fit und munter - Ärzte wollen mehr Zeit für das Patientengespräch - Krankenkassen sind keine Sparkassen

fit und munter

Ärzte wollen mehr Zeit für das Patientengespräch - Krankenkassen sind keine Sparkassen


Die Freie Ärzteschaft (FÄ) fordert mehr Zeit für das
Arzt-Patienten-Gespräch sowie für ärztliche Untersuchungen. "Jeder
einzelne Patient in den Arztpraxen soll die Zeit bekommen, die er
braucht", sagte FÄ-Vorsitzender Wieland Dietrich am Dienstag in
Essen. Das sei aber inzwischen sowohl in den Praxen als auch in den
Kliniken kaum noch möglich.

Denn die Ärzte stecken in einem Dilemma: Ärztliche Gesprächszeit
wird besonders schlecht honoriert. "Aus wirtschaftlichen Gründen
können viele Ärzte ihre Patienten oft nicht so behandeln, wie diese
es bräuchten und wie die Ärzte es wollten", erläutert Dietrich.
"Beratungsleistungen werden mit kaum mehr als 60 Euro pro Stunde
vergütet, deutlich niedriger als etwa die Leistungen vieler
Handwerker. Das ist absurd. Ein Überschuss lässt sich damit nicht
erzielen, da in den vergangenen Jahren die Kosten für Personal,
technische Geräte, aber auch EDV, Bürokratie und Qualitätssicherung
in Arztpraxen und Medizinischen Versorgungszentren kontinuierlich
gestiegen sind. Häufig sind Beratungsleistungen sogar defizitär -
dafür tragen Politik und Krankenkassen die Verantwortung." Es sei
dringend eine erhebliche Aufwertung der ärztlichen Beratung geboten.

Information im Wartezimmer

Auch in ihrer Wartezimmerkampagne zur Bundestagswahl fordert die
Freie Ärzteschaft deutlich mehr Zeit für Gespräche und Untersuchungen
sowie eine entsprechende Honorierung dieser Leistungen. Die Kampagne
läuft derzeit in Tausenden von Arztpraxen deutschlandweit. "Es ist",
so der FÄ-Chef, "ein peinlicher Offenbarungseid deutscher Politik.
Umfangreiche ärztliche Beratungen oder Behandlungen sind heute schon
oft nur noch als Selbstzahlerleistung möglich, weil Politik und
Kassen nicht anerkennen, dass individuelle Medizin nicht als
Massenabfertigung geleistet werden kann." Die gesetzlichen
Krankenkassen seien aber keine Sparkassen. Bei 17,5 Milliarden Euro
gebunkerter Beitragsgelder sei es höchste Zeit, dass das Geld der
gesetzlich Versicherten in eine angemessene Finanzierung der
ambulanten Medizin investiert werde.

Über die Freie Ärzteschaft e.V.

Die Freie Ärzteschaft e. V. (FÄ) ist ein Verband, der den
Arztberuf als freien Beruf vertritt. Er wurde 2004 gegründet und
zählt heute mehr als 2.000 Mitglieder: vorwiegend niedergelassene
Haus- und Fachärzte sowie verschiedene Ärztenetze. Vorsitzender des
Bundesverbandes ist Wieland Dietrich, Dermatologe in Essen. Ziel der
FÄ ist eine unabhängige Medizin, bei der Patient und Arzt im
Mittelpunkt stehen und die ärztliche Schweigepflicht gewahrt bleibt.



Pressekontakt:
Tel.: 0201 68586090, E-Mail: presse@freie-aerzteschaft.de

V .i. S. d. P.: Wieland Dietrich, Freie Ärzteschaft e.V.,
Vorsitzender, Gervinusstraße 10, 45144 Essen, Tel.: 0201 68586090,
E-Mail: mail@freie-aerzteschaft.de, www.freie-aerzteschaft.de

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