fit und munter - Fasten macht Sinn / Medizinisch eingeordnet: Was ist gut, was schlecht für den Körper?

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Fasten macht Sinn / Medizinisch eingeordnet: Was ist gut, was schlecht für den Körper?


Prof. Dr. Curt Diehm, Ärztlicher Direktor der Max
Grundig Klinik, ordnet das Fasten medizinisch ein. Was ist gut, was
schlecht für den Körper?

Wenn am kommenden Mittwoch die 40-tägige Fastenzeit bis Ostern
beginnt, werden wieder viele Menschen in Deutschland für eine
bestimmte Zeit auf die Aufnahme von Nahrung verzichten. Oft aus
religiösen Motiven, oft weil es sich um ein geübtes Ritual handelt,
oft aber auch, um losgelöst von dem religiösen Hintergrund Körper und
Geist etwas Gutes zu tun.

Aus medizinischer Sicht, stellt sich die Frage: Ist Fasten gesund
und wenn ja, unter welchen Bedingungen? Prof. Dr. Curt Diehm,
Ärztlicher Direktor der Max Grundig Klinik, sagt: "Während ich von
Diäten in aller Regel abrate, wirken sich bestimmte Formen des
Fastens nachweisbar positiv auf den Körper aus."

Das Fasten hat eine lange Tradition. Schon Hippokrates sagte:
"Heile ein kleines Weh eher durch Fasten als durch Arznei." Alle
Weltreligionen kennen das Fasten. Prof. Dr. Diehm: "Dabei fällt das
Fasten der Christen nicht zufällig zusammen mit dem Beginn des
Frühlings. Nach dem Winter mit wenig Bewegung dient das Fasten zur
spirituellen Reinigung und generellen Dynamisierung."

Bei einem strikten Fasten, also einer Enthaltsamkeit bei der
Nahrungsaufnahme über einen längeren Zeitraum hinweg, ist unbedingt
zu befolgen:

- Gegen eine einmalige Darmreinigung vor dem Fasten gibt es keine
Einwände, aber bitte nicht täglich!
- Tägliches Trinken von mindestens 2,5 bis 3 Litern Flüssigkeit.
- Einnahme von elementaren Stoffen über Tee, Fruchtsäfte,
Gemüsebrühe sowie 30 g Honig.
- Ein konsequentes Fasten sollte maximal 60 Tage dauern.
- Fastenexperten empfehlen Heilfastenkuren zwischen zwei und
maximal acht Wochen
- Während dieser Zeit sollte die Belastung durch Arbeit, Sport und
andere Aktivitäten möglichst gering gehalten werden.

Aus schulmedizinischer Sicht bleiben die Effekte radikalen und
längeren Fastens umstritten, obwohl Menschen berichten, dass sie sich
nach einer entsprechenden Kur "wie neugeboren" fühlen. Prof. Dr. Curt
Diehm: "Ich empfehle lieber weichere Formen der Enthaltsamkeit,
insbesondere wenn ein Ziel lautet, durch das Fasten abzunehmen."

Es lassen sich dabei mehrere Ansätze verfolgen. Wichtig ist dabei,
dass der Fastende die Regeln über einen längeren Zeitraum einübt, so
dass sie dann zu gesunden Ritualen reifen, die nicht mehr weiter
hinterfragt werden.

Zu diesen "Fasten light" Ansätzen gehören beispielsweise:

- Verzicht auf eine Mahlzeit pro Woche. Besser noch: Verzicht auf
Nahrungsaufnahme an einem Tag pro Woche (Intervallfasten). Ein
Fastentag pro Woche wird derzeit als das Nonplusultra angesehen.
- Verzicht auf rotes Fleisch an mehreren festgelegten Tagen pro
Woche.
- Verzicht auf Alkohol für einen bestimmten Zeitraum.
(Grundsätzlich lässt sich gegen ein kleines Glas Rotwein am
Abend nichts einwenden).
- Verzicht auf Kohlehydrate nach 17.00 Uhr oder auch "Dinner
cancelling" als Abendfasten.

Dass solche abgeschwächten Fastenrituale positive Auswirkungen
haben können, gilt als belegt.

Regelmäßiges 24-stündiges Fasten beispielsweise reduziert das
Herzinfarktrisiko. Der Verzicht auf eine eintägige Glucosezufuhr
verschafft zudem der Bauchspeicheldrüse eine Verschnaufpause.

Prof. Dr. Diehm berichtet aus der Forschung: "Es wird immer
deutlicher, dass die Frage, wann wir essen, ein bedeutende Rolle
spielt." In diesem Zusammenhang steht auch das sogenannte 8/16
Fasten. Demnach sollte innerhalb von acht Stunden gegessen werden,
während in den restlichen 16 Stunden außer Flüssigkeit nichts zu sich
genommen wird. Wer spät, etwa gegen 11.00 Uhr, seine erste Mahlzeit
zu sich nimmt, muss dann um 19.00 Uhr zu Abend essen. Bei Versuchen
an Mäusen hat sich gezeigt, dass bei gleich großer Nahrungsmenge jene
Mäuse "schlanker" blieben, die ihre Kalorien in einem Zeitraum von
nur acht Stunden zu sich nahmen - den Rest der Zeit also fasteten.
"Gezieltes, jedoch nicht überzogenes Fasten ist aus meiner Sicht die
einzige Chance, langfristig Gewicht zu reduzieren", resümiert Prof.
Dr. Diehm. Welche Form des Fastens bei wem am besten zum Erfolg
führt, sollte jeder für sich austesten, so der Ärztliche Direktor der
Max Grundig Klinik abschließend.

"Wer stark, gesund und jung bleiben will, sei mäßig, übe den
Körper, atme reine Luft und heile seine Weh eher durch Fasten als
durch Arznei." (Hippokrates)



Pressekontakt:
Dr. Klaus Westermeier Medienbüro Römerstraße 4
80801 München
089-340897-30
0172-8433232
dr.kwest@arcor.de

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