fit und munter - Digitale Zukunfts-Entwicklung der ambulanten Medizin: Am Anfang steht der Aufbau nicht-medizinischer Kompetenzen

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Digitale Zukunfts-Entwicklung der ambulanten Medizin: Am Anfang steht der Aufbau nicht-medizinischer Kompetenzen

Strategien und Konzepte zur digitalen Entwicklung der ambulanten Medizin bleiben solange Theorie, bis niedergelassene Ärzte über die zu ihrer Umsetzung benötigten Management-, Kommunikations- und Technik- / Medien-Kompetenzen verfügen.
Zukunfts-Orientierung beginnt in der Gegenwart
Wenn es in Positions- und Strategie-Papieren um die digitale Entwicklung des ambulanten Sektors geht, dominieren Aspekte der Versorgungsqualität, der Vernetzung und der Standards, des Datenschutzes, der Arzt-Patienten-Beziehung oder der Honorierung. Vergessen wird dabei stets, dass die konkrete Umsetzung auf Seiten der niedergelassenen Ärzte drei grundsätzliche Fähigkeiten erfordert, die bislang – wie die Ergebnisse der Valetudo Check-up©-Untersuchungen zeigen – nur rudimentär ausgebildet sind. Im Einzelnen handelt sich hierbei um die
– Management-, die
– Kommunikations- sowie um die
– Technik -/ Medien-Kompetenz.

Die Kompetenz-Defizite im gegenwärtigen Arbeitsalltag
Die negativen Auswirkungen unzureichender Management-Fähigkeiten sind für Patienten, aber auch für das Personal täglich bemerkbar: überlange Wartezeiten, Fließband-Abfertigung und desorganisierte Abläufe einerseits, permanent hoher Arbeitsdruck, Zeitmangel und Demotivation andererseits.

Patienten klagen über Aufklärung im Twitter-Format, monologisierende Ärzte und auskunftsunwilliges Personal. Gleichzeitig bemängeln Medizinische Fachangestellte ausbleibendes Feedback der Praxisinhaber, ein zu geringes Eingehen auf Verbesserungsvorschläge, einen kaum vorhandenen internen Informationsfluss und fehlende Möglichkeiten zum informellen Austausch im Team.

Hinzu kommt, dass in vielen Betrieben veraltete Geräte für Frustration und Störungen der Abläufe sorgen. Neue Optionen wie z. B. Praxis-Homepages werden nach ihren Kosten, nicht nach ihrem Nutzen ausgewählt und Möglichkeiten wie die Online-Terminvereinbarung finden zwar in ersten Ansätzen Anwendung, ihr Nutzen ist jedoch nur gering, das die sich in der Praxisrealität anschließenden Tätigkeiten nicht synchronisiert sind.

Ärzte engagieren sich kaum für den Aufbau nicht-medizinischer Kompetenzen.
Doch die digitale Transformation benötigt heute Know-how auf allen drei genannten Gebieten, ohne sie sind die Einleitung und Umsetzung systematischer und professioneller digitaler Veränderungen gar nicht möglich. Die beschriebene Diskrepanz macht deshalb deutlich, wie theoretisch große Teile der Diskussion über den digitalen Wandel der ambulanten Medizin sind. Erschwerend kommt hinzu, dass die Bereitschaft zu Veränderungen in der Ärzteschaft, vor allem zum Aufbau nicht-medizinischer Kompetenzen, ebenfalls nur gering ausgeprägt ist. Ein Beispiel ist die Beschäftigung mit Prinzipien der Praxisorganisation. Die wenigen Praxisinhaber, die auf diesem Gebiet bislang aktiv waren, profitieren nicht nur von deutlich weniger Arbeitsdruck und mehr Zeit für die Patientenversorgung, sondern auch von einem deutlich höheren Praxisgewinn. Die Aktivierungs-Wirkung dieser Vorteile ist jedoch für den „Durchschnitts-Arzt“ äußerst gering, selbst wenn er hierdurch persönliche Nachteile in Kauf nehmen muss.

Weiterführende Informationen und Hilfestellungen zum Thema
E-Ratgeber „Die Valetudo-Prinzipien für niedergelassene Ärzte – Grundsätze und Instrumente für ein “gesundes“ und erfolgreiches Best Practice-Praxismanagement“.
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