fit und munter - Behörde bestätigt dem rbb: von Prometheus Akademie bestellte Leichenteile stammen aus den USA

fit und munter

Behörde bestätigt dem rbb: von Prometheus Akademie bestellte Leichenteile stammen aus den USA


Die Leichenteile unbekannter Herkunft, die die
Polizei vor rund zwei Wochen bei der privaten Prometheus Akademie in
Berlin-Tegel beschlagnahmte, stammen nach rbb-Recherchen von einem
US-amerikanischen Unternehmen.

Entsprechende Informationen eines ehemaligen Mitarbeiters der
Prometheus Akademie bestätigte der Leiter des Gesundheitsamtes
Reinickendorf, Patrick Larscheid. Es gebe Zollpapiere, die einen
Bezug über eine US-amerikanische Firma nahelegten. Das Zollamt in
Frankfurt/Main habe die Einfuhr der Leichenteile demnach genehmigt,
obwohl die gesetzlich vorgeschriebenen Identitätsnachweise und
Leichenschauscheine offenbar nicht vorlagen. Diese Nachweise habe der
Leiter der Akademie, Markus W. bislang nicht vorlegen können.

Gesundheitsamt wirft Akademie mehrere Verstöße vor

"Ich finde es eigenartig, dass es gelingt, einen kompletten Körper
nach Deutschland zu importieren, ohne dass irgendetwas auffällt",
sagte Larscheid dem rbb. Die Berliner Polizei hat inzwischen ein
internationales Rechtshilfeersuchen an die USA gerichtet, um die
Herkunft und Identitäten der Leichen zu klären. Die
Staatsanwaltschaft hat ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet, um
zu klären, woran die Menschen gestorben sind. Das Ergebnis der
Obduktion steht noch aus.

Das Gesundheitsamt wirft dem privaten Bildungsanbieter weitere
Verstöße gegen das Sektionsgesetz vor. So sei in der Prometheus
Akademie medizinischen Laien der Zugang zu Leichen ermöglicht worden,
dies sei grundsätzlich verboten. Zudem habe der Geschäftsführer keine
Genehmigung für die Lagerung von Leichen gehabt. "Hätten wir von
dieser Einrichtung gewusst, dann hätte es sie in der Form nie
gegeben", sagte Larscheid.

Erst Leichenteile, dann Windbeutel in einer Kühltruhe

Laut mehrerer ehemaliger Mitarbeiter seien die Leichenteile zudem
eine Zeit lang in einer handelsüblichen Kühltruhe gelagert worden.
Nach der Entnahme der Leichenteile sei die Kühltruhe gereinigt
worden, anschließend wurden dort Windbeutel gelagert. Später seien
diese Windbeutel Teilnehmern eines Kurses zum Essen angeboten worden
- und seien auch verzehrt worden.

Eine umfangreiche Anfrage des rbb zu allen Vorwürfen ließ die
Prometheus Akademie unbeantwortet.



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