fit und munter - WHO bezeichnet Virushepatitis als “weltweit bedeutendes Gesundheitsproblem”

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WHO bezeichnet Virushepatitis als “weltweit bedeutendes Gesundheitsproblem”

Welt Hepatitis Tag 2015 – PREVENT HEPATITIS: IT´S UP TO YOU
2010 erkannte die WHO die Virushepatitis als eine der globalen Gesundheitsbedrohungen unserer Zeit an
und erteilte damit allen Gesundheitsministern der Welt einen klaren Arbeitsauftrag. Anlässlich des
morgigen Welt Hepatitis Tags 2015 macht die WHA mit der Aktion #4000voices auf weltweit 4.000
Menschen aufmerksam, die tagtäglich an den Folgen einer Virushepatitis sterben.
Am 28.Juli ist der Welt Hepatitis Tag 2015. Die "Hepatitis Hilfe Österreich - Plattform Gesunde Leber" (HHÖ) immt diesen zum Anlass, um auf die weltweit dramatische Situation bezüglich Lebererkrankungen hinzuweisen. Bereits im Jahr 2010 erkannte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Virushepatitis per Resolution als eine der globalen Gesundheitsbedrohungen unserer Zeit an und erteilte damit allen Gesundheitsministern der Welt einen klaren Arbeitsauftrag.

Mit der Aktion #4000voices möchte die World Hepatitis Alliance (WHA) dieses Jahr auf weltweit 4.000 Menschen aufmerksam machen, die tagtäglich an den Folgen einer Virushepatitis sterben – pro Jahr sind es 1,4 Mio. Menschen weltweit; rund 400 Mio. Menschen sind aktuell betroffen. “Allein in Österreich leiden etwa 120.000 Patienten an viraler Hepatitis B oder C, und jährlich kommen rund 2.000 neue Diagnosen hinzu. Das setzt das heimische Gesundheitssystem immer mehr unter Druck”, skizziert Angelika Widhalm, Vorsitzende der Hepatitis Hilfe Österreich, die Situation hierzulande. Das Ziel der #4000voices-Kampagne ist es daher, dass möglichst viele Menschen via Twitter oder auf http://www.worldhepatitisday.org/en/4000-voices ein Zeichen setzen und so die nötige Aufmerksamkeit für das Problem schaffen.

Nationaler Strategieplan von WHO gefordert
Diese Entwicklung verlangt auch nach neuen Strategien, damit das heimische Gesundheitssystem langfristig genauso gut funktionieren kann wie bisher. Aus diesem Grund arbeitet die Hepatitis Hilfe Österreich am Konzept “Erstellung eines nationalen Strategieplanes zur Eindämmung von viralen Hepatitis-Erkrankungen”. Eine tragende Säule dabei ist die Prävention. Widhalm verweist außerdem auf die gemäß dem EASL-Kongress 2015 in Wien neue Volkskrankheit Nummer 1: Fettleber.

Univ.Prof. Dr. Wolfgang Sieghart
Laut Univ.Prof. Dr. Wolfgang Sieghart (AKH Wien) hat bereits jetzt jeder 4. Österreicher eine Fettleber, die verschiedene Ursachen haben kann (nichtalkohol- oder alkoholbedingt, medikamentenbedingt, toxisch oder – wie in den meisten Fällen – durch Ernährung und Lebensstil verursacht). Besonders gefährdet sind in diesem Bereich Diabetiker.

Widhalm und Univ.Prof. Dr. Sieghart verweisen aber auch auf die nicht weniger bedeutsamen ererbten Lebererkrankungen, “die ebenfalls nach wie vor viel zu wenig Platz in unserem Bewusstsein finden – genau so, wie die Autoimmunhepatitis (AIH) die Kupferspeicherkrankheit (Morbus Wilson), Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose) u.v.m.”, betont Widhalm. “Man rechnet in Österreich mit rund 1,5 Mio. Leberkranken. Alle Lebererkrankungen gehen unbemerkt, unbeachtet und unbehandelt den gleichen Weg – sie führen direkt in den Leberkrebs oder gar zum Tod.”

