fit und munter - Aktuelle Krankenhaus-Controlling-Studie von DVKC, Uni Wuppertal und zeb: Controlling in deutschen Krankenhäusern: Benchmarking sehr unterschiedlich genutzt

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Aktuelle Krankenhaus-Controlling-Studie von DVKC, Uni Wuppertal und zeb: Controlling in deutschen Krankenhäusern: Benchmarking sehr unterschiedlich genutzt


Umfang des Berichtswesens auf gutem Niveau, aber in
Bezug auf differenzierte Ergebnissicht ausbaufähig / Schwerpunktthema
Benchmarking: Umfangreiche, aber sehr heterogene Nutzung /
Reformierung des Entgeltsystems für Psychiatrie und Psychosomatik
stellt Einrichtungen in Zukunft vor große Herausforderungen

Der Deutsche Verein für Krankenhaus-Controlling (DVKC e.V.), der
Lehrstuhl für Controlling der Bergischen Universität Wuppertal sowie
die Strategie- und Managementberatung zeb haben am Mittwoch dieser
Woche (1. Februar) in Berlin die aktuellen Ergebnisse ihrer seit 2011
durchgeführten gemeinsamen Studie zum Controlling in deutschen
Krankenhäusern und Psychiatrien vorgestellt. Dazu wurden wie bereits
in den vergangenen Jahren alle deutschen Akutkrankenhäuser und
Psychiatrien befragt. Insgesamt zeigt diese im sechsten Jahr
durchgeführte Studie erfreuliche Ergebnisse und einen im Durchschnitt
hohen, bei einigen Themen aber weiter entwicklungsfähigen Stand des
Controllings im deutschen Krankenhaussektor.

Fokusthema der aktuellen Befragungsrunde war das Benchmarking. So
nutzen fast 90 Prozent der teilnehmenden Krankenhäuser
standardisierte Kennzahlenvergleiche, um ihre eigenen
Leistungskennzahlen mindestens einmal jährlich mit Benchmarks zu
vergleichen. Weitere sechs Prozent haben dies zumindest schon einmal
getan. Die Studie ergab, dass die Zugehörigkeit zu einem Konzern oder
Verbund einen starken Einfluss auf die Intensität der
Benchmarking-Aktivitäten hat.

Prof. Dr. Nils Crasselt, Lehrstuhlinhaber für Controlling an der
Bergischen Universität Wuppertal, erläutert: "Verbundmitglieder
weisen beim Benchmarking eine höhere Nutzungsintensität auf. Dieses
Ergebnis entspricht den Erwartungen, da die Verbundstrukturen,
insbesondere bei einer abgestimmten betriebswirtschaftlichen
Steuerung, den beteiligten Krankenhäusern auch ohne externe Partner
vielfältige Vergleichsmöglichkeiten eröffnen."

Umfang des Berichtswesens steigt mit Größe der Einrichtungen

Wie schon in den Vorjahren konnte ein erheblicher Einfluss der
Einrichtungsgröße auf das Berichtswesen bestätigt werden: Mit
zunehmender Größe werden mehr Berichte in größerer Häufigkeit
erstellt, obwohl die personelle Ausstattung des Controllings gemessen
an der Gesamtmitarbeiterzahl kontinuierlich sinkt.

"Die neue Studie zeigt, dass in einem überregionalen Verbund
organisierte Krankenhäuser wesentlich häufiger monatliche Berichte
nutzen als die übrigen Häuser. Zwischen Einzelhäusern und Mitgliedern
regionaler Verbünde sind hingegen keine Unterschiede festzustellen.
Durch die verfeinerte Befragung konnte somit erstmals der - durchaus
erwartete - Effekt einer intensiveren, zentralen Steuerung erfasst
werden", so Prof. Dr. Björn Maier, Vorsitzender des DVKC.

Reformierung des Entgeltsystems für Psychiatrie und Psychosomatik
stellen Einrichtungen in Zukunft vor große Herausforderungen

Teil der aktuellen Befragungsrunde waren erneut die Veränderungen
aufgrund der anstehenden Reformierung des Entgeltsystems für
Psychiatrie und Psychosomatik. Aus Sicht der Studienautoren ist
dieser Aspekt besonders relevant, da die Optionsphase der
freiwilligen Einführung des Entgeltsystems Ende des Jahres 2017
ausläuft und ab 2018 eine Abrechnung nach dem neuen Entgeltsystem
verpflichtend sein wird. Insgesamt haben im Jahresverlauf weniger
Häuser optiert als dies nach den Vorjahresergebnissen zu erwarten
war: Mit rund 45 Prozent wendet bislang nur knapp die Hälfte der
Einrichtungen die pauschalisierte Form der Abrechnung an.

