfen
werden häufig in bester Absicht gekauft, aber die Feinstäube, die da
freigesetzt werden, sind der Gesundheit genauso abträglich wie die
aus dem Verkehr."

Marion Wichmann-Fiebig, Abteilungsleiterin "Luft" im
Umweltbundesamt, über die Luftqualität und was dringend getan werden
muss, um die weiter zu verbessern. Danke Ihnen für das Gespräch!

Verabschiedung: "Gerne geschehen - und einen schönen Tag noch!"

Abmoderationsvorschlag: Mehr Infos zum Thema "Luftqualität" - und
die gerade frisch veröffentlichte Auswertung für 2017 zum Download -
finden Sie im Internet unter Umweltbundesamt.de.



Pressekontakt:
Felix Poetschke
Tel.: 0340/21032675
Mail: felix.poetschke@uba.de

Original-Content von: UBA - Umweltbundesamt, übermittelt durch news aktuell
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