Abgesehen von den gesundheitlichen Beeinträchtigungen bedeutet die Diagnose aber auch eine enorme finanzielle Belastung für die Betroffenen sowie für das Gesundheits- und Sozialwesen – also die Gesellschaft insgesamt. Die Vorsitzende der HHÖ und Univ.Prof. Dr. Sieghart sind der Überzeugung: Der Schlüssel zum Erfolg liegt vor allem in der Prävention, in der Bewusstseinsbildung sowie in einer rechtzeitigen Behandlung. Univ.-Prof. Dr. Sieghart spricht sogar von einer NAFLD/NASH-Epidemie. “Die nichtalkoholische Fettleber ist mittlerweile die häufigste Lebererkrankung in den westlichen Industrieländern”, betont Sieghart. “Innerhalb der EU liegt die Prävalenz bei bis zu 44%. Auch bei Kindern und Jugendlichen steigt die Krankheitshäufigkeit gefährlich an. Bereits jetzt sind 12% bis 25% aller 12- bis 20-Jährigen betroffen”, betont der Leber-Experte und macht NAFLD/NASH für 25% aller Transaminasenerhöhungen sowie für 10% bis 20% aller Leberzirrhosen verantwortlich. Da es bei NAFLD/NASH so gut wie keine Medikamente gibt, hebt auch Sieghart die Prävention als effektivste Maßnahme gegen die neue Volkskrankheit hervor. Im Ernstfall müssen die Betroffenen ihren gesamten Lifestyle ändern. “Vor allem aber müssen sie ihre Ernährungsgewohnheiten komplett überdenken und sich mehr bewegen”, so Sieghart. “Die große Herausforderung der nahen Zukunft wird es sein, die Menschen zu motivieren, diesen mitunter gravierenden Lebenswandel zu vollziehen.”

Über die Hepatitis Hilfe Österreich - Plattform gesunde Leber
Die “Hepatitis Hilfe Österreich - Plattform Gesunde Leber” (HHÖ) wurde im Jahr 2000 von engagierten Patienten gemeinsam mit Ärzten und den Partnern aus der Gesundheitspolitik gegründet. Seither fungiert der gemeinnützige Verein als Schnittstelle zwischen PatientInnen und MedizinerInnen, Behörden, Ministerien, Arbeiter- und Wirtschaftskammer, Sozialversicherungsträgern, Krankenkassen sowie regionalen Behörden hier in Österreich. Ein wissenschaftlicher Beirat, bestehend aus namhaften Fachärzten und Wissenschaftlern, gewährleistet die Richtigkeit, Aktualität und Seriosität der medizinischen Informationen der HHÖ. Die Hepatitis Hilfe Österreich wird daher künftig noch enger als bisher mit allen zuständigen Behörden, Ministerien und einschlägigen Institutionen des Landes und Medien zusammenarbeiten.

Beispiele für Präventions- und Serviceprojekte der HHÖ
Im Rahmen einer Initiative des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger arbeitet die Hepatitis Hilfe Österreich gemeinsam mit Vertretern der WKO an der Entwicklung und Vergabe des überregionalen Gütesiegels “Leben OK” für Piercer, Tätowierer und Fußpfleger. Zudem betreibt die Hepatitis Hilfe Österreich laufend Aufklärungsarbeit in puncto Prävention und beteiligt sich daher auch immer wieder an Impfkampagnen für Hepatitis A und B. Denn: Nur wer gegen Hepatitis A und B geimpft ist, ist wirklich geschützt. Über laufende Serviceprojekte wie z.B. den “Info-Point-Gesunde-Leber” in den Räumen der WGKK auf der Mariahilferstraße informiert die HHÖ auf www.gesundeleber.at. Eine Ausweitung auf die Bundesländer ist in Ausarbeitung.

1. Lebergesundheitstag im Wiener KH Barmherzige Schwestern am 26. September 2015
Im Rahmen der Kooperation mit dem Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien wird der “Leber-Gesundheitstag” am 26. September 2015 gemeinsam mit einem Tag der offenen Tür im KH Barmherzige Schwestern Wien stattfinden. Zahlreiche weitere Veranstaltungen und Aktionen in allen Bundesländern folgen!
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