"Viele Häuser erwarten immer noch eher gleichbleibende oder
sinkende Erlöse vom neuen Entgeltsystem, trotzdem werden der Reform
inzwischen auch positive Wirkungen zugerechnet. So erwarten die
Einrichtungen vor allem mehr Transparenz durch die notwendigen
Dokumentationen und Auswertungen", erklärt Dr. Christian Heitmann,
Partner und Leiter des Bereichs Health Care bei zeb. "Angesichts der
geringen Optionsquote werden allerdings rund 55 Prozent der Häuser
zukünftig verpflichtend mit einem neuen Preissystem abrechnen, mit
dem sie zuvor keine praktischen Erfahrungen gesammelt haben."

Zur Studie:

Die Krankenhaus-Controlling-Studie zum aktuellen Stand und zu
Entwicklungstendenzen des Controllings im deutschen Krankenhaussektor
wird seit dem Jahr 2011 durch den Deutschen Verein für
Krankenhauscontrolling (DVKC), die Universität Wuppertal und die
internationale Strategie- und Managementberatung zeb erhoben. Die
Studie zählt zu den umfangreichsten Untersuchungen ihrer Art und ist
in Bezug auf Umfang, Struktur und Aufbau der Datenreihe einzigartig.
Die von den verantwortlichen Forschern Prof. Dr. Nils Crasselt, Dr.
Christian Heitmann und Prof. Dr. Björn Maier verfolgten
Untersuchungsziele sind sowohl für Praktiker in den Krankenhäusern
und Psychiatrien als auch für Wissenschaftler und Strategen in der
Gesundheitswirtschaft von hohem Interesse.

Zu den Autoren der Studie:

Prof. Dr. Nils Crasselt

Nils Crasselt studierte Betriebswirtschaftslehre an der
Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Nach dem Abschluss zum
Diplom-Kaufmann war er von 19997 bis 2008 als Wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung der
Ruhr-Universität Bochum tätig. 2002 promovierte er mit einer Arbeit
zum Thema "Wertorientierte Managemententlohnung, Unternehmensrechnung
und Investitionssteuerung". Sein kumulatives, aus sieben
Einzelschriften bestehendes Habilitationsprojekt schloss er 2008 ab.
Seit dem Wintersemester 2008/2009 ist er Inhaber des Lehrstuhls für
Controlling an der Schumpeter School of Business and Economics der
Bergischen Universität Wuppertal. Zu den Schwerpunkten seiner
Forschung zählt u. a. das Controlling im Krankenhaussektor.

Dr. Christian Heitmann

Christian Heitmann studierte Wirtschaftsinformatik an der
Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. 2002 begann er seine
Tätigkeit bei der internationalen Strategie- und Managementberatung
zeb. Seit 2009 leitet er dort den Bereich Health Care und
verantwortet als Partner die gesamten Aktivitäten von zeb in dieser
Branche. Mit fast 1.000 Mitarbeitern berät zeb partnerschaftlich
Krankenhäuser und Krankenhausträger sowie weitere Unternehmen der
Gesundheits- und Sozialwirtschaft. Schwerpunktthemen bilden hierbei
die Krankenhaussteuerung und das Berichtswesen, die
Investitionsfinanzierung, das ganzheitliche Risikomanagement, die
Umsetzung des Psychatrieentgelt-Gesetzes sowie Krankenhausfusionen.

Prof. Dr. Björn Maier

Björn Maier studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität
Mannheim, insbesondere öffentliche BWL und Krankenhausmanagement.
Nach dem Abschluss zum Diplom-Kaufman war er von 1999 bis 2001 als
wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Allgemeine BWL,
insbesondere Operations Research an der Universität Köln (Prof. Dr.
Dr. Günter Beuermann) tätig und promivierte 2001 in einem
DFG-Sonderforschungsbereich. Von 2004 bis 2008 begleitete er - im
Rahmen einer Forschungsstelle an der Justus-Liebig Universität Gießen
- das Benchmarking der gesetzlichen Unfallversicherungsträger (DGUV).
Seit 2008 ist er Studiendekan an der Dualen Hochschule
Baden-Württemberg Mannheim im Bereich Gesundheitswirtschaft. Er ist
Vorstandsvorsitzender des Deutschen Vereins für
Krankenhaus-Controlling e.V. (DVKC).



Pressekontakt:
DVKC e.V.
Stefan Frentz
DVKC Geschäftsstelle Berlin
E-Mail info@dvkc.de
Phone +49.30.5480.1581

Bergische Universität Wuppertal
Prof. Dr. Nils Crasselt
Inhaber des Lehrstuhls für Controlling
E-Mail crasselt@wiwi.uni-wuppertal.de
Phone +49.202.439.3842

zeb
Dr. Christian Heitmann
Partner
E-Mail CHeitmann@zeb.de
Phone +49.251.97128.369

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