fit und munter - Das Ende des Prüfungstourismus

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Das Ende des Prüfungstourismus

Bis Ende 2017 sollen sie veröffentlicht werden: Die neuen Leitlinien zur Heilpraktikerüberprüfung. Dann soll es endlich eine Vereinheitlichung der Prüfung in ganz Deutschland geben. Das wird auch Zeit, denn die bisherige Regelung, dass es in jedem Bundesland eigene Gestaltungsmöglichkeiten gibt, hat zu fragwürdigen Auswüchsen geführt.

Jedes Gesundheitsamt hat „seine“ Prüfung
Zumindest was den schriftlichen Teil der Prüfung angeht, haben sich die Länder, mit Ausnahme von Schleswig-Holstein, auf einen einheitlichen Test mit 60 Multiple-Choice-Fragen einigen können.
Ganz anders jedoch bei der mündlich-praktischen Prüfung: Jedes Gesundheitsamt, das eine Überprüfung durchführt, hat seine eigenen Schwerpunkte und Besonderheiten. Auch wenn es Beschreibungen dazu gibt, was überprüft wird, sind diese so allgemein gehalten, dass der Spielraum der Ausgestaltung enorm groß ist. Diese Unterschiede haben dazu geführt, dass es vermeintlich „leichtere“ und „schwerere“ Prüfungsorte gibt.

Das wäre juristisch betrachtet eigentlich irrelevant, da jeder Heilpraktikeranwärter seine Prüfung vor dem Gesundheitsamt ablegen muss, das für seinen Wohnort zuständig ist.

Chancengleichheit?
Die Hoffnung, an einem anderen Prüfungsort bessere Chancen zu haben die Prüfung zu bestehen, hat jedoch sehr ‚kreative‘ Ideen hervorgebracht. Von der Absichtserklärung in einem anderen Ort später eine Praxis eröffnen zu wollen bis hin zu einer Bescheinigung eines Immobilienmaklers, der bestätigt, dass man im betreffenden Ort wohnungssuchend sei, gab es vielfältige Vorgehensweisen um den Prüfungsort zu verlegen. Dieses Verhalten hat in den vergangenen Jahren solche Ausmaße angenommen, dass man von einem wahren ‚Prüfungstourismus‘ sprechen kann.

Mit dem Bus zur Prüfung
Im nördlichen Rheinland-Pfalz gibt es zahlreiche Heilpraktikerschulen, von Koblenz über Neuwied und Andernach bis in Richtung Bonn. Teilweise werden von diesen Orten aus tatsächlich Busreisen zu Gesundheitsämtern in andere Bundesländer organisiert, da die Prüfung beim für RLP zuständigen Gesundheitsamt Mainz-Bingen, als besonders schwierig gilt. Ein unhaltbarer Zustand.

Die Curamus Heilpraktikerschule in Sinzig beweist, dass es auch anders geht. Mit der hier angebotenen fundierten medizinischen Grundlagenausbildung und der gezielten Prüfungsvorbereitung kann man die Prüfung bei jedem Gesundheitsamt bestehen. Die Erfolgsquote der Curamus-Schüler von 95% spricht für sich.

Lange Wartezeiten
Eigentümlich ist allerdings auch die Situation mancher ‚beliebter‘ Gesundheitsämter. Durch den regen Zulauf ist die Zahl der Anmeldungen so stark gestiegen, dass die Kapazitäten offensichtlich deutlich überschritten werden. Das Resultat ist, dass es an einigen Orten inzwischen Wartezeiten von bis zu zwei Jahren gibt.

Es bleibt die Hoffnung dass es durch die neuen Leitlinien tatsächlich zu einer einheitlichen Prüfung mit gleichen Anforderungsprofilen in allen Bundesländern und bei allen Gesundheitsämtern kommt, damit sich solche Absurditäten in Zukunft erübrigen.
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