fit und munter - 21. Juli: Der Drogentoten gedenken, Todesfälle verhindern

fit und munter

21. Juli: Der Drogentoten gedenken, Todesfälle verhindern


Seit 1990 sind in Deutschland mehr als 37.000
Menschen durch den Konsum illegaler Drogen gestorben. Mehr als 1.000
Menschen kommen jedes Jahr hinzu.

Der 21. Juli ist der internationale Gedenktag für verstorbene
Drogenabhängige. Angehörige und Freunde sowie engagierte Bürgerinnen
und Bürger organisieren an diesem Tag in mehr als 60 deutschen
Städten Mahnwachen, Demonstrationen, Gottesdienste, Diskussionsrunden
und andere Aktionen. Sie erinnern an die Verstorbenen und zugleich
daran, dass sich viele Todesfälle durch eine andere Drogenpolitik
verhindern ließen.

Dazu sagt Sylvia Urban, Mitglied im Bundesvorstand der Deutschen
AIDS-Hilfe: "Drogengebraucher sind vor allem eines: Menschen. Wie wir
alle wollen sie möglichst glücklich leben und gesund bleiben. Wir
denken am 21. Juli an alle, die den Konsum von illegalen Substanzen
unter den Bedingungen der Kriminalisierung, Inhaftierung und
Stigmatisierung nicht überlebt haben. Ihr Tod mahnt uns, alles für
eine humane und respektvolle Drogenpolitik zu tun."

Im Mittelpunkt steht für die Deutsche AIDS-Hilfe die Forderung,
dass Drogenkonsumräume überall dort eingerichtet werden, wo sie
gebraucht werden. "Drogenkonsumräume retten nachweislich Leben und
verhindern HIV- und Hepatitis-Infektionen. Wir können es nicht
hinnehmen, dass zehn Bundesländer sich immer noch wissenschaftlichen
Erkenntnissen verweigern und stattdessen auf Verbote und
Strafverfolgung setzen.

Dass dieser Weg in die Irre führt, zeigt vor allem das Beispiel
Bayern, wo die Zahl der Drogentoten seit Jahren am höchsten ist." Um
die Risiken und Gefahren beim Drogengebrauch soweit wie möglich
einzuschränken, müsse sich die Drogenpolitik für weitere einfache,
aber wirkungsvolle Maßnahmen öffnen: "Es ist schon lange bekannt,
dass das Medikament Naloxon hilft, wenn es bei einer Überdosis zu
Atemlähmungen kommt", sagt Sylvia Urban. "Es ist aber
verschreibungspflichtig und wird nicht von der Kasse übernommen. Wir
fordern, dass Naloxon an Drogengebraucher, ihre Angehörigen und an
Mitarbeiter des Hilfesystems abgegeben wird."

Nicht zuletzt ließen sich viele Notfälle vermeiden, wenn
Konsumenten ihre Drogen auf Inhaltsstoffe und gefährliche
Beimengungen untersuchen lassen könnten. "In Portugal, Spanien und
größeren Städten in Österreich und der Schweiz ist dies möglich. Die
Bundesregierung sollte den Weg dafür endlich auch in Deutschland frei
machen."

Weitere Informationen:

Standorte und Informationen zu Drogenkonsumräumen in Deutschland:
http://drogenkonsumraum.net/

Drogennotfall und Lebensrettung im Junkiebund-Café:
http://ots.de/ktVRH

Leben retten mit Naloxon:
http://ots.de/xAXXM

Alternativer Drogen- und Suchtbericht - BtMG grundlegend erneuern:
http://ots.de/3BrkT



Pressekontakt:
Silke Klumb, Geschäftsführerin der Deutschen AIDS-Hilfe
Tel.: 030 / 69 00 87-87
E-Mail: geschaeftsfuehrung@dah.aidshilfe.de
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