fit und munter - Aggression gegen Pflege- und Betreuungskräfte: Deeskalation trainieren

fit und munter

Aggression gegen Pflege- und Betreuungskräfte: Deeskalation trainieren


Ob im Krankenhaus oder Pflegeheim, in der
Jugendhilfe oder anderen sozialen Einrichtungen: Wer Menschen pflegt,
betreut oder berät, wird häufig mit Aggressionen konfrontiert. Sehr
wichtig ist dann gezielte Deeskalation, informiert die
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege
(BGW). Sie empfiehlt, den professionellen Umgang mit kritischen
Situationen zu trainieren und die Abläufe und Regeln in der
jeweiligen Einrichtung auf Deeskalationspotenziale zu checken. Für
ihre Mitgliedsbetriebe hat sie jetzt die Fördermöglichkeiten der
Ausbildung innerbetrieblicher Deeskalationstrainerinnen und -trainer
erweitert.

Kritische Situationen nicht auszuschließen

"Aus Studien ist bekannt, dass Gewalt und Aggression gerade gegen
Beschäftigte im Gesundheitsdienst und in der Wohlfahrtspflege häufig
auftritt", berichtet Claudia Vaupel, Psychologin bei der BGW. Die
Gründe sind vielfältig. Unter anderem können manche Krankheiten
aggressives Verhalten verursachen. Hinzu kommt, dass gepflegte oder
betreute Menschen auf die Hilfe anderer angewiesen sind. "Auch daraus
können sich Konflikte ergeben, die womöglich durch strukturelle
Umstände noch verstärkt werden", erläutert Vaupel, "beispielsweise,
weil der Pflegeplan eingehalten werden muss oder die Betreuungszeit
abläuft."

Deeskalation sinnvoll

Vaupel rät, kritische Situationen als ersten Schritt sorgfältig
und unvoreingenommen zu betrachten: Wie geht es der betreffenden
Person gerade? Was bewegt sie? Wie kommt es zu diesem Verhalten?
"Wichtig ist auch, das Verhalten des Gegenübers nicht auf sich zu
beziehen, sondern es in den Kontext der Situation zu stellen", fügt
die Psychologin hinzu. Weiter empfiehlt sie, in einer angespannten
Lage möglichst nichts zu erzwingen: "Zum Beispiel lieber mal in der
Pflege aufs Waschen verzichten, falls jemand partout nicht möchte."

Schulung unverzichtbar

Kritische Situationen samt auslösenden Faktoren frühzeitig zu
erkennen und selbst angemessen zu agieren, kann man lernen. Deshalb
gehört zur Gewaltprävention auch die Ausbildung der Beschäftigten in
deeskalierendem Verhalten. Dies umfasst weit mehr als das Vermitteln
körperlicher Interventionstechniken. "In solchen
Deeskalationstrainings geht es gleichermaßen um die Eigenreflexion",
berichtet Vaupel: "Wie reagiere ich selbst in Konfliktsituationen?
Wie wirkt sich meine Haltung aus?" Weiter werden die Wahrnehmung für
das Verhalten anderer geschult und verbale wie nonverbale Techniken
vermittelt, mit denen sich Situationen entspannen lassen.

Förderprogramm erweitert

Die BGW fördert in ihren Mitgliedsunternehmen die Ausbildung
innerbetrieblicher Deeskalationstrainerinnen und -trainer. Diese
haben dann die Aufgabe, im eigenen Betrieb am Aufbau eines
professionellen Deeskalationsmanagements mitzuwirken. Insbesondere
sollen sie Beschäftigte im Umgang mit herausfordernden oder
aggressiven Verhaltensweisen trainieren. Darüber hinaus gehört zum
Deeskalationsmanagement, etwaige Abläufe und Regeln in der
Einrichtung, die zum Entstehen kritischer Situationen beitragen
können, aufzuspüren und zu verändern. Weitere Informationen zu ihrem
jüngst erweiterten Förderprogramm zum Thema gibt die
Berufsgenossenschaft unter www.bgw-online.de/goto/deeskalation.

Diese Pressemitteilung finden Sie auch im BGW-Pressezentrum unter
http://www.bgw-online.de/presse. Dort finden Sie zudem weitere
aktuelle Meldungen und die Möglichkeit, diese per E-Mail-Service zu
abonnieren.

Über die BGW

Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und
Wohlfahrtspflege (BGW) ist die gesetzliche Unfallversicherung für
nicht staatliche Einrichtungen im Gesundheitsdienst und in der
Wohlfahrtspflege. Sie ist für über 8 Millionen Versicherte in rund
630.000 Unternehmen zuständig. Die BGW unterstützt ihre
Mitgliedsbetriebe beim Arbeitsschutz und beim betrieblichen
Gesundheitsschutz. Nach einem Arbeitsunfall oder Wegeunfall sowie bei
einer Berufskrankheit gewährleistet sie optimale medizinische
Behandlung sowie angemessene Entschädigung und sorgt dafür, dass ihre
Versicherten wieder am beruflichen und gesellschaftlichen Leben
teilhaben können.



Pressekontakt:
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)
Torsten Beckel / Sandra Bieler
Kommunikation
Pappelallee 33/35/37
22089 Hamburg
Tel.: (040) 202 07-27 14
E-Mail: presse@bgw-online.de

Original-Content von: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, übermittelt durch news aktuell
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