fit und munter - Apothekerlicher Sachverstand auch bei Antibiotika-Gabe im Krankenhaus unerlässlich

fit und munter

Apothekerlicher Sachverstand auch bei Antibiotika-Gabe im Krankenhaus unerlässlich


Bei der Antibiotika-Gabe im Krankenhaus kann
die enge Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Apothekern dazu
beitragen, die Bildung von Resistenzen zu vermeiden. Dazu referierte
die Krankenhausapothekerin Edith Bennack, St. Elisabeth-Krankenhaus
in Köln, beim pharmacon, einem internationalen Fortbildungskongress
der Bundesapothekerkammer. Bennack: "Eine Therapie mit Antibiotika im
Krankenhaus ist nur erfolgreich, wenn sie interdisziplinär erfolgt.
Neben der genauen Kenntnis des Erregers und der aktuellen
Resistenzlage müssen auch das Wissen um die Eigenschaften und
Wirkspektren der Antibiotika vorhanden sein. Dazu benötigen wir
Ärzte, Apotheker, Infektiologen, Hygieniger und Mikrobiologen."
Fachwissen alleine reiche dabei nicht aus, es müssten auch die
notwendigen personellen Ressourcen vorhanden sein. Denn bei
Überlastungen von Ärzten und Pflegekräften könne es trotz aller
Schulungen zu Hygienelücken kommen.

Bennack kritisierte auch die unkritische Verordnung und Einnahme
von Protonenpumpenhemmern (PPI) gegen Magenbeschwerden. Diese
Arzneimittel sorgen dafür, dass in der Magenwand weniger Säure
gebildet wird. Zu dieser Wirkstoffgruppe gehören die Wirkstoffe
Omeprazol und Pantoprazol, die teilweise rezeptfrei verfügbar sind.
"Protonenpumpenhemmer sind kurzfristig sinnvoll und können z.B. die
Nebenwirkungen von hoch dosierten Schmerzmitteln reduzieren.
Langfristig eingenommen vermindern sie aber die Abtötung von
Bakterien im sauren Magensaft. Dadurch steigt die Gefahr von
Infektionen, z.B. mit den Problemkeimen Clostridien."

In der S3-Leitlinie "Strategien zur Sicherung rationaler
Antibiotika-Anwendung im Krankenhaus" aus dem Jahr 2013 wird den
Krankenhausapothekern eine zentrale Rolle zugewiesen. In den
deutschen Krankenhäusern werden pro Jahr zwischen 80 und 160 Tonnen
Antibiotika verbraucht. Wie viele Antibiotika im stationären Bereich
pro Patienten benötigt werden, hängt dabei vom jeweiligen Krankenhaus
ab. Im ambulanten Bereich werden 640 bis 720 Tonnen und in der
Veterinärmedizin weitere 1400 bis 1500 Tonnen verbraucht.

Weitere Informationen unter www.abda.de



Pressekontakt:
Dr. Reiner Kern, Pressesprecher, Tel. 030 40004-132, presse@abda.de

Dr. Ursula Sellerberg, Stellv. Pressesprecherin, Tel. 030 40004-134,
u.sellerberg@abda.de
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