fit und munter - Kirsten Eickhoff-Weber: Schleswig-Holstein ist im Bereich der Prävention gut aufgestellt

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Kirsten Eickhoff-Weber: Schleswig-Holstein ist im Bereich der Prävention gut aufgestellt


TOP 25: Afrikanische Schweinepest (19/446)

Noch gibt es keinen Fall der Afrikanischen Schweinepest in
Norddeutschland. Aber die Sorge vor der tödlichen Viruserkrankung
wächst! Bereits in der Sitzung des Umwelt- und Agrarausschusses am
17.01. hatten wir das Thema auf der Tagesordnung. Und es ist mehr als
wichtig, dass wir heute auch hier im Landtag darüber sprechen. So
können auch wir einen Beitrag dazu leisten, dass das Thema in das
öffentliche Bewusstsein kommt. Und insbesondere Reisende wissen, was
sie tun müssen, damit sie das Virus nicht fahrlässig einschleppen.
Und wir können, wir müssen auch helfen, immer wieder deutlich zu
machen: diese Viruserkrankung ist für den Menschen und für alle
anderen Haustiere ungefährlich!

Ich danke dem Minister und dem ganzen Haus ausdrücklich für das
sehr entschiedene Engagement. Auf einem Krisengipfel, zu dem der
Minister alle möglicherweise betroffenen Verbänden, Organisationen
und Behörden eingeladen hatte, wurde ein Notfallplan besprochen. So
ist gewährleistet, dass im Falle eines Ausbruchs alle wissen was zu
tun ist. Zahlreiche präventive Maßnahmen sind abgestimmt, für
personelle Unterstützung ist gesorgt und die nötigen Erlasse und
Verordnungen sind bereits verfasst oder auf dem Weg. Auch auf
Bundesebene hat sich Schleswig-Holstein für mehr Prävention
eingesetzt, die Abstimmungen mit den Nachbarländern sind eng. Das
alles ist wichtig und wir können nur gemeinsam mit der Landwirtschaft
wünschen, dass die vielfältigen Maßnahmen auch den erhofften Erfolg
haben. Denn mit dieser für alle Schweine fast immer tödlich
verlaufenden Viruserkrankung droht der Landwirtschaft in
Schleswig-Holstein eine tiefgreifende Krise!

Rund 2.000 Schweinehaltungen mit insgesamt 1,5 Mio. Tieren gibt es
in Schleswig-Holstein. Dabei ist die Struktur vielfältig. Bei einem
Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest ist mit Strukturbrüchen und
-verwerfungen in einem dramatischen Ausmaß zu rechnen. Dann werden
wir spüren, wie viele Arbeitsplätze, wieviel Wertschöpfung in den
Ländlichen Räumen an der Landwirtschaft hängen.

Ich möchte mich auf einige Aspekte konzentrieren: Auf der Grünen
Woche hatte ich Gelegenheit mit Fachleuten über die AFP zu sprechen.
Diese aggressive Krankheit kommt eigentlich aus dem südlichen Afrika.
Die bisher unaufhaltbare Ausbreitung über Russland, Georgien und das
Baltikum begann vor rund 10 Jahren. In den letzten Jahren kommt die
Bedrohung Westeuropa immer näher. Und es ist wohl so, je weiter sich
die Erkrankung gen Westen ausdehnt, umso intensiver wird die
Forschung und Entwicklung von möglichen Impfstoffen und Medikamenten.
Mit anderen Worten, man hat der Seuche zu lange zugeschaut. Also muss
jetzt dringend dafür gesorgt werden, dass die europäischen und
nationalen Forschungseinrichtungen mit den erforderlichen
finanziellen Mitteln ausgestattet werden.

Die Landwirtschaft ist existenziell bedroht. Das wirkt sich auf
die Betriebe, die Familien und die Mitarbeiter aus. Wir müssen dafür
sorgen, dass die sozio-ökonomische Beratung der Landwirtschaftskammer
darauf vorbereitet ist. Die Landwirte, die Schweine mit Auslauf und
Weidehaltung halten, müssen auf dem Weg zu einer möglicherweise
drohenden Voll-Stallhaltung begleitet werden. Es werden unter
Umständen Maßnahmen zu ergreifen sein, die drastisch sind. Hier ist
es wichtig, dass der Runde Tisch für Tierschutz in der
Nutztierhaltung und der Vertrauensmann für Tierschutz in der
Nutztierhaltung eingebunden werden. Und ein letztes, der viele Regen,
das Wasser auf den Feldern hat dazu geführt, dass die Bauern die
Herbstsaaten nicht ausbringen konnten. Nun darf es nicht dazu kommen,
dass aus ackerbaulichen Gründen noch mehr Mais angebaut wird, in dem
sich die Wildschweine vor der intensiven Bejagung verdrücken können.

Hier muss die Landwirtschaft solidarisch sein und vielleicht
können Landwirtschaftskammer und das Ministerium dabei unterstützen.
Wir werden das Thema im Umwelt- und Agrarausschuss weiterhin beraten.



Pressekontakt:
Pressesprecher: Heimo Zwischenberger (h.zwischenberger@spd.ltsh.de)

Original-Content von: SPD-Landtagsfraktion SH, übermittelt durch news aktuell
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